Brisanter Film über jungen Trump«The Apprentice» kommt vor der Wahl in die US-Kinos
Die «Entstehungsgeschichte» von Donald Trump startet am 11. Oktober in den USA und Kanada. Zuvor kämpfte Regisseur Abbasi mit rechtlichen Drohungen seitens des republikanischen Präsidentschaftskandidaten.
Der iranisch-dänische Regisseur Ali Abbasi hat einen Verleih für seinen Film «The Apprentice» über die frühen Jahre Donald Trumps als Immobilienunternehmer gefunden. Briarcliff Entertainment werde den Film ab 11. Oktober in den USA und Kanada in die Kinos zu bringen, meldete das Magazin «The Hollywood Reporter» am Freitag. Das Drama mit Sebastian Stan in der Hauptrolle hatte im Mai in Cannes Premiere gehabt.
Abbasi hat grossen Wert darauf gelegt, den Film vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November in die Kinos zu bekommen. Grössere Studios und Filmverleiher winkten jedoch ab. Abbasi beschwerte sich Anfang Juni via X: «Aus irgendeinem Grund wollen bestimmte mächtige Leute in Ihrem Land nicht, dass Sie das sehen.»
Ein Grund für Abbasis Probleme dürfte sein, dass Trump mit rechtlichen Schritten gedroht hat. Sein Sprecher Steven Cheung nannte den Film schon im Mai eine reine Erfindung und kündigte eine Klage an, «um gegen die offenkundig falschen Behauptungen dieser angeblichen Filmemacher vorzugehen». Jetzt sprach er von einer «Wahleinmischung der Hollywood-Eliten». «Dieser ‹Film› ist pure böswillige Verleumdung, sollte nie das Licht der Welt erblicken (...), sondern gehört in einem Müllcontainer verbrannt», schimpfte Cheung.
«The Apprentice» («Der Lehrling») trägt denselben Namen wie Trumps einstige Reality-Show im Fernsehen und schildert dessen Aufstieg zur Macht im New Yorker Immobiliengeschäft, bei der der von Jeremy Strong gespielte Jurist Roy Cohn dem jungen Trump ein Mentor ist.
Film zeigt Vergewaltigung von Ivana Trump
Am Ende des Films wird Trump bei der Vergewaltigung seiner Frau Ivana Trump gezeigt. Sie hatte in der Scheidungsakte von 1990 angegeben, Trump habe sie vergewaltigt. Trump bestritt dies, und Ivana Trump sagte später, sie habe es nicht wörtlich gemeint, sondern sich vielmehr vergewaltigt gefühlt.
Abbasi vertrat die Ansicht, Trump könne seinen Film gar nicht ablehnen. «Ich würde ihm anbieten, ihn zu treffen, wo immer er will, und über den Kontext des Films zu sprechen, ihm den Film zu zeigen und danach ein Gespräch zu führen, wenn das für jemanden in Trumps Wahlkampfteam interessant ist», sagte Abbasi im Mai.
DPA/nag
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