Der FCZ gewinnt das DerbyZwei verschiedene Lebensrealitäten und ein verdienter Sieger
Der FC Zürich gewinnt das 289. Zürcher Derby gegen die Grasshoppers 2:1. Damit kann er sich in der Tabelle nach oben orientieren, GC steckt weiter tief im Abstiegskampf.

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Rund zehn Minuten bleiben den Grasshoppers. Zehn Minuten, in denen sie alles nach vorn werfen könnten. Zehn Minuten, in denen sie auf den Ausgleich drücken könnten. Zehn Minuten, in denen noch so viel passieren könnte. Doch es werden zehn Minuten, in denen GC nur noch einen Abschluss zustande bringt und dazu etliche Eigenfehler produziert.
Diese Schlussphase im Stadtderby gegen den FC Zürich steht sinnbildlich für den gesamten Auftritt von GC, das wohl bis zum Schlusspfiff nicht ganz realisiert, was dieses Derby für die Fans bedeutet. «Wir waren heute von der ersten Minute nicht da», sagt ein ernüchterter Tsiy Ndenge nach dem Spiel. «Ich habe heute nur eine Mannschaft gesehen, die das Derby angenommen hat wie ein Derby», sagt GC-Trainer Tomas Oral. Und dieses Team war nicht seines.
Und so ergibt sich nach diesem Duell in den Katakomben eine selten vorzufindende Einigkeit. «Der FCZ hat verdient gewonnen», sagen etwa GC-Captain Amir Abrashi oder auch FCZ-Torschütze Bledian Krasniqi. Nicht etwa, weil der FCZ einen derart wuchtigen Auftritt hinlegen würde, vielmehr weil die Grasshoppers einfach derart viele Fehler produzieren, dass es unschwer zu erkennen ist, dass sie sich weit hinten in der Tabelle befinden.
Der Gang der beiden Teams zu ihren Kurven ergibt nach diesem 1:2 auch ein Bild von zwei verschiedenen Lebensrealitäten. Einzelne Vertreter der GC-Kurve werfen noch etwas Abfall oder Papierfetzen Richtung Spieler, schreien ihren Frust von der Seele. Gegenüber tanzt und besingt die Südkurve ihre Spieler und feiert den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Spielen.
Bledian Krasniqi trifft per Kopf
Und die wenigen neutralen Fans stapfen die Tribüne hoch, machen sich auf den Weg nach Hause und fragen sich dort wohl, ob das wirklich «ein attraktives Spiel» oder «Werbung» war, wie es Moniz später nennt. So ganz zustimmen werden sie dem FCZ-Trainer da wohl nicht.
Zu viel lebt das Spiel von Zufälligkeiten, die durch Fehler oder falsche Entscheidungen entstehen. Zu wenig lebt es von grossartigen Momenten, wie etwa dem Weitschuss von GC-Verteidiger Noah Persson aus rund 30 Metern, der an den Pfosten knallt.
Und wenn es dann vor einem Tor gefährlich wird, ist es meist vor jenem der Grasshoppers. Ganz früh muss GC-Goalie Justin Hammel mit dem Fuss einen Schuss von Mounir Chouiar abwehren oder kurz später einen Schuss von Rodrigo Conceicao parieren. Beim ersten Gegentreffer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sieht Hammel etwas unglücklich aus, wehrt einen Kopfball des ehemaligen GC-Spielers Steven Zuber nur ungenügend ab, Jean-Philippe Gbamin kann abstauben.
Rund zehn Minuten zuvor sorgt Benjamin Mendy dafür, dass die Stimmung im Letzigrund emotional wird. Der FCZ-Verteidiger tritt nach einem Foul von Benno Schmitz gegen den Deutschen nach, sieht von Schiedsrichter Luca Cibelli die Gelbe Karte und darf sich glücklich schätzen, noch bis zur Pause auf dem Feld stehen zu dürfen, dann wechselt ihn sein Trainer aus.
Beim zweiten Goal des FCZ durch Bledian Krasniqi trifft GC-Goalie Hammel dann aber sicherlich keine Mitschuld. Vielmehr müssen sich seine Vorderleute, allen voran Ndenge, fragen, weshalb sein Gegenspieler derart frei im Strafraum zum Kopfball kommt. Auch diese Nachlässigkeit steht sinnbildlich für den Auftritt der Grasshoppers, die nur zwei Schüsse aufs gegnerische Tor abgeben. Immerhin landet einer, jener von Adama Bojang in der 82. Minute, auch gleich im Goal. Wenigstens in Sachen Effizienz vermag GC an diesem Sonntag zu überzeugen.
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Bojang foult Gomez
Der GC-Stürmer kommt zu spät in den Zweikampf und trifft Gomez am Fuss. Freistoss für den FCZ.
Choinière verwarnt
Der Kanadier sieht den gelben Karton für sein Einsteigen gegen Gbamin.
Gbamin mit Schmerzen
Torschütze Gbamin wurde von Choinière an der Ferse getroffen.
Zuber abgedrängt
Chouiar lanciert Zuber mit einer weiten Bogenlampe. Ndenge ist aber zur Stelle und kann Zuber im Laufduell vom Tor wegdrängen. Es gibt Eckball für den FCZ.
Conceicao zu verspielt
Rodgrigo Conceicao wird vom starken Ballet in Szene gesetzt. Der Portugiese versucht es mit einem Hackentrick, dieser findet aber keinen Mitspieler.
Es geht weiter!
Die zweite Halbzeit läuft.
Wechsel beim FCZ
Der 17-jährige Neil Volken ersetzt den verwarnten Weltmeister Benjamin Mendy zur Pause. Für den U-18-Nationalspieler ist es der zweite Super-League-Einsatz.
Fussball-Podcast «Dritte Halbzeit»
Jede Woche erscheint unser Podcast «Dritte Halbzeit» zum Schweizer Fussball. Natürlich wird in der neuen Folge am Montag auch ausführlich über das Zürcher Derby diskutiert.
Pausenfazit
Im 289. Zürcher Derby steht es nach 45 Minuten 1:0 für den FCZ. Gbamin brachte den FC Zürich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung, nachdem Hammel einen Kopfball von Zuber unvorteilhaft abprallen liess.
Bis zur Nachspielzeit war auf dem Spielfeld jedoch wenig von Derby-Stimmung zu spüren. Nur einmal wurde es vor dem Tor so richtig gefährlich. Hammel vereitelte bereits in der 5. Minute die grösste Torchance des Spiels. Chouiar scheiterte aus wenigen Metern an den Füssen des GC-Goalies.
Pause
Die erste Halbzeit ist vorbei! Cibelli pfeift zur Pause.
Tor für den FCZ
Gbamin trifft zum 1:0! Hammel wird von Zubers Kopfball überrascht und lässt nach vorne abprallen. Gbamin ist zur Stelle und staubt ab. Der FCZ geht kurz vor der Pause in Führung!
Seko rettet
Starke Aktion vor der Pause von Seko. Der Japaner grätscht im Strafraum und rettet in Extremis vor Zuber. Es gibt Eckball für den FCZ.
Nachspielzeit
Es werden 3 Minuten nachgsepielt.
Ballverlust FCZ
Gbamin mit dem Ballverlust im Mittelfeld. Irankunda lässt sich nicht zweimal bitten und zieht los. Sein Abschluss ist dann aber doch etwas gar schwach. Brecher kann den Ball festhalten.
Freistoss
Morandis Flanke wird länger und länger. Am Schluss verpassen alle Akteure und der Ball segelt ins Toraus. Abstoss bei Brecher.
Foul von Ballet
Ballet schubst Persson von hinten in den Rücken. Es gibt Freistoss für GC. Morandi wird den Ball zur Mitte bringen.
Gbamin aus der Distanz
Gbamin haut im Vollsprint aus gut 30 Metern auf den Ball. Sein Geschoss fliegt beinahe aus dem Stadion. Abstoss bei Hammel.
Choreo brennt
Und plötzlich brennt es im Letzigrund! Die Choreo der Südkurve fängt Feuer. Der Brand kann aber schnell wieder gelöscht werden.
Verwarnung Mendy
Es wird langsam hitzig hier. Schmitz geht gegen Mendy hart in den Zweikampf und trifft den Franzosen am Knöchel. Der Franzose lässt das nicht auf sich sitzen und revanchiert sich mit einem Tritt. Der VAR sieht diese Aktion jedoch nicht rotwürdig. Es bleibt bei einer Gelben Karte gegen Mendy.
Zwischenfazit
30 Minuten sind gespielt. Nachdem der FCZ in der Startphase überlegen war, kämpfte sich GC von Minute zu Minute besser ins Spiel. Richtig gefährlich wurde es bisher aber nur einmal: Hammel rettete seine Farben in der 5. Minute mit einer Glanztat.
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