Heimniederlage gegen St. GallenGC droht das nächste Schlamassel – kommt jetzt Zeidler?
GC zeigt eine insgesamt schwache Leistung und bleibt auch im siebten Meisterschaftsspiel in Serie ohne Sieg. Die Zürcher gehen als Tabellenletzter in die Länderspielpause.

Wenn der Mittelfeldspieler sagt: «Wir haben noch 24 Spiele.» Wenn der Sportchef findet: «Die ersten 80 Minuten waren nicht gut.» Oder wenn der Captain hadert: «Wenn dieser Schuss in der zweiten Minute reingeht …» Dann haben die Grasshoppers einen schlechten Abend hinter sich.
1:2 verlieren sie gegen den FC St. Gallen. Die Statements dazu kommen von Tsiy Ndenge, Stephan Schwarz und Amir Abrashi. Während Letzterer spricht, nach Gründen für diese Niederlage und für fehlendes Selbstvertrauen sucht, dröhnt hinter ihm 50 Cents «In da Club» aus der Gästekabine. So viel zur Gemütslage.
«Es war ein Scheissabend.»
Abrashi sagt das, weil sein Team Letzter ist, also wieder im Tabellenkeller, dort, wo es auf keinen Fall wieder hingehören wollte nach der gewonnenen Barrage im Mai gegen den FC Thun. 14 Spiele, zwei Siege, die Bilanz liest sich mies, und so ist der Auftritt der Grasshoppers im Letzigrund auch meistens.
GC ist, wir bleiben bei Schwarz’ Analyse, über 80 Minuten harmlos und kassiert zwei Standardtore, einmal trifft Abdoulaye Diaby per Kopf, dann Lukas Görtler. GC hat einen guten Abschluss in der zweiten Minute, Adama Bojang schiesst drüber, nachdem ihn Abrashi im Strafraum gefunden hat.
Es sind Schüsse, die reingehen, oder zumindest aufs Tor fliegen, wenn das Selbstvertrauen da ist. Aber bei GC ist es gerade nicht da. Nach dem 1:2 durch Giotto Morandi kommt das Heimteam noch zu einer Chance, wieder ist es Morandi, diesmal per direktem Freistoss. Und die St. Galler müssen sich in diesem Moment fragen, wie es sein kann, dass sie gegen dieses GC noch um den Sieg zittern müssen.
Am Samstagabend gewann Winterthur gegen Lausanne, das Team, das von vielen als erster Abstiegskandidat gesehen wird, liegt nun zwei Punkte vor GC. Yverdon ist sechs Punkte weg, YB sieben und Sion acht. Jetzt geht es in die Länderspielpause, ein bisschen Ruhe, dann kommt es zum direkten Duell gegen Winterthur. Ein Spiel, das unter Umständen ganz schön wichtig werden könnte in Bezug auf den kommenden Verlauf dieser Saison.
Die Grasshoppers werden dann wohl einen neuen Trainer haben. Gegen St. Gallen werden sie noch von Giuseppe Morello angeführt, der das Team nach der Entlassung Marco Schällibaums interimistisch übernahm. Es kursieren viele Namen, Michael Wimmer seit einer Weile, er war zuletzt Trainer bei Austria Wien und ist seit Mai vereinslos.
Dann ist da Peter Zeidler, der sich im Letzigrund blicken lässt, gut verhüllt, aber halt doch auszumachen auf der Haupttribüne. Er war während sechs Jahren Trainer der St. Galler, darum sagt GC-Sportchef Schwarz auch: «Es überrascht mich, dass er da war, aber er ist ehemaliger St. Galler, da kann ich es ein Stück weit verstehen.» Ist es trotzdem ein Indiz? «Für mich erst mal nicht, nein.» Erst mal? «Ja, erst mal.»
Eine grosse Aufgabe wartet
Wer auch immer es sein wird, eine deutsche, eine Schweizer oder sonst irgendeine Lösung, er wird auf eine Mannschaft treffen, die Hilfe braucht. Die aufgepäppelt werden muss, die daran glauben muss, dass ihre Qualitäten eigentlich mehr hergeben als noch letzte Saison. Wer diesem GC am Sonntagabend zuschaut, weiss: Es ist eine grosse Aufgabe.
Nicht einer aus diesem Team bringt gegen St. Gallen eine gute Leistung zustande. Morandi kann für sich reklamieren, dass er das Tor schiesst und dann Lawrence Ati-Zigi mit dem Freistoss kurz vor Schluss zu einer Parade zwingt. Aber sonst ist da nichts. Kein Aufbäumen. Kein Mut. Kein Biss. Einfach nichts. Und dabei spielt St. Gallen nicht einmal gut.
Vor der Partie beschliesst GC, Ayumu Seko zu ehren, den japanischen Innenverteidiger. Es ist sein 100. Einsatz für die Grasshoppers. Diese könnten nicht besser illustrieren, wie verschwenderisch sie in den letzten fünf Jahren waren. Nur schon die chinesischen Vorgänger der jetzigen Eigentümer aus den USA holten über 50 Spieler nach Zürich – Seko ist nach Dominik Schmid der zweite von ihnen, der auf 100 Einsätze für GC kommt.
Diese Art der Vereinsführung hat GC letzte Saison beinahe komplett ins Schlamassel gestürzt, am Ende ging es gerade noch gut. Nun kommen die nächsten unangenehmen Wochen auf diesen Verein zu.
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Gleich gehts los
Die beiden Teams betreten den Rasen.
Peter Zeidler
Der Ex-Trainer des FC St. Gallen ist auf der Tribüne des Letzigrund zugegen.
Die Unparteiischen
Geleitet wird die heutige Super-League-Partie von Fedayi San. Video Assistant Referee ist Sandro Schärer.
Die Aufstellung von St. Gallen
Die Gäste aus der Ostschweiz müssen derweil ohne den angeschlagenen Willem Geubbels auskommen. Insgesamt drei Änderungen nimmt Cheftrainer Enrico Maassen gegenüber dem 2:1-Erfolg in der Conference League gegen Larne vor: Moustapha Cisse ersetzt Geubbels, Christian Witzig und Corsin Konietzke rücken für Chadrak Akolo und Bastien Toma in die Startelf der St. Galler.
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Die Aufstellung von GC
Gegen St. Gallen kehrt der in den beiden Spielen zuvor gesperrte und angeschlagene GC-Captain Amir Abrashi in die Startelf zurück. Veränderungen gibt es auch in der Offensive: Young-jun Lee muss vorerst auf der Bank Platz nehmen. Die Mittelstürmerposition wird an diesem Nachmittag von Nikolas Muci bekleidet. Ansonsten bleibt die Aufstellung gegenüber der 0:2-Niederlage in Luzern gleich, Giuseppe Morello setzt wie auch Schällibaum auf ein 4-2-3-1.
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Premiere für Morello
Für GC ist die heutige Partie gegen den FC St. Gallen die erste nach der Entlassung von Marco Schällibaum. Gleichzeitig ist es das Debüt für den bisherigen Co-Trainer Giuseppe Morello als Chef an der Seitenlinie bei den Hoppers. Nach dem gestrigen Sieg von Winterthur gegen Lausanne ist GC ans Tabellenende der Super League abgerutscht und braucht dringend Punkte. Folgt gegen die Ostschweizer der berühmte Trainereffekt – oder gibt es den nächsten Rückschlag?
Hallo…
…und herzlich Willkommen zum Spiel der Grasshoppers zu Hause gegen St. Gallen. Im Letzigrund treffen zwei der formschwächsten Teams aufeinander. GC sammelte in den letzten fünf Spielen einen Punkt, die Ostschweizer deren vier. Doch die Gäste warten schon seit neun Pflichtspielen auf einen Sieg. GC seinerseits hat in der Liga zuletzt vor sechs Spielen gegen YB gewonnen.
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