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Auftakt zur Tour de Suisse
Küng zeigt, «wer der Chef ist»

Stefan Küng überquerte nach genau zwölf Minuten die Ziellinie.
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Der Sieger ist noch nicht in der Lage, zu lächeln, geschweige denn, einen Kommentar abzugeben. Genau 12 Minuten lang hat er sein Inneres nach aussen gekehrt. Wären die Frauenfelder Strassen nicht ganz so nass, seine Pneus hätten wohl eine glühende Spur auf dem Teer hinterlassen. Anstelle von Küng kondensiert Teamkollege Fabian Lienhard, der sich vor dem FDJ-Groupama-Bus gerade aufwärmt, den Tour-de-Suisse-Auftakt in einen Satz. «Da hast du gezeigt, wer der Chef ist!», sagt er in Küngs Richtung.

Der Chef bleibt der Chef, könnte man auch sagen, oder Küng bleibt Küng kalauern, auf jeden Fall ist es eine sehr starke Leistung, die dem amtierenden Europa- und Schweizer Meister da auf seinen Heimstrassen gelingt. Dass seine Beine enorme Wattwerte leisten können, ist bekannt. Doch Küng brilliert auf den knapp elf Kilometern auch mit seinen Steuerkünsten. Den Zuschauern stockt bei manchen Kurvenlagen der Atem, derweil der 27-Jährige entspannt sagt, die Fahrt habe sich nie am Limit angefühlt.

Küng sagt gerne, dass er nicht auf die Konkurrenz schaue, sich nur auf die eigene Leistung konzentriere. Nur: Dieses Mal ging das kaum, weil in den vergangenen Wochen in jedem Gespräch, das sich um die Tour de Suisse drehte, auch der Name von Stefan Bissegger fiel. Der 22-Jährige gewann im Frühling bei Paris–Nizza sein erstes Worldtour-Zeitfahren. «Am Morgen las ich einen Tweet, bei dem die Favoriten beurteilt wurden. Stefan erhielt fünf, ich nur drei Sterne», erzählt Küng später. «So schnell geht es!», fügt er lachend an.

Der Weltmeister lauert in Schlagdistanz

Vier Sekunden sind es letztlich, um die Bissegger den Heimsieg verpasst. Er könnte sich damit trösten, dass er die Chance, wäre alles normal gelaufen, gar nicht erhalten hätte: Der Parcours der Tour de Suisse ist derjenige, der für 2020 geplant gewesen wäre – ehe Corona kam. Vor einem Jahr war Bissegger noch gar nicht Strassenprofi, sondern Bahnfahrer. Er wollte den Schritt erst im August vollziehen, nach den Olympischen Spielen. Nun fährt er auf der Strasse um Siege mit und will in Tokio auch mit dem Bahnvierer für Furore sorgen.

Bissegger gibt sich recht gefasst angesichts der knappen Niederlage. Zugleich lässt er aber durchblicken, dass sich in den Tagen vor dem Start ein gehöriger Druck aufgestaut hatte: «Wenn du drei Tage vorher nur noch daran denken kannst, ist es irgendwann nicht mehr so schön.»

Der Debütant will seine Tour de Suisse nun «geniessen», derweil Küng auf der zweiten Etappe erneut wieder wird leiden müssen. Das Finale der Etappe nach Lachen hat es mit zwei fiesen Steigungen in sich – und mit Weltmeister Julian Alaphilippe lauert ein Fahrer in Schlagdistanz, der Franzose könnte Küng das Trikot abluchsen. «Wenn der da voll raufsprintet, wird es sehr schwierig», so Küng. Er könnte es verschmerzen: «Den Etappensieg habe ich.»

Vielleicht kann er ja auf innerschweizerische Hilfe zählen: Marc Hirschi blieb zum Auftakt sehr blass, ganze 98 Konkurrenten waren schneller als der Berner, der hinterher zu Protokoll gab, nie einen Gedanken ans Gesamtklassement verschwendet zu haben. «Ich fuhr nicht mit letztem Risiko. Mein Fokus liegt auf der zweiten Etappe», sagt er klar.

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