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Ex-Bayern-Star verurteilt
Boateng muss wegen Körperverletzung 1,8 Millionen Euro Strafe zahlen

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Zusätzlich befinden sich Boateng und seine Ex-Freundin in einem laufenden Rechtsstreit um das Aufenthaltsbestimmungsrecht der bei Boateng lebenden gemeinsamen Töchter.
Der ehemalige FC Bayern München-Verteidiger Jérôme Boateng muss rund 1,8 Millionen wegen Körperverletzung zahlen. 
Boateng hatte vor Gericht den Vorwurf der Staatsanwaltschaft bestritten. Er sei nicht gewalttätig geworden und habe seine damalige Partnerin nicht attackiert, sagte Boateng.
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Das Münchner Amtsgericht verhängte am Donnerstag eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen in Höhe von je 30’000 Euro gegen den früheren Fussballweltmeister. Der langjährige Star von Bayern München wurde schuldig gesprochen, seine ehemalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Zwillingstöchter während eines Karibikurlaubs vor drei Jahren verletzt zu haben.

Drei verschiedene Versionen des Vorfalls

Seine frühere Lebensgefährtin erneuerte vor Gericht den Vorwurf, der Fussballprofi habe sie tätlich angegriffen. Er solle sie in den Kopf gebissen und an den Haaren gerissen sowie angespuckt haben. Nachdem sie auf die Knie gefallen sei, soll er sie noch in die Niere geboxt haben, wie der «Bayerische Rundfunk» berichtet. Zudem habe er sie im Anschluss darauf mit einer Kühltasche und Laterne beworfen, worauf sie Verletzungen am Gesicht mit sich trug. 

Boateng hatte vor Gericht den Vorwurf der Staatsanwaltschaft bestritten. Er sei nicht gewalttätig geworden und habe seine damalige Partnerin nicht attackiert, sagte Boateng. Er räumte allerdings ein, dass es bei einem Kartenspiel zum Streit gekommen sei, weil seine ehemalige Lebensgefährtin aggressiv und beleidigend geworden sei. Sie habe angefangen, auf ihn einzuschlagen, als er sie dann von sich habe wegschieben wollen, sei sie gestürzt. Beim ruckartigen Aufspringen sollen Gläser zersprungen sein und die Kühltasche am Boden habe er in ihre Richtung gekickt, die Verletzungen in ihrem Gesicht habe er ihr aber nicht zugefügt.

Eine befreundete anwesende Frau des Opfers soll wiederum gesehen haben, wie Boateng mit Fäusten auf seine Ex-Freundin eingeschlagen habe. Nur durch Hilfe eines Freundes des Fussballers habe er von ihr abgelassen, so der «Bayerische Rundfunk» weiter.   

Version des Opfers vom Sachverständigen gestützt

Die Version des Opfers, die grossteils von der Version der Freundin bestärkt wird, wurde auch vom Sachverständigen am Gericht in München gestützt. Die Staatsanwältin Stefanie Eckert nannte die Frau ein «Opfer häuslicher Gewalt». Doch auch Boateng sei «Opfer ihrer gemeinsamen toxischen Beziehung». Zusätzlich befinden sich Boateng und seine Ex-Freundin in einem laufenden Rechtsstreit um das Aufenthaltsbestimmungsrecht der bei Boateng lebenden gemeinsamen Töchter.

Brisant: Gegen Ende der Verhandlung soll die Staatsanwältin darauf hingewiesen haben, dass Anrufe «weiterer Geschädigter» eingegangen seien, die aber nichts mit den Vorfällen rund um den Prozess zu tun hätten. Das Amtsgericht setzte für das Verfahren nur einen Verhandlungstag an. Boateng spielte lange beim FC Bayern München. Mittlerweile wechselte der Verteidiger nach Frankreich zu Olympique Lyon. Für den Prozess reiste er nach München.

/sys