AboKolumne von Markus SommEin Ingenieur, ein Held seiner Zeit
Die Biografie von «Energiepapst» Michael Kohn ist nicht nur die Geschichte eines ausserordentlichen Mannes. Es ist auch eine kleine Geschichte der Schweizer Energiepolitik.

Die Polizei hatte Michael Kohn geraten, seinen Chevrolet nicht vor dem Haus in Höngg stehen zu lassen, wo er wohnte, sondern in der Tiefgarage zu verstauen, und doch half es nichts. Attentäter drangen in der Nacht ein und zündeten das Auto an. Es brannte vollständig aus. Zwei Tage später wurden ähnliche Anschläge auf die Autos von Vertretern der Stromwirtschaft verübt, es brannten die Wagen in Ennetbaden, Locarno, Seengen, Arlesheim, St. Gallen und Hägendorf. Dass niemand verletzt wurde, war Zufall. Es hätte viel schlimmer ausgehen können. In Bekennerschreiben teilten die Täter mit, dass es ihnen darum gegangen sei, die «Geldgeber und Händler des neuen Todesmarktes» zu bestrafen, womit sie darauf anspielten, dass ihre Opfer sich für Atomkraftwerke einsetzten. Gefasst wurden die Täter nie.