Der ZSC holt das DoubleDie Zürcher sind Champion – das Meistertor schiesst wieder Jesper Frödén
Die ZSC Lions holen nach der Champions Hockey League auch den Meistertitel – die erste Titelverteidigung für Zürich seit 24 Jahren.

Wieder Lausanne. Wieder Jesper Frödén. Wieder Meister. Um 22.27 Uhr gibt es bei den ZSC Lions kein Halten mehr. Handschuhe und Stöcke fliegen in alle Richtungen. Die Spieler stürmen aufs Eis, fallen ihrem glänzenden Torhüter Simon Hrubec um den Hals. Lausannes Gavin Bayreuther war mit seinem letzten Versuch erfolglos geblieben. Zum ersten Mal seit 24 Jahren gelingt dem ZSC die Titelverteidigung. Nach dem Triumph in der Champions Hockey League holt das Team von Marco Bayer nun auch den nationalen Titel. Stark!
Die spielentscheidende Szene ereignete sich sieben Minuten vor Schluss – und dürfte Lausanne noch lange ärgern. Wegen eines Wechselfehlers handelten sich die Waadtländer zwei Strafminuten ein. Jesper Frödén verwertete das Powerplay. Lausanne versuchte, den Treffer mittels Coaches’ Challenge zu verhindern – eine Verzweiflungstat. Zwar kam es zu einer Berührung zwischen Derek Grant und Goalie Kevin Pasche, doch die Schiedsrichter entschieden richtigerweise auf Tor.
Wieder ist Jesper Frödén der Zürcher Meisterschütze – wie schon im Vorjahr, als er in der Finalissima gegen denselben Gegner das entscheidende 1:0 erzielte.
Ein hartes Stück Arbeit: Die Zürcher starteten entschlossen und gingen durch ihre vierte Linie früh in Führung. Justin Sigrist, der überragende Playoffs spielte, und Chris Baltisberger sorgten bereits nach zweieinhalb Minuten für das 1:0. Doch Lausanne antwortete prompt – und drehte die Partie noch im ersten Drittel. Torschütze zum 2:1: Aurélien Marti, ein Spieler, den kaum jemand auf der Rechnung hatte.
Kurz vor der Pause schlug der Defensivverteidiger zu – einst beim SC Bern als nicht ligatauglich abgestempelt, zeigte er sich wie ein abgebrühter Goalgetter. Nach einem starken Zuspiel von Dominik Kahun verwertete Marti seinen eigenen Abpraller zum 2:1.
ZSC abgeklärter, cleverer, kaltblütiger
Lausanne gewann zunehmend an Selbstvertrauen, entschied viele Zweikämpfe für sich und dominierte im zweiten Drittel das Spielgeschehen. Und dennoch fiel der Ausgleich – fast unbemerkt. Die Schiedsrichter mussten das Video konsultieren. Torschütze: Christian Marti – vom ZSC, nicht verwandt mit Aurélien. Der Verteidiger traf erstmals nach 67 Partien.
Am Ende war der ZSC abgeklärter, cleverer, kaltblütiger. Und anders als im Vorjahr, als er ebenfalls in Lausanne hätte vorzeitig Meister werden können, machte er nun alles klar. Zur Freude der Fans in Altstetten. Der Club lud zum Public Viewing in die Swiss-Life-Arena, die Stadt Zürich stellte vorgängig eine Freinacht in Aussicht. Zwei 6000-Liter-Biertanks standen bereit.
Der Erfolg der Lions ist ein Meilenstein für Trainer Marco Bayer. Nach Weihnachten übernahm er – aus gesundheitlichen Gründen – von Marc Crawford. Nun schreibt er mit dem ZSC Geschichte.

Lausanne HC

ZSC Lions
Der Puck war tatsächlich im Tor! Christian Marti gleicht zum 2:2 aus.
Die SR schauen in der Tat das Video.
Nach Aurélien Marti trifft fast auch Christian Marti. Der ZSC-Verteidiger traf die Latte. Oder ins Tor? Die Refs werden sich diese Szene beim nächsten Unterbruch wohl anschauen gehen.
Das Spiel hat sich nun ein wenig beruhigt. Die Lions konnten die Lausanner Druckphase definitiv beenden. Offensiv läuft beim ZSC aber immer noch zu wenig. Es ist schliesslich der LHC, der 2:1 führt.
Lausanne nun mit einem guten Angriff, Jäger und Bozon machten kurz Dampf.
Der Unterbruch hat dem ZSC gut getan und Lausannes Rhythmus gebrochen. Die Lions nun mit zwei Bullys in der OZ hintereinander.
Da ist die Werbepause. Sie ist ein Segen für die Lions.
Lausanne mit einer weiteren Druckphase. Die Lions sehnen sich nach dem baldigen Powerbreak.
Die nächste Lausanne-Chance: Bozon mit viel Tempo und einem Slapshot, doch Hrubec reagiert gut.
Es will nicht klappen für Riat: Nach Schuss aus nächster Nähe kommt er wieder an den Puck, versucht das Buabatrickli, scheitert aber erneut an Hrubec. Kurz danach prüft Perlini Hrubec.
Der ZSC ist nun vorwiegend mit Abwehrarbeit beschäftigt.
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Hrubec muss sich gegen ein Brüderpaar wehren: Beide Bougros kommen innert Sekundenbruchteilen zum Abschluss im Slot.
Doch jetzt kommt der ZSC zu einer guten Chance. Baltisberger prüft Pasche.
Riat mit dem Déja-vue: Wieder käme er zu einer guten Rebound-Chance, doch wieder verspringt der Puck. Lausanne nun immer näher am 3:1.
Die nächste Top-Chance für Lausanne: Perlini kommt aus vollem Lauf zum Abschluss, doch Hrubec kann parieren.
Schockmoment für den ZSC nach wenigen Sekunden. Riat kommt zum Rebound vor dem halbleeren Tor, doch der Puck hüpft über seinen Stock. Das wäre sonst das sichere 3:1 gewesen.
Das zweite Drittel läuft.
Den ZSC Lions gelingt ein Traumstart: Nach zweieinhalb Minuten trifft Sigrist per Weitschuss (Assists Baechler und Kukan, Baltisberger mit dem Top-Screen vor Pasche) zum 0:1.
Doch weil Lausanne sofort reagieren kann (Suomela trifft kurz danach zum 1:1, Assists Glauser und Oksanen), kommen die Waadtländer gar nie ins Grübeln.
Im danach ausgeglichenen Spiel sorgt einer für die LHC-Führung, den kaum einer auf der Rechnung hatte. Vor allem nicht die Art und Weise: Ausgerechnet Defensivverteidiger Aurélien Marti kommt zu einer Solo-Chance und verwertet seinen eigenen Abpraller zum 2:1. Der schöne Pass in die Tiefe kam von Kahun.
Nach 20 Minuten führt Lausanne mit 2:1.
Ausgerechnet Aurélien Marti, der Defensiv-Verteidiger, trifft mit einer Solo-Chance gegen Hrubec!
2:1 Lausanne.
Je ein spektakulärer Check: Weber beim ZSC und Vouardoux bei Lausanne lassen ihre Gegenspieler fliegen.
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