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Giro-Etappensieger Biniam Girmay
Er schoss sich einen Korken ins Auge – jetzt muss er aufgeben

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Der Eritreer Biniam Girmay hatte am Dienstag in Jesi Radsport-Geschichte geschrieben als erster Eritreer, der eine Etappe einer grossen Landesrundfahrt für sich entschied, er gewann die 10. Etappe des Giro d’Italia. Auf dem Podest liess er sich anschliessend feiern.  Dann das Malheur: Als er die grosse Proseccoflasche öffnen wollte, schoss ihm der Korken ins linke Auge.

Der 22-Jährige verspritzte zwar kurz mit zugekniffenem Auge den Sekt, wurde danach aber umgehend untersucht, zuerst in einem Krankenwagen und dann in einer Klinik. Am Abend kehrte er ins Teamhotel zurück. Obwohl die Untersuchungen keine grobe Verletzung ergaben, trat Girmay am Mittwoch aus Vorsicht nicht zur 11. Etappe an. «Ich muss mein Auge schonen», sagte er in einer Videobotschaft am Morgen.

Damit ist Girmays Karriere um eine verblüffende Episode reicher (lesen Sie hier unser Porträt über ihn). Der 22-Jährige wollte einst Fussballer werden, entschied sich dann doch fürs Radfahren. Er arbeitete sich hoch, nun fährt er für das belgische Team Intermarché-Wanty-Gobert. Im familiären Umfeld wuchs er.

Bei der U-23-WM in Belgien holte er die Silbermedaille, er war damit erst der sechste WM-Medaillengewinner aus Afrika, der erste, der nicht aus Tunesien oder Südafrika stammt. Im vergangenen Januar schlug er in einem Vorbereitungsrennen einige Spitzensprinter, im März nahm er am E3 Harelbeke teil. Er, der zuvor noch nie auf Kopfsteinpflaster fuhr, hielt mit, auch am Berg, am Ende wurde er Fünfter. Nur zwei Tage später trat er spontan bei Gent–Wevelgem an – und gewann. 

«Bini, wir hoffen, dass du bald auf unsere Strassen zurückkommst.»

Offizieller Giro-Twitterkanal

Auf die Flandernrundfahrt verzichtete Girmay dann aber, er wolle seine Familie wieder sehen, sagte er, und flog nach Asmara, in die eritreische Hauptstadt. Tausende warteten auf ihn, während vier Stunden wurde er durch die Stadt chauffiert. Der Ruhm machte sich auch sonst bemerkbar, irgendwann musste Girmay seine Handynummer wechseln, weil alle etwas von ihm wollen. 

Nun ist er wieder zurück in Europa und sorgt weiter für Aufsehen, sportlich mit diesem Etappensieg am Giro. Weiter geht es aber wegen seines kaum zu glaubenden Malheurs aber vorerst nicht. «Ich freue mich schon auf mehr in der nächsten Saison», sagte Girmay, und auch auf dem offiziellen Giro-Twitterkanal hiess es: «Bini, wir hoffen, dass du bald auf unsere Strassen zurückkommst.» Vom Sekt wird er dann aber wohl die Finger lassen. 

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dpa/mro