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Kürbisausstellung in Seegräben
Der Umsatz des Juckerhofs bricht ein

Kürbis-Repo zum Bächlihof in Jona
Jucker Farm Art
Jona, 5.10.2024
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Während die Massnahmen gegen den Massentourismus in Seegräben Wirkung zeigten, haperte es gleichzeitig bei den Besucherzahlen der beliebten Kürbisausstellung auf dem Juckerhof. So lautet die am Freitag verschickte Bilanz des Erlebnishofs.

Weil der Besucheransturm zu gross wurde und zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner immer häufiger reklamierten, wurde die Kürbisausstellung heuer auf dem Juckerhof von acht auf vier Wochen verkürzt. Gleichzeitig führte der Juckerhof zum ersten Mal Tickets für die Ausstellung ein. Nach heftiger Kritik in den sozialen Medien korrigierte die Juckerfarm den Eintrittspreis noch vor der Ausstellung nach unten.

Um dem Verkehrschaos entgegenzuwirken, wurde zudem der zusätzliche Platz in Aathal aufgelöst. Stattdessen wurde der Busbetrieb auf der Linie 846 zwischen Uster und Seegräben ausgebaut – auf Kosten der Juckerfarm.

Nun zeigen sich die Auswirkungen der Massnahmen: An Spitzentagen wurde das Kürbismekka rund 35 Prozent weniger besucht als im Vergleich zu einem erfolgreichen Tag 2021. Normalerweise hatte der Juckerhof keine Statistik über Besucherzahlen geführt. Doch für 2021 konnte durch das Contact-Tracing wegen der Corona-Pandemie eine Statistik erhoben werden.

«Das ist das einzige Jahr, mit dem wir einen klaren Vergleich ziehen können», sagt Nadine Gloor, Marketing- und Kommunikationschefin der Juckerfarm.

Weniger Besucher, weniger Einnahmen

Der Umsatzverlust während der vierwöchigen Ausstellung beläuft sich auf 15 Prozent. Diese Einbusse konnte aber über die Ticketpreise wieder kompensiert werden.

Besonders happig sind die Wochen vor und nach der Ausstellung: Der Hofladen und das Restaurant haben in dieser Zeit 51 Prozent weniger Einnahmen generiert. «Dort zeigte sich die Auswirkung der reduzierten Ausstellungszeit markant», so Gloor. Dieser Verlust konnte nicht kompensiert werden.

Das bedeutet eine Herausforderung für die Juckerfarm AG, die neben dem Hof in Seegräben auch den Bächlihof in Jona und den Spargelhof in Rafz betreibt. Der Hof am Pfäffikersee macht insgesamt 42 Prozent des Bruttogewinns aus. Als saisonaler Betrieb seien die Herbstmonate entscheidend, um die schwachen Wintermonate zu überbrücken.

Kürbis-Repo zum Bächlihof in Jona
Jucker Farm Art
Jona, 5.10.2024

Massnahmen zeigen Wirkung

Derweil hat sich der Kampf gegen das Chaos in Seegräben für die Anwohnenden gelohnt. Tatsächlich strömten weniger Besuchende durch Seegräben, um zur Ausstellung zu gelangen.

Schon in einer Zwischenbilanz Anfang Oktober zeigten sich Anwohner etwas erleichtert über der Situation, auch wenn noch nicht alles problemlos über die Bühne gegangen sei.

Auch die Gemeinde zieht eine positive Bilanz. Die Mischung aus der kürzeren Ausstellungsdauer, den neuen Ticketpreisen und der erweiterten Buslinie habe Seegräben in vielen Aspekten massgeblich entlasten können.

Trotzdem sei die Verkehrssituation auf der Ruetschbergstrasse noch nicht zufriedenstellend, so die Gemeinde. Mit dem geringen Verkehrsaufkommen hätten zwar Stauzeiten gesenkt werden können. Aber es habe Tage gegeben, an denen Autofahrer die vorgenommenen Massnahmen nicht eingehalten hätten. Deswegen sei es auch zu zahlreichen Bussen wegen Halten im Halteverbot gekommen.

Gespräche werden erneut geführt

Das Fazit zur Kürbisausstellung ist also ambivalent. Zum einen sei die Wirkung der Massnahmen positiv zu beurteilen, zum anderen stehe das weitere Vorgehen noch in den Sternen. Jetzt würden Gespräche zwischen der Gemeinde und der Juckerfarm geführt. «Wir müssen abwarten, wie die Gemeinde dazu steht. Danach können wir genauer sagen, wie sich unser Konzept entwickeln wird», sagt Gloor

Trotz der Einbussen spricht die Juckerfarm von «der besten Ausstellung aller Zeiten», denn die Resonanz zur Ausstellung mit dem Titel «Grosses Kino» sei besonders gut gewesen.