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Nach über 130 Jahren
Landi schliesst Standort in Hombrechtikon

Nach 136 Jahren, Landi schliesst Standort in Hombrechtikon.

Foto: Michael Trost / Tamedia AG.
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In Kürze:
  • Die Landi-Filiale in Hombrechtikon wird Ende Januar 2025 geschlossen.
  • Die Schliessung erfolgt, weil die Filiale die heutigen Anforderungen nicht mehr erfüllt.
  • Im Gegenzug will die Landi Zürichsee AG die Filiale in Stäfa im Sommer 2025 ausbauen.

Sie ist ein kleines Stück Geschichte, die Landi mitten im Hombrechtiker Dorfzentrum. Geschichte, die bis in das Jahr 1888 zurückreicht, als die meisten Einwohnerinnen und Einwohner Hombrechtikons noch einem Bauerngewerbe nachgingen. Damals wurde der Landwirtschaftliche Verein gegründet und am heutigen Standort an der Rütistrasse ein Verkaufslokal eröffnet.

In den Folgejahren prägte die Genossenschaft die Entwicklung des Dorfzentrums massgebend. So liessen sich nach und nach zahlreiche Geschäfte in der Umgebung nieder. Doch wie die Landi Zürichsee AG mitteilt, sind die Tage der historischen kleinen Filiale mit Haus- und Gartenartikeln bald gezählt: Ende Januar 2025 wird der Betrieb eingestellt. Auch der angrenzende Getränkemarkt Florhof würde dann geschlossen werden. Im Gegenzug soll die Stäfner Landi-Filiale erneuert und das Sortiment erweitert werden.

Zwei Standorte auf engem Raum

Für den Entscheid gibt es mehrere Gründe: «Der Laden in Hombrechtikon erfüllt die heutigen Anforderungen in vielerlei Hinsicht nicht mehr», sagt Urs Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Landi Zürichsee AG. So sei das Gebäude in die Jahre gekommen und die Verkaufsfläche sehr beschränkt. «Beispielsweise müssen viele Produkte aus Platzgründen im Freien präsentiert werden», sagt Huber. Dies sei nicht mehr zeitgemäss.

Den Hombrechtiker Standort aufzuwerten, sei aufgrund der gegebenen Infrastruktur leider kaum möglich. Ausserdem habe eine Marktanalyse ergeben, dass es nicht sinnvoll sei, auf einer so kurzen Distanz zwei Landi-Standorte zu führen. Tatsächlich ist die Stäfner Filiale in der Laubisrüti nur wenige Autominuten entfernt.

Die LANDI in Stäfa 13. April 2024. Foto: Moritz Hager/Tamedia AG

«Die Filiale Laubisrüti hat sich seit der Eröffnung im Jahr 2009 sehr erfreulich entwickelt», sagt Huber. Es sei deshalb geplant, den Standort in Stäfa im Sommer 2025 zu erneuern und mit dem neusten Landi-Ladenkonzept aufzuwerten. «Wir sind überzeugt, dass dies das Einkaufserlebnis nochmals verbessern wird.»

Anschlusslösung für Mitarbeitende

Trotz der Schliessung können alle Mitarbeitenden der Hombrechtiker Landi ihre Stelle behalten. «Aufgrund der geplanten Neuerungen in Stäfa können wir dem Personal dort eine Weiterbeschäftigung anbieten», erklärt Huber. Das Personal freue sich deshalb auch schon auf den Umzug. Für die zwei Mitarbeitenden des Getränkemarkts, der im Januar ebenfalls schliessen wird, suche die Landi Zürichsee AG zurzeit noch nach individuellen Lösungen.

Florhof Getraenke in Hombrechtikon schliesst.

Foto: Michael Trost / Tamedia AG.

Abgesehen von den beiden Schliessungen bleibe das Hombrechtiker Landi-Zentrum unverändert, versichert Huber. «Am Volg, einschliesslich der integrierten Metzgerei Lehmann, wird nichts verändert.» Dies gelte auch für die von der Landi betriebene Agrola-Tankstelle und die Autowaschanlage an der Rütistrasse.

Versenktes Millionenprojekt

Ein Wegzug der Landi stand übrigens schon länger im Raum. Dies im Rahmen der einst geplanten Modernisierung des Zentrums. Über mehrere Jahre hinweg hatte die Landi-Genossenschaft Hombrechtikon – die inzwischen mit der Landi Stäfa-Männedorf AG zur Landi Zürichsee AG fusionierte – einen Gestaltungsplan erarbeitet. Geplant waren Wohnungen, Tiefgarage, Verkaufsflächen mit einer Filiale der Migros sowie eine Fussgängerzone auf dem 8000 Quadratmeter grossen Areal.

Nachdem die Gemeindeversammlung und auch der Kanton grünes Licht gegeben hatten, wurde das gemeinsame Projekt mit der Migros-Pensionskasse, welche auch die Investorin gewesen wäre, jedoch überraschend auf Eis gelegt: An einer ausserordentlichen Generalversammlung im Juli 2021 stimmten zwei Drittel der 60 anwesenden Mitglieder der früheren Genossenschaft gegen das Vorhaben.

Wie Huber nun sagt, sind die jetzigen Entscheidungen völlig unabhängig vom vormals geplanten Projekt getroffen worden. Was mit den frei werdenden Ladenflächen im Zentrum dereinst passieren werde, sei noch völlig offen.