Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

FC Zürich - Young Boys 1:0
Krise? Welche Krise? Der FCZ erinnert sich an alte Stärken

Zuerichs Ifeanyi Mathew, links, jubelt nach seinem 1:0 Tor im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Zuerich und den BSC Young Boys im Letzigrund, am Sonntag, 3 Maerz 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Schnell geht es. Zu schnell für einige. Für die nette Frau, die im Bauch des Letzigrund die Medienausweise verteilt zum Beispiel. Zwei Sekunden zu spät kommt sie auf die Tribüne. Darum hört sie bloss, wie die Young Boys als Einheit mit elf Sekunden Verspätung aufwachen.

1:0 steht es da schon für den FC Zürich. Ein langer Pass, drei Kopfbälle, der letzte ein miserabler von YB-Verteidiger Saidy Janko, und schon hat Ifeanyi Mathew getroffen. Es ist das drittschnellste Tor in der Geschichte der Super League.

71 Sekunden später drischt der Berner Silvère Ganvoula den Ball an den Pfosten des FCZ-Tors. Die einen können mit dem Verpassten besser umgehen (die Frau aus dem Medienzentrum). Die anderen erholen sich nie mehr davon (die Young Boys).

Und dann sind da noch Spieler, Trainer, Sportchef und Präsident des FCZ. Für sie alle sind diese ersten Sekunden genau die richtige Medizin nach unruhigen Tagen und miesen Auftritten in Lugano und im Cup gegen Winterthur.

Der Präsident herzt den Sportchef

94 Minuten später liegen sie sich in den Armen. Präsident Ancillo Canepa umarmt als ersten Sportchef Milos Malenovic. Vielleicht auch, weil sich die beiden Co-Trainer Umberto Romano und Murat Ural schon gegenseitig angesprungen sind. In diesem Moment ist zu sehen, wie sehr die letzten Tage am FCZ genagt haben.

«Wir mussten einiges einstecken», sagt später Romano. Und lässt offen, ob er damit nur die Resultate auf dem Rasen meint. Oder auch die Reaktionen daneben.

Yanick Brecher scheint noch etwas grösser als sonst, als er nach dem Spiel in die Medienzone kommt. Die Brust ist breit beim FCZ-Goalie, der zuvor mit zwei starken Paraden den 1:0-Sieg festgehalten hat. Eine «hervorragende Leistung» seiner Mitspieler hat er gesehen. Und er sagt: «Wir haben aus zwei schlechten Spielen die richtigen Schlüsse gezogen.»

Interessanterweise unterscheiden sich diese Erkenntnisse für Aussenstehende nicht frappant von jenen, die jeweils Bo Henriksen mit Blick auf das Zürcher Kader hatte. Zwar bleibt es bei der Viererkette in der Abwehr. Aber aufs Feld geschickt werden die erfahrenen Spieler. Gewechselt wird nur viermal – und sehr spät. Im Zentrum ist das Duo Mathew und Cheick Conde wieder der Anker, an dem sich alle festhalten können.

Der Plan von der alten Festplatte

Schliesslich die Art, wie der FCZ zu seinen Chancen kommt: Es sind weit geschlagene Bälle, Umschaltmomente und Standards. Nach all den Experimenten und Rückschlägen in den letzten Partien wirkt es ein ganz klein wenig, als ob man im Home of FCZ auf einer alten Festplatte noch einen Henriksen-Matchplan gefunden hätte.

Es ist jedenfalls auffällig, in welchen Partien der FCZ in dieser Saison häufiger gewinnt. 2,1 Punkte holen die Zürcher pro Spiel, wenn sie den Ball seltener haben als der Gegner. Sind sie mehr im Ballbesitz, gibt es nur 0,9 Punkte.

Aber vielleicht ist es auch schlicht gesunder Menschenverstand, gegen dieses YB so anzutreten. Und wer hätte vor ein paar Monaten geglaubt, dass man mal so einen Satz schreiben würde? Die Berner sind an diesem Sonntag der perfekte Gegner für den FCZ. Verunsichert, gegen vorne mit wenig Ideen – und ob ihres Namens und auch wegen des frühen Rückstands dazu verdonnert, das Spiel zu machen. Es ist ein bemitleidenswertes Unterfangen.

In Bern sind alle etwas am Grübeln

Zwischenzeitlich bringen die Young Boys bloss 62 Prozent ihrer Pässe zum Mitspieler. Das geht den Zürchern zwar auch nicht besser. Aber bei ihnen liegt das auch daran, dass sie oft den schnellen, riskanten Ball in die Tiefe suchen. Bei YB gehen reihenweise Zuspiele über fünf, sechs Meter direkt über die Seitenlinie statt zum nächsten Berner.

Aus im Europacup, 0:1 gegen Servette, 1:2 im Cup gegen Sion, 0:1 gegen den FCZ. In Bern muss man sich langsam Sorgen um diese Saison machen. Auch wenn Trainer Raphael Wicky tapfer sagt: «Ich werde morgen nicht deprimiert im Bett liegen bleiben.» Mittelfeldspieler Sandro Lauper stellt zur Stimmung im Team fest: «Jeder kommt ein wenig ins Grübeln.»

Dasselbe hätte beim FCZ passieren können. Aber jetzt sind die bösen Gedanken fürs Erste gebannt. Als Nächstes geht es nach Yverdon. Dort haben die Zürcher zuletzt 0:3 verloren.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Schluss

Nein, reicht es nicht. Noch eine letzte YB-Flanke ohne Abnehmer, dann ist das Spiel zu Ende. Zürich gewinnt 1:0 gegen YB. Danke fürs Mitfiebern, gleich folgt hier eine kurze Zusammenfassung.

90+3’

Zürich hält mit Santini den Ball in der gegnerischen Hälfte. Reicht es noch für einen gefährlichen YB-Angriff?

90+1’

Mittlerweile führt YB bereits den achten Eckball aus – nach null Eckbällen in der ersten Halbzeit, wohlgemerkt. Aber auch der bringt nichts ein. Zürich wechselt noch einmal, Ligue und Santini kommen für Conceicao und Krasniqi.

90’

Die Taktik der Zürcher könnte bis zum Schluss aufgehen, YB mit einem nächsten holprigen Angriff. Wieder gewinnt das Heimteam deshalb wertvolle Sekunden. Die Nachspielzeit beträgt vier Minuten.

88’

Der FCZ kommt wieder einmal zu einem Angriff und holt dabei sogar einen Eckball heraus. Die Zürcher wollen den Ball so lange wie möglich vorne halten, das gelingt jedoch eher schlecht als recht.

84’

Und für die letzten Minuten kommen noch einige neue Mitstreiter auf den Platz. Afriyie kommt für Marchesano, bei YB stehen neu Monteiro und Mvuka für Elia und Niasse auf dem Platz.

83’

Die Flanken prasseln gerade im Minutentakt in den Zürcher Strafraum. Nach einem Eckball kommt Ganvoula zum Kopfball, Katic klärt auf der Linie – Brecher wäre geschlagen gewesen.

82’

Was für ein Abschluss von Hadjam! Das war die grösste YB-Chance der zweiten Halbzeit! Katic kann eine Flanke nur ungenügend klären, Hadjam nimmt den Ball direkt – und Brecher kriegt den gerade noch so um den Pfosten gelenkt. Toller Abschluss und geniale Parade. Die Schlussphase ist lanciert.

77’

Die letzte Viertelstunde im Letzigrund ist angebrochen. Wenn YB aus Ansätzen nicht bald etwas Zählbares macht, dann gelingt den Bernern echt das Kunststück, ihren Liga-Vorsprung innerhalb von zwei Spieltagen von sieben Punkten auf einen einzigen schrumpfen zu lassen.

75’

Torschütze Mathew muss gerade gepflegt werden, bei einem weiten Ball von Lakomy wird der Zürcher von dessen Fuss am Knie getroffen. Es geht aber wohl weiter für den Nigerianer.

73’

Phuh, wenn Itten hier den Ball richtig getroffen hätte, wäre es definitiv gefährlich geworden. Nach einer Seitenverlagerung auf Elia passt der Kongolese auf den freistehenden Itten, der den Ball aber nicht trifft.

71’

Auch Zürich wechselt jetzt zum ersten Mal. Okita verlässt den Platz, für ihn stürmt nun der schnelle Rohner. Die Zürcher setzen hier deutlich auf Nadelstiche.

68’

In der zweiten Hälfte kommt der FCZ gar nicht mehr vor das Tor von YB. Der letzte Abschluss der Zürcher gab es in der 44. Minute durch Marchesano. Anstelle der Schüsse hat der FCZ jetzt noch einiges mehr an Mentalität auf dem Platz, noch immer kämpft das Heimteam leidenschaftlich um jeden Ball.

64’

Zuerst kann sich Colley seine gelbe Karte abholen, weil er Katic auf den Fuss steht – dann wird er gleich ausgewechselt. Raphael Wicky stellt gründlich um, vom Platz gehen nebst dem Gambier auch Persson und Lauper. Neu stehen Itten, Hadjam und Lakomy auf dem Feld.

60’

Hier zeichnen sich langsam mehr Aktionen der Young Boys ab. Zürich kommt gerade kaum aus der eigenen Hälfte und muss den dritten Eckball in hinnehmen. Noch immer gerät Brecher kaum in Gefahr, aber die Berner kommen immer näher vor sein Tor.

58’

Nach dem Foul von Dante an Niasse gibt es Freistoss für die Young Boys. Males täuscht eine Flanke an, schiesst dann aber doch direkt. Brecher wird aber nicht überrascht und pflückt den Ball aus der Luft.

Bleiben Sie am Ball!

  • Alle News und Geschichten zum FCZ finden Sie hier.

  • Keine FCZ-News mehr verpassen: Melden Sie sich für den Newsletter «Nois vom FCZ» an.

  • Jeden Montag neu: Die «Dritte Halbzeit» – unser Podcast zum Schweizer Fussball.

56’

Tolle Mentalität vom FCZ und seinen Fans, da wird jeder Ballgewinn gefeiert. Auf der linken Seite greift Persson an, Krasniqi wehrt sich so geschickt gegen den Schweden, dass er einen Abstoss für Zürich provozieren kann. So macht verteidigen Spass!

54’

Der FCZ versucht sich gerade ein bisschen mehr in der Verteidigung – das gibt den Young Boys mehr Räume, die sie nutzen können. Das resultiert gerade im ersten Eckball für die Berner, der jedoch ungefährlich bleibt

51’

Und YB bringt sich da gleich selbst in Probleme, nach einem Rückpass auf Von Ballmoos schiesst dieser einen FCZ-Angreifer ab. Das erinnert ein bisschen an Racioppi und wäre fast zu einer gefährlichen Chance für den FCZ geworden.