Barrage Thun – GCAb in den Himmel – GC bleibt dank der 91. Minute in der Super League
Die Grasshoppers erzielen gegen Thun in der Nachspielzeit zuerst das 2:1. Dann haben sie riesiges Glück, dass Goalie Hammel den Sieg und den Ligaerhalt rettet.
Und dann ist der Ball drin. In der Nachspielzeit, in der 91. Minute. Und der Jubel ist grenzenlos. Zumindest auf einer Seite.
Die Grasshoppers kommen nach einem Fehler des Thuner Verteidigers Bamert zu einem Eckball. Mabil schlägt die Flanke ins Zentrum, Tobers steigt zum Kopfball hoch, und vor dem Tor drückt der eingewechselte Abubakar den Ball irgendwie an den Beinen von Thun-Goalie Matic vorbei über die Linie.
2:1 für GC. Das Tor würde für den Ligaerhalt reichen und die Verlängerung verhindern. Es gibt nur ein Problem: Das Spiel ist noch nicht zu Ende. Und es wird hektisch. Der Thuner Stürmer Koné sieht Rot. Trotzdem kommen die Berner Oberländer noch einmal zu einer riesigen Chance. Es läuft die 95. Minute, als Castroman plötzlich ganz alleine vor GC-Goalie Hammel steht. Doch der 23-Jährige im Tor der Grasshoppers reagiert überragend. Er war während der gesamten Saison der beste Spieler seines Teams. In der Nacht von Thun wird er zum letzten Zürcher Helden dieser Partie.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
«Wir sind ein Notfall, aber wir leben noch»
Manchmal hilft eine sehr direkte Sprache, um das ganze Schlamassel auf den Punkt zu bringen. GC-Trainer Marco Schällibaum kann direkte Sprache. Vor dem Auswärtsspiel in der Stockhorn-Arena sagt er: «Wir sind ein Notfall, aber wir leben noch. Und wir werden alles geben, um aus diesem Scheiss rauszukommen.»
Dieser Sch… bedeutet im Fall der Grasshoppers: Sie haben vor der Saison Spieler wie wild gewechselt. Sie haben im Januar neue Besitzer bekommen und Anfang April den Trainer getauscht. Sie haben im Winter mit weiteren Transfers reagiert und es in 39 Partien trotzdem nicht geschafft, die Liga zu sichern.
Ihnen bleibt dafür jetzt nur noch eine Chance: Match 40, die finale Partie der Saison, das Barrage-Rückspiel nach dem 1:1 im Letzigrund. Schällibaum verspricht: «Wir werden kämpfen für das Gute, für den Verein.» Und er erwartet einen Gegner, der wie ein «Schnellzug» angreift.
Es ist eine Prognose, die völlig richtig und doch ganz falsch ist. 12 Sekunden dauert es, da hat sich Thun bereits den ersten Eckball erspielt. Doch nach 2 Minuten und 19 Sekunden führen nicht die Berner, sondern die Zürcher. Abels hat vors Tor geflankt. Dort steht Morandi, nimmt den Ball mit der Brust an und schiesst dann aus der Drehung. Thuns Verteidiger Sutter lenkt noch leicht ab, hinter ihm ist der frühere GC-Keeper Matic chancenlos.
Die Zürcher Fans, die ein paar Meter hinter dem Tor stehen, sind aus dem Häuschen. Rund 2000 GC-Anhänger sind in die seit Tagen mit 10’014 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkaufte Arena gekommen. Sie sind jetzt richtig laut. Und sie sehen ein Team, das weiter stürmt. Ndenge müsste das 2:0 erzielen, als die 6. Minute läuft, schiebt den Ball aber aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Dann hat Abels einen Abschluss und Seko eine Kopfballchance. Es sind noch keine zehn Minuten gespielt.
Ein Beginn wie ein Traum
Es ist ein Beginn wie im Traum für GC. Doch so gut die Mannschaft gestartet ist, so sehr zieht sie sich bald zurück. Oder muss sich zurückziehen, weil Thun im strömenden Regen immer besser ins Spiel findet, das Tempo vorgibt und die Grasshoppers diese Kraft nicht aufhalten können.
Thun erspielt sich eine Serie von Chancen. Immer wieder ist es der frühere YB-Spieler Bertone, der abschliesst. Einmal vergibt er aus bester Position. Einmal blockt GC-Verteidiger Tobers überragend. Und dann gelingt dem Team von Mauro Lustrinelli vor der Pause doch noch der Ausgleich, weil GC hilft. Ndenge kommt im eigenen Strafraum zu spät und foult Bamert. Koné verwandelt den Penalty in der 43. Minute.
Die Zürcher müssen sich fragen, wieso sie nach dem guten Start derart in Bedrängnis geraten konnten. Wieso sie plötzlich nicht mehr in der Lage gewesen sind, Zug nach vorne zu entwickeln gegen den Gegner aus der Challenge League. Und zumindest scheinen sie in der Pause einen Teil der Antworten zu finden.
In der zweiten Halbzeit ist die Partie zuerst wieder ausgeglichen. Eine Chance da, eine Möglichkeit dort. Dann erarbeiten sich die Zürcher ganz langsam wieder Vorteile. Ein Nervenspiel aber bleibts, weil jetzt jeder Spielzug ins grosse Glück führen kann. Oder weit, weit nach unten. Für GC gehts am Ende in den Himmel.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
8’
Abels! Morandi verlagert das Spiel gekonnt auf rechts, wo der Aussenverteidiger viel Zeit hat und es aus 25 Metern volley probiert. Matic wehrt ab, Eckball. Dieser bleibt ungefährlich.
6’
Das muss das 2:0 sein! Mabil bringt einen Freistoss in die Mitte, via einen Thuner landet der plötzlich bei Ndenge – der Mittelfeldmann ist davon aber etwas überrascht und verfehlt knapp.
4’
Einen besseren Start hätten wir uns hier aus neutraler Sicht wohl nicht wünschen. Bin ja gespannt, wie sich die Thuner hier reagieren.
3’ Tor!
Und die Grasshoppers führen! Morandi machts!
Nach einer Flanke von Abels kommt der Tessiner im Strafraum an den Ball, er hat die Zeit, ihn mit der Brust abzunehmen und dann gleich volley abzuschliessen. Sutter lenkt noch ab – keine Chance für Matic im Tor der Thuner.
2’
Auf der anderen Seite greifen die Grasshoppers an. Momoh wuselt sich durch und findet Mabil. Der Australier wird gerade noch gestoppt vor seinem Flankenball.
1’
Sutter kommt nach dem Eckball zum Kopfball, bringt diesen aber nicht gefährlich aufs Tor.
1’
Zeichen setzen? Gutbub geht gegen Seko hart in den Zweikampf und wird mit einem Eckball belohnt. Und: Es ist laut in der Stockhorn Arena.
1’ Anpfiff
Schiedsrichter Schnyder pfeift an, die Partie läuft!
Gleich geht es los
So, nun aber genug der Parolen und des Gelabers. Es geht gleich los in der Stockhorn Arena. Die letzte Entscheidung der Saison steht an!
Der Trainer
«Leben oder Tod», sagt Marco Schällibaum vor der Partie. Nun ja, das ist jetzt etwas gar martialisch. Er hoffe auf ein Happy Ende und er sei sich sicher, dass es eins gebe. «Ich weiss, dass wir alles geben, um GC in der Super League zu halten.»
Die Heimstärke
Es wurde ja schon thematisiert, aber nochmals: Sollten die Grasshoppers hier nach 90 Minuten gewinnen, wären sie die ersten in diesem Jahr, die den FC Thun schlagen würden. 18 Heimspiele, 15 Siege, drei Unentschieden, das ist die Thuner Bilanz!
Die Aufstellung
Und das hier ist die Formation von Mauro Lustrinelli. Es fehlt Marco Bürki, für ihn spielt Jan Bamert, ein ehemaliger GC-Verteidiger. Die Stockhorn Arena ist übrigens seit Tagen ausverkauft, das heisst: Etwa 10’000 Zuschauer sind da. 2000 GC-Fans sind offenbar nach Thun gefahren. Wir sind gespannt.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Aufstellung
Einen Wechsel gibt es bei GC im Vergleich zum Hinspiel. Asumah Abubakar muss draussen bleiben. Ich finde: Kann man machen. Rein kommt Filipe de Carvalho. Der junge Schweizer hatte nicht nur eine einfache Saison, vielleicht gibt es ihm ja einen Boost, dass Marco Schällibaum in diesem Showdown auf ihn setzt.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Abwesenden
Nichts Neues bei GC, nicht dabei sind die Langzeitverletzten Michael Kempter, Meritan Shabani und Dijon Kameri. Wie gehabt nicht einmal im Aufgebot steht derweil Oliver Batista Meier, der Leihspieler aus der dritten Bundesliga. Verrückt. Ich habe heute wieder einmal die Reaktionen zu seinem Transfer gelesen auf Social Media, ein grosser Coup, so schien es. Nun ausser Rang und Traktanden.
Das Hinspiel
1:1 war das Resultat am vergangenen Sonntag. Gut ist das, wenn überhaupt, für die Thuner. Sie wissen, dass gegen dieses GC der Coup möglich ist. Gegen den Rekordmeister, der unter Zugzwang ist. Im Hinspiel erarbeitete er sich zum Beispiel 19 Eckbälle, kam danach aber erst per Penalty in der 97. Minute zum Ausgleich. Giotto Morandi blieb cool vom Punkt aus..
Guten Abend …
Ich weiss, ich weiss, viele von Ihnen möchten jetzt nicht da sein. Aber es geht jetzt nun einmal nicht anders, da müssen Sie durch. Es steht das Barrage-Rückspiel an, die Grasshoppers sind nach Thun gereist und sie haben dabei nur eine Aufgabe: nicht aus der Super League abzusteigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.