Weltklimakonferenz in DubaiEU-Klimakommissar nennt Einigung eine «schwierige Aufgabe»
Einer der Streitpunkte ist nach den Angaben von Wopke Hoekstra die geplante Einrichtung eines Fonds für die Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste in ärmeren Ländern.

EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra hat das Erreichen eines endgültigen Abkommens auf der in gut einer Woche beginnenden Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) am Dienstag als «schwierige Aufgabe» bezeichnet. Während seiner Reisen nach China, Nahost, Lateinamerika und Afrika im Vorfeld der Konferenz habe er die offiziellen und informellen Positionen der Länder kennen gelernt und versucht, Kompromisse zu finden, sagte Hoekstra in einem Interview, das vom «European Newsroom» organisiert wurde, einem Zusammenschluss europäischer Nachrichtenagenturen, darunter AFP.
Im Vorfeld versucht, Differenzen zu verringern
Er habe in sämtlichen Bereichen – etwa erneuerbare Energien, Energieeffizienz oder ein Ausstieg aus fossilen Brennstoffen – Vorschläge vorgelegt, sich Meinungen angehört und versucht, Positionen neu zu formulieren, um Differenzen zu verringern, sagte Hoekstra.
Einer der Streitpunkte ist nach den Angaben des EU-Klimakommissars die geplante Einrichtung eines Fonds für die Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste in ärmeren Ländern, in den die reichen Länder einzahlen sollen.
Hoekstra sprach sich dafür aus, dass China – inzwischen die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt – in den Entschädigungsfonds einzahlen und nicht von ihm profitieren sollte. Er wies auch darauf hin, dass der Fonds nicht dazu da sei, Schäden zu kompensieren, sondern lediglich sicherstellen soll, «dass ein von einer Klimakatastrophe betroffenes Land in der Lage ist, weiterzumachen».
Kriterien klären und Fonds einrichten
«Es ist wichtig, dass wir die Kriterien für die Anspruchsberechtigung (...) klären, und dann muss der Fonds eingerichtet werden», sagte Hoekstra.
Bei der COP27 im ägyptischen Scharm el-Scheich hatten sich die Teilnehmer Ende vergangenen Jahres grundsätzlich auf die Schaffung des Fonds verständigt. Dies war ein Wendepunkt in der internationalen Klimafinanzierung, weil die reichen Staaten bislang nur bereit waren, ärmere Länder bei Massnahmen für den Klimaschutz und für die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, aber sich sträubten, Gelder für bereits entstandene klimabedingte Verluste und Schäden (Loss and Damage) bereitzustellen.
Die Weltklimakonferenz findet vom 30. November bis zum 12. Dezember in Dubai statt. Die Verhandlungen über den Umgang mit der Klimakrise werden von anderen internationalen Krisen wie dem Krieg im Nahen Osten überschattet. Gleichzeitig werden die Auswirkungen der Erderwärmung, etwa in Form von Überschwemmungen und Dürren, immer häufiger und heftiger spürbar.
AFP/sys
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