Gemeinderat hat entschieden«It’s a match» – ein klares Ja zum ESC in Zürich
Das Stadtparlament will den Musikwettbewerb nach Zürich holen und bewilligt einen Kredit über 20 Millionen Franken.
Die Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) fasste ihr Votum für die Zürcher Eurovision-Song-Contest-Bewerbung so zusammen: «Auf einer Datingplattform hiesse es wohl: It’s a match!»
ESC und Zürich, das passt, ist Mauch überzeugt. Zürich könne sich als weltoffene, vielfältige Stadt präsentieren. Die Stadt profitiere wirtschaftlich, bringe die Erfahrung für Grossanlässe und die Infrastruktur mit.
Obwohl die Sprecherinnen und Sprecher von links bis rechts Mauch in diesen Punkten weitgehend zustimmten, entfachte sich eine emotionale Debatte. Streitpunkte: die 20 Millionen Franken, welche die Stadtregierung für die Planung und Durchführung beantragt hat, und deren Vorgehen.
Kritik am Stadtrat
SVP und AL sprachen von einem «Blankocheck».
Die SVP lehnte den Kredit ab. Sie sehe zwar die Vorteile für die Wirtschaft, sagte Redner Sebastian Zopfi. Der Anlass brauche aber kein Steuergeld. «Wir wissen nicht, ob das Volk den Anlass will, und machen hier auf judi-hudi-trudi-fallera.»
Die AL-Sprecherin Sophie Blaser kritisierte den Stadtrat scharf, bezeichnet sein Vorgehen als «arrogant» und «demokratiefeindlich», weil die Kommission keine Fragen zur Vorlage stellen konnte, würden zu viele Fragen offenbleiben. Zum Beispiel zu Lärmschutzbestimmungen, die gelockert werden sollen, oder Baustellen, die gestoppt werden müssten.
Die AL scheiterte aber mit ihrem Antrag, den ESC-Entscheid zu vertagen. Nur ein Teil der Grünen und die SVP unterstützte das Anliegen.
Die AL erreichte trotzdem einen Teilerfolg: Die Weisung wurde so angepasst, dass mehr Transparenz bei den Polizeikosten geschaffen werden muss, nur die SP stellte sich gegen diesen Antrag.
Die SVP und die Wirtschaft
SP und FDP verteidigten den Stadtrat und den Anlass. SP-Gemeinderat Marco Denoth sprach von einer «Once in a lifetime»-Chance, die sich Zürich hier biete. «Die grösste TV-Show weltweit ist eine globale Werbung für unsere inklusive Stadt», sagte er. Die SVP habe offensichtlich keine Ahnung von Wirtschaft. «Wer sonst hätte eine Bewerbung eingereicht, wenn nicht die Stadt? Ohne Kosten für den Steuerzahler findet der Anlass nicht statt.» Es brauche diese Investition.
Auch FDP-Gemeinderat Përparim Avdili stellte den Wirtschaftssinn der SVP infrage. In Richtung der grünen Kritiker sagte er, der ESC komme in die Schweiz, das sei ein Fakt. Es ergebe ökologisch und wirtschaftlich Sinn, wenn der ESC nach Zürich komme. «Wir haben die Erfahrung, wir müssen wenig bauen, die Wertschöpfung ist unbestritten.»
Und dann richtete sich der FDP-Mann an Corine Mauch. «Ja, Frau Stadtpräsidentin, für einmal haben wir hier tatsächlich einen ‹match›.»
Die ESC-Befürworter setzten sich am Ende mit 82 zu 29 und einer Enthaltung durch.
Ob der ESC Mitte Mai 2025 nach Zürich kommt oder doch Genf, Basel oder Bern/Biel das Rennen macht, entscheidet die SRG bis am 31. August.
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