Fasnachtsclique bekennt sich zu Plakatstreich an Autobahn
Vermutet wurde es bereits, nun ist es definitiv: Hinter der Plakat-Aktion an der Raststätte Fuchsberg stecken Wädenswiler Fasnächtler. Ihr Gag hat allerdings nicht ganz so geklappt wie geplant.

Es war ein Streich von kurzer Dauer: Am Wochenende wurde an der Raststätte Fuchsberg in Freienbach ein Plakat aufgestellt, das die Autofahrer im Kanton Zürich willkommen heisst. Notabene auf Schwyzer Kantonsgebiet. Am Dienstagvormittag war es – bis auf einige zerrissene Fetzen – allerdings bereits wieder verschwunden. Offensichtlich hat es der Witterung nicht standgehalten.
Zu Ende ist seit Dienstag auch das Rätselraten darüber, wer hinter der Aktion stecken könnte: Es ist die Wädenswiler Fasnachtsgruppe Kinter Clique. «Das Plakat wurde von unserem Verein zum Fasnachtsbeginn am 11.11. aufgestellt», schreibt die Clique in einer Mitteilung an verschiedene Medien.
Das Plakat war eine originelle Replik auf die Tourismustafel, die von Schwyz Tourismus vor einigen Wochen an der A3 in Wädenswil installiert worden war. Was die «Zürichsee-Zeitung» bekannt gemacht hatte, führte in der Folge gar zu einem politischen Vorstoss dreier Kantonsräte.
Mehr als nur ein Plakat
Für das Thema begeistern konnten sich neben den Politikern also auch ein paar Wädenswiler Fasnächtler. «An einer Sitzung von letzter Woche kamen wir auf die Idee, die Tourismustafel zu kopieren», erzählt Cliquenpräsident Reto Pfister auf Anfrage. Vier Mitglieder seien es schliesslich gewesen, die in der Nacht auf Sonntag die Holzkonstruktion installiert und das papiererne Plakat befestigt haben. «Wir wollten uns über die Thematik lustig machen und nicht etwa den Kanton Schwyz kritisieren», stellt Pfister klar. Immerhin sei seine Clique jeweils nicht nur an der Wädenswiler Fasnacht präsent, sondern nehme auch an verschiedenen Umzügen im Nachbarkanton teil.
«Wir wollten uns über die Thematik lustig machen und nicht etwa den Kanton Schwyz kritisieren.»
Was wohl kaum jemandem aufgefallen ist: Der Streich der Kinter Clique umfasste noch eine zweite, gleich grosse Plakatkonstruktion. Diese haben die Fasnächtler knapp acht Kilometer weiter in Richtung Zürich aufgebaut, kurz vor der Wädenswiler Raststätte Herrlisberg. Darauf hiess es «10 Jahre Kinter Clique». Dieses Plakat fiel der Witterung jedoch schon am Montag zum Opfer. «Das ist natürlich schade, insgesamt ist die Aktion aber gelungen», bilanziert der Cliquenpräsident.
Astra verzichtet auf Anzeige
Ganz legal war die Nacht-und-Nebel-Aktion freilich nicht. Denn die Fasnachtsclique hat die Landeigentümer respektive Pächter nicht um Einwilligung für ihre Bauten gefragt. Dies ist eine von mehreren Bedingungen, die für die Installation von Plakaten entlang von Autobahnen erfüllt sein müssen, wie Stefan Hauser, Mediensprecher des Bundesamts für Strassen (Astra) sagt. Doch beim Astra nimmt man den Fasnachtsstreich relativ gelassen. «Da weder dem Kanton noch dem Astra ein Schaden entstanden ist, besteht nach unserem aktuellen Kenntnisstand kein Grund, Anzeige zu erstatten.»
In welchen Fällen Tafeln an Autobahnen aufgestellt werden dürfen, ist genau geregelt. «Grundsätzlich sind nur touristische Informationstafeln und Firmenhinweise respektive -reklamen zulässig», sagt Hauser. Für Erstere existiert eine Weisung des Astra. Was für Firmenreklamen gilt, ist in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt. So ist zum Beispiel geregelt, dass eine Reklame höchstens einmal pro Firma und Fahrtrichtung wahrgenommen werden darf. Zudem darf sie die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigen.
Dies versuchten die Mitglieder Kinter Clique zu berücksichtigen. Denn laut Reto Pfister haben sie absichtlich auf eine Folie zum Schutz vor Nässe verzichtet, «weil diese vielleicht das Scheinwerferlicht reflektiert und die Autofahrer geblendet hätte».
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch