Überraschende SpielerwechselDer FCZ braucht Tore, aber die besten Stürmer müssen vom Feld
Die Zürcher verlieren bei Lausanne-Sport 0:1, ihre Trainer fällen fragwürdige Entscheide. Im Strichkampf muss der FCZ nun hoffen, dass er gegen St. Gallen punktet. Oder dass Luzern stolpert.
Wer 0:1 zurückliegt, setzt auf seine treffsichersten Stürmer. Im Normalfall.
Beim FC Zürich ist es an diesem Abend gegen Lausanne-Sport anders. Jonathan Okita, 10 Saisontreffer, muss in der Pause draussen bleiben, verletzt ist er aber nicht. Für ihn kommt Daniel Afriyie (2 Saisontore). Später muss auch Antonio Marchesano vom Platz. Für den ebenfalls zehnfachen Torschützen kommt Armstrong Oko-Flex, 1 Saisontor.
Die Entscheidungen des Zürcher Trainerduos Murat Ural/Umberto Romano sind erstens erstaunlich. Und bekommen zweitens der Mannschaft nicht gut.
Die Stadtzürcher brauchen in Lausanne einen Sieg, um sich einen Platz in den Top 6 zu sichern, bevor die Liga nächste Woche geteilt wird. Und sie liegen zu Beginn der zweiten Halbzeit zurück, obwohl sie bis dahin ordentlich aufgetreten sind.
Der FCZ hat mehr Torchancen als die Waadtländer. Und auch die besseren. Er erwischt den Gegner immer wieder mit schnellen Zuspielen in die Tiefe. Okita kommt so bereits in der vierten Minute zu einer Abschlusschance, es folgen danach die Möglichkeiten für Silvan Wallner, Bledian Krasniqi und vor allem erneut Okita.
Der linke Arm verhindert das FCZ-Tor
Marchesano ist es, der seinen Sturmpartner in der 35. Minute wieder mit einem Steilpass losschickt, Okita kann alleine aufs Lausanner Tor ziehen, scheitert aber mit seinem Abschluss am linken Arm des stark reagierenden Goalies Karlo Letica.
Der FCZ läuft in diesem Augenblick bereits einem Rückstand hinterher, weil er Fousseni Diabaté ein paar Minuten vorher so viel Platz lässt, dass der Lausanner Angreifer mit einem perfekten Schuss in die hohe Ecke abschliessen kann. Es ist für Diabaté im 21. Super-League-Einsatz der erste Treffer. Und für den FCZ das erste Gegentor nach 257 Minuten.
«Einige super Angriffsauslösungen» hat Wallner beim FCZ bis zur Pause gesehen. Und dann kommen eben die Auswechslungen der besten Torschützen des Teams.
Der FCZ hat zwar in der zweiten Halbzeit oft den Ball. Aber in Abschlusspositionen kann er sich kaum noch spielen. Als Oko-Flex in der 83. Minute doch einmal aus wenigen Metern abschliessen kann, missrät ihm der Schuss völlig. Und es dauert bis zur 92. Minute, ehe die Mannschaft mit Condes harmlosem Schuss überhaupt einmal das Tor trifft. Auf der anderen Seite des Rasens braucht es dafür einen starken Reflex von Goalie Yanick Brecher, um in der 96. Minute das zweite Gegentor zu verhindern.
Kommt es zum heissen Match gegen St. Gallen?
0:1 – der FCZ hofft nun, dass die auf Rang 7 liegenden Luzerner gegen YB (am Sonntag) und Basel (nächste Woche) zumindest einmal stolpern. Oder dass er sich kommende Woche zu Hause gegen den direkten Konkurrenten St. Gallen (am Samstag 5:1 gegen Yverdon) den Platz in den Top 6 sichert. Ein Unentschieden würde dem FCZ da in jedem Fall genügen.
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Der Ticker zum Nachlesen
Schluss
Nur einige Sekunden später pfeift Schiedsrichter Fedayi San die Partie ab. Zürich verliert bei Lausanne 0:1. Danke fürs Mitfiebern, gleich folgt eine kurze Zusammenfassung.
90+5’
Und anstelle eines Zürcher Angriffes noch einmal Lausanne. Nur dank einer tollen Parade von Brecher steht es zum Ende nicht 0:2.
90+3’
Noch ein Wechsel bei beiden Teams, Nevio Di Gusto kommt für Mathew, Nanizayamo kommt für Pafundi bei Lausanne.
90+2’
Conde versucht es wieder aus der Distanz, der Ball kommt aber so mittig, dass er zu keiner Gefahr für Goalie Letica wird.
90’
Die vielen Unterbrüche haben ihre Folge: Fünf Minuten Nachspielzeit. So lange bleibt dem FCZ noch, um hier irgendwie den Ausgleich zu finden.
88’
Der Ball war schon lange weg, da tritt Labeau noch Kamberi nach. Und da hat der Stürmer Glück, dass er nur gelb sieht. Das hätte Schiedsrichter Fedayi San auch als Tätlichkeit sehen können.
86’
Für die letzten Minuten kommt Santini für Daprela auf den Platz, mal sehen, ob sich die offensivere Aufstellung auszahlen wird.
85’
Im Stade de la Tulière ist die Schlussphase nun angebrochen. Weiter macht der FCZ das Spiel, ihm fehlen aber die entscheidenden Ideen, um Chancen zu kreieren. Nach einer weiten Flanke von Dante muss Letica wieder einmal eingreifen, er pflückt den Ball locker aus der Luft.
84’
Wieder kombinieren Krasniqi und Oko-Flex. Letztgenannter kann sich irgendwie durchsetzen und kommt sogar aus aussichtsreicher Position zum Abschluss. Weil er den Ball mit links aber ungenügend trifft, gibt es erneut keine richtige Torgefahr.
82’
Wieder ein Wechsel bei Lausanne-Sport. Torschütze Diabaté geht für Loucif vom Platz.
81’
Krasniqi und Hodza versuchen sich, mit Gewalt durch die solide Defensive der Lausanner zu tanken, aber wieder gibt es kein Durchkommen. Der nun sechste Eckball der Zürcher bleibt ebenfalls ohne Ertrag.
77’
Nach einem weiten Pass auf Labeau gelingt Katic mit seiner Grätsche ein Befreiungsschlag. Foul war das sicher nicht, aber beide Akteure bleiben anschliessend liegen und müssen ebenfalls versorgt werden.
75’
Auf einen weiten Ball muss Lausanne-Goalie Letica herauseilen, um sicher zu entschärfen. Dabei prallt er mit Oko-Flex zusammen, verletzt sich an der Schulter und muss kurz gepflegt werden.
73’
Bei einem Vorstoss der Zürcher fasst Conde Custiodio ins Gesicht – das ganze bleibt aber ohne Folgen. Beim nächsten Unterbruch werden bekannt, dass heute 7126 Zuschauer die Partie vor Ort verfolgen. Und davon hört man – noch immer – vor allem die Anhänger des FCZ, die hier trotz Rückstand für Stimmung sorgen.
70’
Auch der FC Lausanne nimmt nun einen Doppelwechsel vor. Für Bernede und Sene kommen Labeau und Kablan.
67’
Oko-Flex gleich ein erstes Mal im Spotlight: Auf der rechten Seite drängt er sich in den Strafraum. Am ersten Verteidiger kommt er noch irgendwie vorbei, beim zweiten muss er zurückspielen. Die anschliessende Flanke bleibt dann ungefährlich.
65’
Doppelwechsel beim FCZ. Neu stehen Hodza und Oko-Flex auf dem Platz, für sie gehen der vorher erwähnte Wallner und Marchesano. Wie Zürich ohne den kreativen Mittelfeldspieler hier noch zu Chancen kommen will, bleibt mir doch fragwürdig.
63’
Der anschliessende Eckball wird richtig gefährlich, Sene trifft den Kopfball nicht richtig, so fliegt der Ball über das Tor.
62’
Da wagt sich Lausanne in Form des Torschützen Diabaté wieder nach vorne – und der wird prompt von Wallner abgegrätscht. Der 22-Jährige macht bislang eine tolle Partie.
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