Neue Regelvariante im TestSchach ohne Rochade – eine Innovation?
Die ehemaligen Weltmeister Vishy Anand und Wladimir Kramnik testen die neue Idee im Rahmen der Chess Trophy in Dortmund – bis jetzt mit Erfolg.
Im Schach gilt die sogenannte Rochaderegel (siehe Erläuterung unten). Sie bestimmt wesentlich die Eröffnungssysteme mit, denn meistens rochieren in einer Partie beide Seiten früh. Da die Theorie dieser Eröffnungsvarianten mittlerweile auch dank der heute rechenstarken Computersysteme bis weit ins Mittelspiel hinein ausgeleuchtet ist, wurden immer wieder Regeländerungen getestet, um das Schach gleich von den ersten Zügen an wieder spannender zu machen.
Eine solche Innovation ist die jetzt von Wladimir Kramnik favorisierte Regeländerung, dass überhaupt nicht mehr rochiert werden darf. Um diese Idee zu testen, hat der in Genf lebende russische Weltmeister von 2000 bis 2007 seinen Nachfolger Vishy Anand zu einem Match eingeladen. Der Inder war Weltmeister bis 2013, als ihn Magnus Carlsen entthronte.
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Die erste Partie des NC World Masters gewann Anand mit Schwarz. Sie hielt, was man von dieser Regeländerung erwartet hatte. Nach wenigen Zügen stand eine sehr komplexe Stellung auf dem Brett, die beide Seiten sehr dynamisch behandelten. Kramnik öffnete die h-Linie für seinen Turm, Anand kontrollierte das Zentrum und gewann dort im Mittelspiel einen Bauern. Im 33. Zug fing er nach taktischen Verwicklungen den schwarzfeldrigen Läufer Kramniks und verwertete seinen Vorteil gekonnt.
Die genaue Zugabfolge der spannenden Testpartie finden Sie hier.
48. Auflage der Dortmunder Schachtage
Der Wettkampf läuft unter dem von «No Castling Chess» abgeleiteten Titel NC World Masters und wird anlässlich der eindrücklichen 48. Auflage der Dortmunder Schachtage ausgetragen, die mit neuem Konzept erstmals seit 2002 wieder in der Westfalenhalle stattfinden und noch bis zum Sonntag, 18. Juli, dauern werden. Am unter dem Namen Deutschland Grand Prix laufenden traditionellen klassischen Grossmeisterturnier der Chess Trophy 2021 sind Corona-bedingt keine grossen ausländischen Stars am Start, dafür viele deutsche Grossmeister, unter anderen der mittlerweile 16-jährige Vincent Keymer aus Mainz, auf dem die Schachhoffnungen der Nation ruhen.
Angesetzt sind vier Runden, die täglich um 16 Uhr beginnen, ausser am Sonntag, an dem ab 13 Uhr gespielt wird. Informationen und Liveübertragung auf Sparkassen-chess-trophy.de sowie auf den Plattformen «Chessbase» oder «Chess 24».
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