Entscheidung im ElfmeterschiessenAchraf Hakimi behält gegen «seine» Spanier die Nerven
Keine Tore nach 120 Minuten. Doch im Elfmeterschiessen zeigt Marokko Stärke und zieht in die WM-Viertelfinals ein.
Das Überraschungsteam Marokko hat in Katar auch den ehemaligen Weltmeister Spanien besiegt und steht zum ersten Mal im Viertelfinal einer Fussball-WM. Nach 120 torlosen Minuten gewannen die Nordafrikaner im Penaltyschiessen mit 3:0. Ihr Torwart Bono vom FC Sevilla hielt vor 44'667 Zuschauern zwei Penalties, zudem traf der Spanier Pablo Sarabia nur den Pfosten.
Marokko ist erst das vierte afrikanische Land, das es bei einer WM unter die besten acht Teams geschafft hat: Das gelang vorher nur Ghana 2010, Senegal 2002 und Kamerun 1990. In der Vorrunde dieses Turniers hatte das Team bereits den WM-Zweiten Kroatien und den WM-Dritten Belgien hinter sich gelassen. Die Spanier dagegen waren bereits im WM-Achtelfinal 2018 (gegen Russland) und im EM-Halbfinal 2021 (gegen Italien) jeweils im Penaltyschiessen gescheitert. Spanien hatte schon mit der 1:2-Niederlage im letzten Gruppenspiel Zweifel genährt, ob es wirklich zu den ganz Grossen dieses Turniers gehört.
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Die Spanier stürmten wie schon zu Turnierbeginn mit Dani Olmo, Marco Asensio und Ferran Torres. Und sie spielten in ihren hellblauen Ausweichtrikots gegen eine marokkanische Mehrheit auf den Rängen an, die die Iberer gnadenlos auspfiff. Marokko zog sich weit zurück mit einer dichten Fünfer-Reihe im Mittelfeld vor der Vierer-Abwehrkette. Ein umstrittener Freistoss, getreten des in Madrid geborenen Achraf Hakimi knapp über die Latte, war die erste nennenswerte Offensiv-Aktion.
Zunehmend mutiger setzten die Marokkaner die Akzente: Aussenverteidiger Noussair Mazraoui vom FC Bayern mit einem scharfen Schuss und Nayef Aguerd mit einem Kopfball sorgten für Gefahr für das Tor von Unai Simon. Auch nach der Pause tat das Team von Trainer Walid Regragui enorm viel dafür, dass die sechste WM-Teilnahme ihres Landes an diesem Abend nicht zu Ende geht.
Spaniens Chefcoach Luis Enrique verzog derweil an der Seitenlinie ein ums andere Mal das Gesicht, weil die Angriffe des EM-Halbfinalisten von 2021 stockten. Bei einem indirekten Freistoss aus spitzem Winkel musste Marokkos Torhüter Bono dann die Fäuste hochreissen, als Olmo abzog. Alvaro Morata kam dann mit der Empfehlung von drei WM-Toren in Katar als frische Sturmspitze für den ausgelaugten Gavi.
Auch der eingewechselte Nico Williams verstärkte noch den Druck, zumal den Marokkanern in der Schlussphase der regulären Spielzeit die halbe Abwehr wegbrach: Der Münchner Mazraoui und West-Ham-Profi Nayef Aguerd konnten nicht mehr weiterspielen. Doch die Marokkaner kämpften weiter aufopferungsvoll und hatten Glück, dass der Spanier Pablo Sarabia in der Nachspielzeit der Verlängerung nur den Pfosten traf. Im Elfmeterschiessen scheiterten die Spanier dann an ihren Nerven. (dpa)
69'
Die erste Aktion von Morata. Olmo legt ihm den Ball hin und der Stürmer dringt in den Strafraum ein. Aber da kommt dann auch schon Aguerd angeflogen und trennt Morata mit seiner Grätsche fair vom Ball. Kein Wunder, dass Marokko bei dieser WM bislang erst ein Gegentor kassiert hat.
66' Wechsel Marokko
Jetzt wechselt auch Marokko zum ersten Mal: Boufal geht raus, Ezzalzouli kommt rein.
63' Wechsel Spanien
Jetzt gibt es den vorhin angekündigten Wechsel der Spanier: Stürmer Morata und auch Mittelfeldspieler Soler kommen in die Partie. Dafür verlassen Stürmer Asensio und Mittelfeldspieler Gavi das Spiel.
62'
Das Spiel wird jetzt etwas emotionaler. Der souveräne Schiedsrichter muss immer häufiger einschreiten und die Gemüter beruhigen.
59'
Hakimi bleibt nach einem Zweikampf kurz auf dem Boden liegen. Es geht aber weiter für den Rechtsverteidiger.
55'
Schicke Freistoss-Variante der Spanier: Asensio tippt den Ball kurz an und dann schiesst Olmo aus spitzem Winkel von der linken Seite direkt ab. Aber Marokkos Torhüter Bounou – genannt Bono – ist zur Stelle und klärt den Ball mit beiden Fäusten.
53'
Wechsel gab es bislang, wie gesagt, noch keine. Aber an der Seitenlinie der Spanier macht sich Alvaro Morata ziemlich intensiv warm. Der Stürmer wird wohl in ein paar Minuten in die Partie kommen und darf sich dann an der kollektiven Suche nach der Abwehr-Lücke beteiligen.
50'
Spaniens Torhüter Simon wird früh unter Druck gesetzt und sein Ball landet direkt beim Gegner. Da haben die Spanier Glück, dass Marokko nicht von dieser Szene profitieren kann und mehr daraus macht.
2. Halbzeit
Die Mannschaft kehren auf den Rasen zurück. Und es gibt bei beiden Teams keine Wechsel.
Halbzeit
Die erste Halbzeit ist beendet. Und man muss sagen, dass Marokko insgesamt die besseren Chancen auf die Führung hatte.
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42'
Das ist die bisher beste Chance des Spiels – und Marokko hat sie. Flanke von der linken Seite in den Strafraum, wo Nayef Aguerd mit dem Kopf an den Ball kommt. Sein Versuch geht aber knapp über die Querlatte. Und kurz darauf ist es wieder Marokko, das für Gefahr im spanischen Strafraum sorgt. Die letzten Minuten vor der Halbzeit gehört eindeutig der Mannschaft in Rot.
39'
Das werden noch verdammt lange Minuten für beide Teams. Die Spanier suchen weiter angestrengt nach einer Lücke, wobei da gar keine Lücken sind, wenn das ganze Team von Marokko im eigenen Strafraum steht. Die Frage ist aber auch, wie lange die Mannschaft von Trainer Walid Regragui das durchhalten wird.
33'
Jetzt kommt Marokko zu einem guten Abschluss: Mazraoui schiesst aus etwas mehr als 20 Metern und Spaniens Torhüter Simon hält den Ball erst im Nachfassen.
28'
Spanien erhöht den Druck und kommt jetzt zu besseren Chancen. Aber sie müssen weiterhin auf die Konter der Marokkaner aufpassen.
25'
Da wäre fast das 1:0 für Spanien gewesen. Gavi schiesst und trifft die Latte. Aber das Tor hätte ohnehin nicht gezählt, weil der Spanier im Abseits stand. Gavi, der mit seinen 18 Jahren und 123 Tagen übrigens der jüngste Spieler ist, der je in einem K.o.-Spiel bei einer WM auf dem Rasen stand.
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20'
Jetzt wieder das gewohnte Bild: Spanien hat den Ball auf Höhe der Mittellinie. Und alle gegnerischen Spieler stehen weit in der eigenen Hälfte und nehmen den Spaniern so die Räume zum bespielen.
Etwas anders gestaltet sich das Bild, wenn Marokko am Ball ist. Dann stehen die in Hellblau gekleideten Spanier nämlich über den ganzen Platz verteilt und erhöhen früh den Druck auf den Ballführenden.
18'
Immer wieder fangen die TV-Kameras die jubelnden Marokko-Fans ein, die im Stadion für eine hervorragende Stimmung sorgen.
15'
Die grosse Ballbesitz-Dominanz der Spanier hat sich in den letzten Minuten wieder etwas gelegt. Marokko ist jetzt besser im Spiel und häufiger am Ball. Die Statistiker sagen: 63:24 Prozent Ballbesitz für das Team von Nationaltrainer Luis Enrique.
13'
Marokkos Torhüter Bounou mit einem soliden Ruhepuls. Er hat den Ball im Strafraum am Fuss und lässt sich auch nicht durch den heranstürmenden Spanier aus der Ruhe bringen. Eine kleine Körpertäuschung, dann spielt er den Ball zu seinem Verteidiger weiter.
12'
Der erste Freistoss der Partie für Marokko, Ziyech aus etwas mehr als 20 Metern. Kann über die Mauer – allerdings auch knapp über das spanische Tor.
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