AboHausbesitzer trotzte jahrelang dem Bau der Sihltalstrasse
Heute vor 50 Jahren wurde die Sihltalstrasse in Betrieb genommen. Für den Bau dieser Hauptverkehrsachse durch Adliswil mussten Dutzende Einwohner ihre Häuser abtreten. Nur einer wehrte sich: Heinrich Wepfer. Mit Erfolg.
Umfahrungsstrasse wurde sie ursprünglich genannt und doch führt sie heute mitten durch Adliswil. Ja, zerschneidet die Stadt regelrecht. Gemeint ist die Sihltalstrasse: Die Kantonsstrasse, auf der Tempo 80 gilt und die Leimbach, Adliswil und Langnau verbindet. Am 9. November 1966 fuhren die ersten Autos über den rund drei Kilometer langen Streckenabschnitt. Eröffnet wurde die Sihltalstrasse also im gleichen Jahr wie die Autobahn A3 im Bezirk Horgen. Und wie bei der A3 war auch die Linienführung der Sihltalstrasse umstritten. «Eigentlich wollte die kantonale Baudirektion die Strasse weiter oben am Albis-seitigen Hang bauen», sagt Christian Sieber, Präsident des Geschichtsvereins Adliswil: «Doch die betroffenen Anwohner und mit ihnen der damalige Gemeindepräsident Alois Günthard setzten sich zur Wehr.» Dies, und die Tatsache, dass das Gebiet bereits als Bauzone festgelegt war, führte dazu, dass der Kanton klein beigab und die Linienführung talwärts verschob.