Grossbrand in ElggDutzende Personen evakuiert, Löscharbeiten beendet
In Elgg haben in der Nacht auf Samstag mehrere Gebäude gebrannt. Der Sachschaden ist gross, wie ein Augenschein vor Ort zeigt.

Mehrere Gebäude sind im Dorfzentrum von Elgg in der Nacht auf Samstag in Brand geraten. Einige Dutzend Personen mussten laut der Polizei evakuiert werden.
Verletzt wurde niemand, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Zürich am frühen Samstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Der eigentliche Löscheinsatz hat am Samstagnachmittag beendet werden können. Nur noch wenige Feuerwehrleute seien vor Ort für die Brandwache und Aufräumarbeiten.

Die Bewohnerinnen und Bewohner der vom Brand betroffenen Gebäude sowie der umliegenden Liegenschaften seien auch wegen der starken Rauchentwicklung evakuiert worden. Für sie werde eine Unterkunft organisiert. Ein «paar Dutzend» Anwohnerinnen und Anwohner konnten inzwischen in ihre Wohnungen zurückkehren.
«Der Sachschaden ist enorm», sagte der Sprecher. Direkt vom Feuer betroffen seien fünf bis sechs Häuser, weitere Gebäude seien durch die Hitze oder das Löschwasser beschädigt worden.
Weshalb es zum Brand gekommen sei, werde untersucht. Da die betroffenen Häuser noch nicht betreten werden könnten, bleibe die Brandursache weiter unklar. Erst Anfang Woche sollte der Zugang wieder möglich sein.
Viel Rauch zog durch das Städtchen
Ein Rundgang am Samstagvormittag durch das historische Landstädtchen zeigt das Ausmass des Brandes. In fünf bis sechs Häusern hat es gebrannt, teilweise vor allem im Dachstock.
Der Ortskern von Elgg ist verwinkelt, die Häuser stehen nahe beieinander. Der Zugang war daher für die Feuerwehrleute nicht einfach, sie versuchten, die Flammen von mehreren Seiten zu kontrollieren. So konnte ein Übergreifen auf noch mehr Häuser verhindert werden. Erschwert wurden die Löscharbeiten in der Nacht durch Wind, der Rauch durch das Dorf blies. «Es hatte enorm viel Rauch», sagte eine Anwohnerin, die mit anderen über den Brand sprach.

Andere im Städtchen hatten den Brand zunächst gar nicht bemerkt. So berichtet ein Anwohner, dass er erst spät vom Dachfenster aus gesehen habe, dass es beim Nachbarn brannte. Andere hatten im Radio davon erfahren. Verkaufsgeschäfte rund um die Kirche waren am Morgen wie gewohnt geöffnet.
Betroffen ist denn auch «nur» ein relativ kleiner Teil des Städtchens; an der Hintergasse und am Lötergässli. Dieser Bereich liegt allerdings direkt im Kern des denkmalgeschützten Ortsbildes. Abgebrannt oder zumindest betroffen sind auch gemäss Schutzinventar «prägende und strukturbildende Gebäude».

Am Morgen gegen 9 Uhr rauchte es immer noch aus den Brandruinen, es setzte dann Regen ein. Einsatzkräfte waren unter anderem damit beschäftigt Holzbalken in eine Mulde zu kippen und die Strasse freizuräumen. Kleinere Brandherde wurden nach wie vor mit Wasser bekämpft. Über 100 Personen standen im Einsatz, wie ein Sprecher vor Ort sagte.
Grosseinsatz der Feuerwehren
Zur Ermittlung der Brandursache sicherte die Kantonspolizei Zürich Spuren und befragte gemäss Mitteilung mehrere Auskunftspersonen. Neben der Kantonspolizei standen die Feuerwehren von Elsau-Schlatt, Eulachtal, Schutz & Intervention Winterthur, Turbenthal-Wila-Wildberg, Volketswil und Wiesendangen sowie das Drohnenpikett von Schutz und Rettung Zürich im Einsatz.
Weiter unterstützten ein Notarzt sowie ein Rettungswagen des Rettungsdienstes Winterthur und ein Rettungswagen des Spitales Thurgau, ein Inspektor der Gebäudeversicherung, die Zivilschutzorganisation Eulachtal, die Staatsanwaltschaft Winterthur-Unterland sowie die Gemeinde Elgg die Einsatzkräfte.
Die Gemeindepräsidentin und die Zivilschutzorganisation betreuten die evakuierten Personen und unterstützten sie bei der Unterbringung, wie es in der Mitteilung der Kantonspolizei weiter heisst. Zudem bauten sie einen Stand zur Verpflegung der Einsatzkräfte und der Betroffenen auf.


Der Notruf wegen des Feuers war gegen 00.20 Uhr eingegangen. Das Haus im Dorfzentrum habe beim Eintreffen der Einsatzkräfte in Vollbrand gestanden.
Der Warndienst Alertswiss hatte kurz nach 1 Uhr vor einer starken Rauchentwicklung gewarnt. Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden auch am frühen Samstagmorgen aufgefordert, Fenster und Türen zu schliessen sowie Lüftungen und Klimaanlagen auszuschalten.
Mit Material der SDA.
Fehler gefunden?Jetzt melden.