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Langnau
Trau, schau, wem

Josef Schmitz (Roberto Waser) ist einer der beiden Brandstifter, die Biedermann bedrängen.
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Erfrischend, aktuell, geprägt von mannigfaltigen Regieeinfällen: So gelang letzten Samstag die Premiere von Max Frischs Stück «Biedermann und die Brandstifter». Die Theatergruppe Langnau zeigt das Stück noch bis zum 23. September im Turbine Theater, unmittelbar neben der SZU-Station Langnau-Gattikon.

Eine erste Prosaskizze schrieb Max Frisch 1948 unter dem Eindruck der Machtübernahme der Kommunisten in der damaligen Tschechoslowakei. 1953 folgte ein Hörspiel, 1958 dann die Theater-Uraufführung. Das Stück ist mit anderen Worten 65 Jahre alt. Doch das Thema ist zeitlos. Nach dem Motto «Trau, schau, wem» setzt sich das Stück mit Fragen nach Handeln und Ignorieren, Verantwortung und Schuld auseinander.

Biedermann ist nicht nur namensgebende Titelfigur, er ist schon fast prototypisch. Auch wenn das Unglück sich schon durch die Dachbodentür gedrängt hat – ans schreckliche Ende glauben will man ja irgendwie nicht.

Eine angekündigte Katastrophe

Für Regisseur Stefan Schönholzer steht das Verhalten der Biedermanns für eine Vermeidungsstrategie im Umgang mit Konflikten: «Ihre mangelnde Selbsterkenntnis, ihr ausgeprägter Egoismus und ihr fehlender Mut führen dazu, dass ihr Haus in Flammen aufgeht. Das Publikum ist eingeladen, Spass an der Vorhersehbarkeit einer Katastrophe zu finden, sich dennoch überraschen zu lassen und sich bestenfalls in einigen Momenten wiederzuerkennen.»

Mirjam Janett, die Präsidentin der Theatergruppe, fügt hinzu: «Wir möchten zeigen, wie Frisch mit einem Augenzwinkern zum Nachdenken anregt.»

Noch bis 23. September, jeweils Mittwoch bis Samstag. Spielbeginn: 20 Uhr, am Sonntag 16 Uhr. Tickets: www.theatergruppe-langnau.ch.

Theaterverein Langnau