Nach Testflug von SpacexElon Musks Mars-Rakete explodiert bei der Landung
Trotz der Explosion einer weiteren Rakete ist Elon Musk mit dem Test zufrieden. Er träumt davon, damit schon bald eine Million Menschen auf den Mars zu schicken.
Der Start verlief diesmal problemlos, auch das Dreh-Manöver in der Luft gelang. Doch die Landung der Starship-Rakete von Spacex missglückte. Beim Aufsetzen auf dem Boden explodierte der Prototyp, ein Feuerball und Rauchschwaden verdecken die Sicht. Als sie sich verzogen haben, sieht man bloss einige Trümmer auf der Landefläche. Trotzdem vermeldete Elon Musk, der Gründer des Weltraumunternehmens Spacex, dass man alle nötigen Daten habe. Raketen von diesem Typ will der ambitionierte Milliardär schon bald unbemannt auf den Mars schicken.
Der Testflug, der in der Nacht auf Mittwoch stattfand, hätte bereits am Dienstag absolviert werden sollen. Doch nur 1,3 Sekunden vor dem Start kam es zu einem automatischen Abbruch. Spacex vermeldete danach auf seiner Website: «Bei einem solchen Test wird der Erfolg nicht an der Erreichung bestimmter Ziele gemessen, sondern daran, wie viel wir lernen können.»
Der zweite Testflug verlief bis auf die Landung besser. Die unbemannte Rakete erreichte eine Höhe von 12,5 Kilometern, drehte sich und landete 6:42 Minuten später wieder auf der Betonplatte in der Nähe der Startrampe in Texas. Der Druck im Kraftstofftank sei während der Landung aber niedrig gewesen. Deshalb sei die Aufsetzgeschwindigkeit zu hoch gewesen, und es kam zu einer «schnellen, ungeplanten Demontage», wie Musk via Twitter mitteilte. Überraschend war die Explosion. Der Visionär sprach im Vorfeld von einer Chance von einem Drittel, dass die Landung erfolgreich sein werde.
Schon der fünfte zerstörte Prototyp
Der explodierte Starship-Prototyp war nicht der erste, der zerstört wurde. Fünf Vorgänger überstanden ihre Tests nicht oder wurden absichtlich zerstört. Zwei hoben im Spätsommer dieses Jahres aber ab und landeten wieder sicher am Boden, nachdem sie eine Höhe von 150 Metern erreicht hatten. Zusammen mit einem noch ungetesteten Prototyp sind somit drei Starship-Raketen für weitere Tests einsatzbereit, acht weitere befinden sich im Bau.
Starship ist die obere Stufe einer zweiteiligen Rakete. Der untere Teil, genannt Super Heavy, soll kurz nach dem Start abgetrennt werden, sicher auf der Erde landen und wiederverwendet werden. Die Mehrfachnutzung von Raketenteilen ist eine der grossen Errungenschaften Musks. 2015 landete die erste Stufe der Falcon-9-Rakete nach dem Abkoppeln wieder auf der Erde und konnte nach mehr als einem Jahr wieder starten – eine Neuheit, die die Kosten der Raumfahrt senkt.
Dies half dem Unternehmen, ein wichtiger Versorger der internationalen Raumstation (ISS) zu werden. Im November dieses Jahres brachte Spacex zum ersten Mal nicht nur Fracht zur ISS, sondern Astronauten. Ein weiterer Meilenstein, denn Spacex war die erste private Firma, die dies tat.
Eine Million Menschen auf dem Mars
Mit Starship verfolgt Musk ambitionierte Ziele. In drei Jahren will er damit den japanischen Milliardär Yusaku Maezawa ins All befördern. Zusammen mit sieben bis acht weiteren Personen soll er in der Spacex-Rakete den Mond umrunden und nach einer Woche wieder auf der Erde landen. Es wäre der erste kommerzielle Ausflug ins Weltall– und soll den Beginn des Weltraumtourismus markieren.
Ein wichtigerer Meilenstein in der Raumfahrt will Musk ein Jahr darauf erreichen: die Landungen von zwei Starship-Raketen auf dem Mars. Die Landung auf dem Roten Planeten soll aber erst der Anfang sein. Bemannte Flüge und die Kolonisierung des Nachbarplaneten sind weitere sehr hochgesteckte Ziele des 49-jährigen Unternehmers. Von dort soll es dann noch weiter gehen. In einer Videokonferenz träumte Musk im Oktober auch von Flügen zur Venus, den Monden des Jupiters und zum Kuipergürtel, wo weitere 70’000 Objekte mit mehr als 100 Kilometer Durchmesser warten. Dieser liegt etwa 4,5 bis 7,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Für die Besiedlung des Mars hat Musk bereits einen Plan: 1000 Starship-Raketen will er bauen und damit bis 2050 bis zu einer Million Menschen in eine neu errichtete Stadt auf dem Roten Planeten schicken. Dafür soll auf dem Mond eine Basis gebaut werden, von wo aus die Reise zum Mars beginnen soll. Auf Twitter verkündete Musk im letzten Jahr, dass ein Ticket wohl weniger als eine halbe Million Dollar kosten werde, unter Umständen sogar weniger als 100’000 Dollar. Der Preis werde eines Tages tief genug sein, dass «die meisten Leute in Industrieländern ihr Haus auf der Erde verkaufen und auf den Mars ziehen könnten».
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