Platz für 190 AsylsuchendeKanton nimmt weitere Asylunterkünfte in Betrieb
In der Zivilschutzanlage Mattenbach in Winterthur und in der Anlage Turnerstrasse in der Stadt Zürich werden Geflüchtete untergebracht. Dabei kritisiert der Kanton den Bund harsch.

Angesichts der unverändert angespannten Situation im Asylwesen schafft der Kanton Zürich Unterbringungskapazitäten, wie die Sicherheitsdirektion am Freitag mitteilt. Dank der Unterstützung der Städte Zürich und Winterthur und des Zivilschutzes nimmt der Kanton im Verlauf der nächsten Wochen zwei weitere Zivilschutzanlagen mit insgesamt rund 190 Plätzen in Betrieb.
Die Anlage Turnerstrasse in der Stadt Zürich mit rund 90 Plätzen wird ab 28. November zur Verfügung stehen. In der Anlage Mattenbach in der Stadt Winterthur können ab 5. Dezember 80 bis 100 Asylsuchende untergebracht werden. Die Nutzung der Zivilschutzanlage Mattenbach ist vorsorglich bis Sommer 2023 vereinbart, wie die Stadt Winterthur in einer eigenen Medienmitteilung schreibt. Die Anlage soll aber nur so lange als nötig betrieben werden.
In den Zivilschutzanlagen wird der Kanton Geflüchtete unterbringen, die sich noch nicht lange in der Schweiz aufhalten. Es sind Asylsuchende in einem laufenden Verfahren und Personen mit Schutzbedarf (Status F), bevor sie den Gemeinden zugewiesen werden. Asylsuchende kämen zurzeit vor allem aus Afghanistan, der Türkei, Eritrea, Syrien und Burundi, schreibt die Stadt Winterthur.
Für die Anlage in der Stadt Zürich hat der Kanton die AOZ mit dem Betrieb und der Betreuung der Asylsuchenden beauftragt, in Winterthur ist es die ORS Service AG mit Unterstützung des Zivilschutzes.
Kritik am Bund
In ihrer Medienmitteilung kritisiert die Sicherheitsdirektion den Bund scharf: Seit Ende Oktober forciere der Bund die Zuweisungen an die Kantone, weil die vom Bund betriebenen Unterkünfte nicht ausreichten, um alle Asylsuchenden aufzunehmen.
Das Asylwesen sei eine Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Gemeinden, bei der jeder seinen Anteil zu erbringen habe, lässt sich Regierungsrat Mario Fehr zitieren. Eine Antwort auf die Forderung der Kantone, dass der Bund rasch auf die ordentlichen Abläufe im Asylverfahren zurückkommen soll, steht gemäss der Sicherheitsdirektion noch aus.
mps
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