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«Funky Swiss Alphornistin»
Eliana Burki stirbt mit 39 Jahren

Die Künstlerin ist an einem Hirntumor gestorben. 
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Die Schweizer Alphorn-Virtuosin, Sängerin und Komponistin Eliana Burki ist mit 39 Jahren an einem bösartigen Hirntumor gestorben. Das teilte ihr Label Künstlerhafen am Mittwoch mit.

Demnach ist Burki bereits vergangenen Montag ihrem Leiden erlegen. Sie sei der Inbegriff von Freundlich- und Herzlichkeit gewesen, lässt sich Dirk Mahlstedt von Künstlerhafen bei Berlin in der Mitteilung zitieren. Sie werde bei ihrem Publikum, ihren Kolleginnen und Kollegen und bei ihren Mitmenschen eine «gewaltige Lücke hinterlassen».

Von Funk bis Klassik auf dem Alphorn

Die Schweizer Musikerin machte sich einen Namen, weil sie das Alphorn unter anderem im Funk, Pop und Jazz verankerte; sie prägte den Begriff «Funky Swiss Alphorn». In der Schweiz war sie beispielsweise 2019 am Riffelberg am Fusse des Matterhorns an dem Freilichtbühnenstück «Matterhorn: No Ladies, please!» beteiligt; sie war für die Musik verantwortlich, spielte Alphorn und hatte eine Rolle übernommen.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan im Jahr 2014 trat sie an den «Swiss Days» in Tokio mit dem Sänger Bastian Baker und dem Pianisten Thierry Lang auf.

International stand sie auf Bühnen in Europa, in den USA, in Südamerika und im Nahen und Fernen Osten. Sie erschloss dem Schweizer Traditionsinstrument Alporn nicht nur im Funk oder Jazz, sondern auch in der World Music und in der Klassik ein eigenes Repertoire.

So trat sie mit ihrer Band I Alpinisti und als Solistin auf und arbeitete zudem mit klassischen Orchestern wie den Stuttgarter Philharmonikern und dem Münchner Rundfunkorchester zusammen. Für die World Music verarbeitete sie Einflüsse aus der Volksmusik der Länder, die sie besucht hatte.

Auftritt bei TV Total

Ihr erstes Album «Eliana» veröffentlichte sie 2003, nachdem sie in Fernsehshows, etwa bei Stefan Raab aufgetreten war. Für das Album arbeitete sie mit dem kanadischen Songwriter Gino Vannelli zusammen und entdeckte vor diesem Hintergrund ihre Wahlheimat Los Angeles. Seither konnte sie Erfolge in der US-Musikindustrie verbuchen.

Für ihre weiteren Alben, etwa «Heartbeat» (2007) oder «Travellin› root» (2010) arbeitete sie mit Grössen, wie dem Queen-Produzenten David Richards oder John Boylan, dem Manager des Country-Stars Linda Ronstadt zusammen.

Bemerkenswert ist ihr viertes Album «Alpine Horn Symphonic» aus dem Jahr 2013. Als Alphorn-Solistin musizierte sie mit dem Münchner Rundfunkorchester unter dem Schweizer Dirigenten Johannes Schlaefli. Auf der Platte sind Werke des sinfonischen Alphornrepertoires von Jean Daetwyler und Daniel Schnyder zu hören sowie eigene, speziell für das Orchester arrangierte Kompositionen, beispielsweise «Homesick», oder «Heart of Cairo».

Neben ihrer Konzerttätigkeit arbeitete Eliana Burki als Klangtherapeutin und absolvierte die Schauspielschule «Beverly Hills Playhouse» in Los Angeles.

Gegen die Norm

Geboren wurde Burki 1983 im Kanton Solothurn. Mit gerade einmal sechs Jahren wurde sie Schülerin beim Solothurner Bläser Hansjürg Sommer. Kurz darauf nahm sie erstmals am Eidgenössischen Jodlerfest teil – «ein kleines Mädchen in Tracht, das unter erfahrenen Männern auffiel», wie auf ihrer Homepage zu lesen ist. Als sie an einem späteren Jodlerfest ein Bluesstück spielte, verstiess sie damit gegen traditionelle Normen und konnte die Jury nicht überzeugen.

Eliana Burki sei in der Schweiz gestorben, schrieb ihr Label. Sie hinterlässt zwei kleine Kinder. Erst Ende April letzten Jahres war sie zum zweiten Mal Mutter geworden. Auf Instagram hatte sie überraschend die Geburt ihres Sohnes Frances-Lee mitgeteilt, nachdem sie die Schwangerschaft geheim gehalten hatte.

Sie veröffentlichte ein Foto des Babies mit der Schwester Nala-Emily, die damals drei Jahre alt war. Mit ihrem Partner Blas Ulibarri habe sie in einer Patchwork-Familie gelebt, wie die «Schweizer Illustrierte» vor einem Jahr schrieb. Dirk Mahlstedt von Künstlerhafen schrieb in der Mitteilung von Mittwoch: «In Gedanken sende ich ihrer Familie, ihren beiden Kindern und allen Angehörigen weiterhin ein ganz grosses Mass an Kraft, Zuversicht und Mut.»

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SDA/sep