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Vulkanausbruch auf Java
Semeru spuckt weiter – Rettungsarbeiten behindert

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Ein erneuter Ausbruch des Vulkans Semeru in Indonesien hat die Suche nach Überlebenden am Montag erschwert. Die Einsatzkräfte mussten sich teilweise zurückziehen, als der Vulkan wieder Asche ausspuckte. «Es gab eine kleine neue Eruption, die die Evakuierungsteams gefährden könnte», sagte der Helfer Rizal Purnama.

Bei einem unerwarteten Ausbruch des Semeru am Samstag sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. 68 Menschen hätten Brandverletzungen erlitten, teilte der örtliche Zivilschutz mit. Nach jüngsten Angaben werden noch 27 Menschen vermisst. Der Vulkanausbruch hüllte rund ein Dutzend Dörfer auf der Insel Java in Asche und versetzte die Menschen in Panik. Tausende Anwohner ergriffen die Flucht.

Auf Videos des Vulkanausbruchs war zu sehen, wie am Samstag eine riesige Aschewolke über dem Semeru aufstieg und die umliegenden Dörfer verdunkelte. Rote Lava floss den mit 3676 Metern höchsten Berg Javas hinab. Auf den Aufnahmen sind Kinder und Erwachsene zu sehen, die schreiend wegrennen.

Über mindestens elf Dörfern im Bezirk Lumajang in Ost-Java ging dichte Asche nieder. Einsatzkräfte suchten die ganze Nacht über nach Verschütteten. Mittlerweile seien 14 Todesopfer geborgen worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Abdul Muhari, am Sonntag. Nach mindestens neun Vermissten wurde demnach noch gesucht.

Zehn Menschen konnten den Angaben zufolge gerettet werden. Mindestens 56 Menschen wurden bei dem Vulkanausbruch verletzt, darunter zwei schwangere Frauen. Viele von ihnen erlitten schwere Verbrennungen.

Durch den Vulkanausbruch wurden Häuser und mindestens eine Brücke zerstört, Bäume stürzten um. Rettungskräfte arbeiteten mit schwerem Gerät, um die Trümmer beiseite zu räumen und Zufahrtsstrassen wieder befahrbar zu machen. Mindestens 1300 Menschen kamen in Notunterkünften in Moscheen, Schulen und Gemeindehäusern unter.

Diese Strasse im Bezirk Lumajang in Ost-Java wurde vom Vulkanausbruch komplett zerstört. (5. Dezember 2021)

Präsident Joko Widodo ordnete schnelle Hilfe an, um Opfer zu finden und Verletzte zu behandeln. Wegen heisser Aschewolken mussten die Rettungsarbeiten am Sonntag aber vorübergehend ausgesetzt werden, wie der Sender Metro TV berichtete.

In einem Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan wurde eine Sperrzone eingerichtet. In einigen Dörfern versuchten Menschen jedoch noch, Habseligkeiten aus ihren zerstörten Häusern zu retten. Sie trugen Matten und Möbelstücke auf ihren Schultern fort und hielten Ziegen in ihren Armen.

Ein Mann versucht in Lumajang eine Matratze aus seinem zerstörten Haus zu retten. (5. Dezember 2021)

Die Asche des Semeru wurde nach Angaben der indonesischen Geologie-Behörde etwa vier Kilometer weit bis zur Küste des Indischen Ozeans im Süden von Java geweht. Das australische Vulkanasche-Warnzentrum teilte unter Berufung auf Satellitenbilder mit, mittlerweile fliege die Vulkanasche nicht mehr weiter, sondern sei rund um den Semeru niedergegangen.

Die Warnstufe für den Semeru war seit einem Ausbruch vor einem Jahr unverändert auf der zweithöchsten Stufe geblieben. Auch damals waren Dörfer mit grauer Asche bedeckt worden und tausende Menschen geflohen.

Ein Mann untersucht einen Lastwagen, der von der Vulkanasche begraben wurde. (5. Dezember 2021)

Indonesien hat rund 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stossen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.

Ende 2018 war ein Vulkan in einer Meerenge zwischen den Inseln Java und Sumatra ausgebrochen und hatte einen Unterwasser-Erdrutsch und einen Tsunami ausgelöst. Dabei kamen mehr als 400 Menschen ums Leben.

AFP/aru