Bekenntnisse des PrinzenHarry wollte Königshaus schon viele Jahre zuvor verlassen
Er habe sich von Kind auf ständig beobachtet gefühlt, klagt der 36-jährige britische Hochadlige. In seiner neuen Heimat Kalifornien fühle sich das jetzt ein wenig anders an.
Der britische Prinz Harry hat nach eigenen Angaben schon vor mehr als 15 Jahren einen Rückzug aus der Königsfamilie erwogen. In seinen Zwanzigern habe er über einen solchen Schritt mehrmals nachgedacht, sagte Harry am Donnerstag in seinem Podcast. Es sei eine schwere Last gewesen, Enkel der Königin zu sein.
Er habe sich gefühlt wie der Held des Film «The Truman Show» von 1998, der seit seiner Geburt von versteckten Kameras beobachtet wird und gar nicht weiss, dass er auf diese Weise Held einer Fernsehserie ist und dass die Leute, die er trifft, in Wirklichkeit Schauspieler sind, sagte der 36-Jährige.
Er habe versucht die Beziehung zu seiner heutigen Frau, der Schauspielerin Meghan Markle, zunächst geheim zu halten. Als der gemeinsame Sohn Archie unterwegs war, habe er gefürchtet, Meghan müsse nun mit dem gleichen überwältigenden Medieninteresse fertigwerden wie seine Mutter Diana, die 1997 auf der Flucht vor Paparazzi tödlich verunglückt ist. «Ich will diesen Job nicht. Ich will nicht hier sein, ich will das nicht machen», sagte Harry. Er habe ja gesehen, was mit seiner Mutter passiert sei.
Befreiender Domizilwechsel
Der Herzog von Sussex und seine Frau haben im vergangenen Jahr ihre Pflichten als Mitglieder des Königshauses aufgegeben und sind nach Kalifornien gezogen. Hier fühle er sich freier, sagte er. «Ich kann tatsächlich den Kopf heben und fühle mich anders», sagte Harry. Er könne seinen Sohn Archie zu Velotouren mitnehmen. «Man kann herumlaufen und sich ein bisschen freier fühlen.»
Harry galt in jungen Jahren als böser Bube des Königshauses. Auf Fotos war er wahlweise nackt beim Strip-Billard oder in einer Uniform des deutschen Afrikakorps aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen – inklusive Hakenkreuzbinde. Später schaffte er sich durch eine Militärkarriere Respekt, bei der er zweimal in Afghanistan stationiert war. Danach setzte er sich für kriegsversehrte Veteranen ein.
DPA/fal
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