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Krise dauert an
MCH Group schreibt auch 2023 rote Zahlen

Bilder vom Messeplatz in Basel.
Aufgenommen am 22.06.2022.
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Das Messe- und Marketingunternehmen MCH Group bleibt weiterhin in den roten Zahlen. Mit 14 Millionen Franken verzeichnete das Unternehmen 2023 unter dem Strich sogar noch einen höheren Verlust als im Jahr davor. Dafür ist allerdings auch ein Sondereffekt verantwortlich.

Operativ ist es der MCH Group 2023 dagegen wieder besser gelaufen. Umsatzstärker steht insbesondere das Kerngeschäft Messen da. Der Umsatz dieses Geschäftssegments stieg um knapp 30 Prozent auf 185,8 Millionen Franken.

«Wir hatten ein sehr starkes Gastmessenjahr sowie viele Kongresse in Basel und Zürich», sagt Florian Faber, CEO der MCH Group, am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Basel. Man habe letztes Jahr über 500’000 Besucherinnen und Besucher in Basel verzeichnet.

Einbussen bei Erlebnismarketing

Beim zweiten Standbein des Konzerns, dem Geschäftsbereich Erlebnismarketing, zu dem die Konzeption und Organisation von Marketing-Events und der Bau von Messeständen gehören, musste die Firma dagegen eine Umsatzeinbusse hinnehmen (–10 Prozent).

Der Markt in Europa sei, anders als in den USA, noch recht zurückhaltend, begründet Faber die Einbussen. Man habe reagiert und Anpassungen im Team vorgenommen.

Ergebnis durch Rückstellungen belastet

Insgesamt blieb der Umsatz der MCH Group mit 393,7 Millionen praktisch auf dem Vorjahresniveau. Operativ resultierte auf Stufe Ebitda ein Gewinn von 12,3 Millionen Franken. Damit scheint die MCH Group 2023 weniger profitabel als im Jahr davor, als das Ebitda 14 Millionen betragen hatte.

Allerdings wird das Ergebnis durch eine Rückstellung von 4,2 Millionen Franken belastet. Diese musste für einen Teerbelag auf einem früher in Zürich gemieteten Parkplatz gebildet werden, dessen Rückbau theoretisch von der Eigentümerschaft des Parkplatzes juristisch einforderbar ist.

Diesen Sondereffekt herausgerechnet war die MCH Group profitabler unterwegs. Mit 16,5 Millionen Franken ist das bereinigte Ebitda im Vergleich zu 2022 um rund 18 Prozent gestiegen. Unter dem Strich allerdings fiel der Verlust selbst nach Abzug der Rückstellung mit 9,8 Millionen Franken noch höher aus als das Defizit von 2022 mit 9,3 Millionen.

Zögerlicher Ausblick des Managements

Für 2024 bleibt das Basler Messeunternehmen optimistisch und erwartet eine weitere Verbesserung des operativen Ergebnisses. ¨Eigentlich strebte der Konzern bereits 2023 ein ausgeglichenes Nettoergebnis an. Nun wurde dieses Ziel auf 2024 verschoben. Ab 2025 will die MCH Group gemäss CEO Florian Faber Gewinn schreiben. Damit ist das Management gegenüber früheren Aussagen zurückgekrebst.

«Wir müssen an unsere Kosten rangehen», sagt Faber, um das Ziel zu erreichen. Man sei sich dessen bewusst. Daher schaue man sich aktuell alle Geschäftsbereiche an. Der CEO schliesst auch Entlassungen nicht aus.

Die MCH Group schreibt seit 2017 Verluste, da sie bereits vor der Corona-Pandemie vom Transformationsprozess im Messegeschäft überrollt worden war. Regelrecht in die Krise gestürzt ist man, nachdem die Swatch-Gruppe als grösste Ausstellerin der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld dieser den Rücken zugekehrt hatte.

«Begegnungszone» Messeplatz

Unabhängig der roten Zahlen will sich das Unternehmen dafür einsetzen, den «Messeplatz und das ganze Quartier» stärker zu beleben, wie Faber erklärt. Zwar werde der Platz während Messen gut genutzt, nicht aber dazwischen. Das soll sich ändern – auch mit Blick auf den geplanten Rosenthalturm, in dem Wohnungen entstehen werden.

Geplant sei, so Faber, eine «kleine Begegnungszone zu schaffen» mit Gastronomie, Musik und Veranstaltungen. Da der Messeplatz im Sommer «nachweislich der heisseste Platz in Basel» sei, wolle man wie im letzten Jahr Bäume aufstellen. Auch einen Sandkasten für Kinder soll es wieder geben.

Der CEO verweist ausserdem auf das bereits angekündigte Bambusnest, das es ab Juli auf dem Rundhof der Messe Basel geben wird. Konkret soll dort in Zusammenarbeit mit der Sandoase ein Mix aus Beach-Bar und Essensmarkt entstehen. Gemäss Faber wird man den Bereich für Events mieten können. «Aber am Wochenende soll der Rundhof von der Bevölkerung genutzt werden.»

Zur Quartierbelebung beitragen soll ausserdem die Ausstellung «Marvel – Universe of Super Heroes», die als Langzeitausstellung weitergeführt werden soll.

Mit Teilen der SDA.