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Weltrekord im Marathon
Eliud Kipchoge verzaubert Berlin mit seiner nächsten Glanztat  

Er lächelt nicht nur, nun kann er lachen: Eliud Kipchoge feiert hinter dem Brandenburger Tor in Berlin seinen Triumph.
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Vor seinem fünften Start beim Berlin-Marathon hat er das W-Wort nie in den Mund genommen. Immer nur von «Streckenrekord» gesprochen oder von «persönlicher Bestleistung». Aber im Fall von Eliud Kipchoge heisst dies dann eben: Weltrekord. Der 37-jährige Kenianer hätte am nächsten Sonntag in London starten und dort einiges mehr verdienen können, doch der Marathon-Doppelolympiasieger hat sich noch einmal für Berlin entschieden: schnelle Strecke, beste Erfahrungen, wieso also nicht? 

Und der Magier hat am Sonntagmorgen bei praktischer Windstille und 13 Grad, also besten Bedingungen, das nächste Stück Laufgeschichte geschrieben: In 2:01:09 Stunden verbesserte Kipchoge seinen Weltrekord von 2018 um eine weitere sagenhafte halbe Minute. Er ist definitiv nicht der Mann der Salamitaktik, der die Bestzeit Sekunde um Sekunde senkt. Als er vor vier Jahren erstmals zum schnellsten Mann wurde, war er um 1:18 Minute schneller als sein Vorgänger, es war die grösste Steigerung seit über 50 Jahren. Und jetzt also nochmals 30 Sekunden.

Für die Hälfte weniger als eine Stunde

Kipchoge wird je länger, desto mehr zum einsamen Läufer. Zudem stellt er die Organisatoren vor die grosse Herausforderung, ihm Tempomacher zur Verfügung stellen zu können, die der Aufgabe gewachsen sind. Das Berlin-Trio musste ein horrendes Tempo anschlagen, um ihm gerecht zu werden. Die Halbmarathon-Distanz passierte man mit 59:51 Minuten in unter einer Stunde – eine Premiere. Allerdings war der Champion danach bald allein unterwegs. Bei Kilometer 25 stieg der letzte Pacemaker aus, Vorjahressieger Guye Adola (ETH) war da längst nicht mehr dabei, und der letzte Konkurrent, der dann eben doch keiner war, vermochte ihm bald auch nicht mehr zu folgen. Mit knapp fünf Minuten Rückstand wurde sein Landsmann Mark Korir Zweiter. 

Dass Kipchoge einen Marathon auf der zweiten Hälfte allein laufen und gewinnen kann, hat er zuletzt an den Spielen in Tokio bewiesen. Er ist auch der Einzige, der ihn schon unter zwei Stunden geschafft hat (2019 in Wien in 1:59:40). Auch wenn dies unter speziellen Bedingungen geschah, hat dies seine ohnehin schon aussergewöhnlichen mentalen Fähigkeiten zusätzlich gestärkt. Mit seinem vierten Sieg in Berlin nach 2015, 2017 und 2018 schliesst er zu Haile Gebrselassie auf. Und die Ikone visiert ihre nächsten grossen Ziele an: 2024 soll es zum dritten Mal Olympiagold werden.

Mit Lorbeerkränzen gewürdigt: Die Berlin-Gewinnerin Tigist Assefa und Weltrekordhalter Eliud Kipchoge.

Aber nicht nur Kipchoge verblüffte. Bei den Frauen überraschte die Äthiopierin Tigist Assefa mit der drittbesten Zeit, die eine Frau je erreichte. Die 28-Jährige siegte in 2:15:37 Stunden – bei ihrem erst zweiten Marathon. Aufgefallen war sie im März bei ihrer Premiere in Riad in Saudiarabien nicht. In 2:34:01 war sie, die in der Vergangenheit 800-m-Läuferin war, Siebte geworden.

Debrunner siegt bei Premiere, Hug zum 7. Mal

Noch bevor sich die Läuferinnen und Läufer auf den Weg machten, zeichneten sich in den Rollstuhlrennen Schweizer Triumphe ab: Die Thurgauerin Catherine Debrunner, die ihren ersten Marathon überhaupt bestritt, siegte drei Sekunden vor Manuela Schär. Die 27-jährige Debrunner ist eigentlich spezialisiert auf die Kurzdistanzen und hatte 2021 an den Paralympics Gold über 400 m und Bronze über 800 m gewonnen. Sie hält auch die Weltrekorde von 100 m bis 800 m. Zu ihrem Coup in Berlin sagte sie gegenüber SRF: «Es war megaaufregend. Wir waren in einem Dreier-Päckli unterwegs, bis ich dann angriff und auch wegkam. Es ist cool, auf der Strasse zu fahren.» Bei den Männern baute Marcel Hug seine eindrückliche Siegesserie in Berlin aus: Der 36-Jährige gewann in 1:36:47 Stunden bereits zum siebten Mal und distanzierte Dauerrivale Daniel Romanchuk aus den USA um rund vier Minuten.

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