Noch eine ZSC-NiederlageDrei Zürcher stürzen die Lions in die Krise
Das Team von Rikard Grönborg unterliegt dem auswärtsstarken Biel 1:4. Es ist die dritte Heimniederlage gegen einen Berner Club in Folge.
Irgendwann war die Geduld der ZSC-Fans am Ende. Es lief erst die 26. Minute, und es stand aus Zürcher Sicht «nur» 0:1. Das Geschehen in diesem Powerplay war aber gar nicht nach dem Gusto der Mehrheit der Anwesenden. Eine Nachlässigkeit folgte der anderen, und schliesslich führte ein weiterer Puckverlust zu einem Konter, der nur wegen einem ungenauen Zuspiel von Topskorer Toni Rajala auf Gaetan Haas nicht mit dem 0:2 endete.
Symptomatisch aus Zürcher Sicht ist schon der Bieler Führungstreffer. Sven Andrighetto befindet sich in aussichtsreicher Position für einen Abschluss, doch der Stürmer mit NHL- und KHL-Erfahrung dreht ab. Sein scharfer Rückpass ist zu wenig präzis, und bringt Patrick Geering in Verlegenheit. Der Captain kann den Puck nicht kontrollieren, Damien Brunner bedankt sich, zieht los und vollstreckt. Und der 35-Jährige lässt sich in seinem x-ten Frühling derartige Chancen nicht entgehen – er erzielt bereits seinen neunten Saisontreffer, später folgt das Jubiläumstor.
Natürlich, Biel ist stark in dieser Saison, gerade auf fremdem Eis. Sieben von acht Partien fern des Seelandes haben die Gelb-Roten gewonnen, alle ausser jener in Ambri-Piotta (0:4). Das ergab 2,286 Punkte pro Auswärtsspiel, nur minim weniger als letzte Saison der überlegene Qualifikationssieger Zug insgesamt. Allerdings hat auch das Team von Antti Törmänen zuletzt und nach einem Traumstart mit 22 Punkten aus acht Partien die Pace nicht ganz halten können. Doch allzu einfach sollte man ihm das Toreschiessen trotzdem nicht machen: So wie die Zürcher Biel im Mitteldrittel förmlich einluden. Luca Cunti traf zum 0:2 und 1:3, beide Male unbedrängt aus dem Slot, was nicht gerade das klassische Alleinstellungsmerkmal des Filigrantechnikers ist. Zwischenzeitlich hatte Denis Malgin am Ende einer schnellen Kombination und einem starken Zuspiel von Marcus Krüger auf 1:2 verkürzt.
Die Offensive bringt kein Bein vor das andere
Besonders inspiriert zeigt sich die zweite Linie, bestehend aus drei ehemaligen Zürchern, die alle acht Bieler Skorerpunkte unter sich aufteilten. Doppeltorschütze Cunti wurde zweimal ideal von Mike Künzle assistiert. Dieser hatte 2018 im Final gegen Lugano den bisher letzten grossen ZSC-Triumph mit dem Siegtor in Spiel 1 und dem Assist zum 1:0 in der «Finalissima» eingeleitet. Jetzt bereitete Künzle auch noch den «Empty netter» von Brunner vor. Und eben dieser Brunner, ein paar Kilometer entfernt in Kloten eishockeytechnisch gross geworden, kam auf zwei Tore und einen Assist.
Die ZSC-Reaktion im Schlussdrittel? Sie hätte kommen können, spätestens als Viktor Lööv für das dritte Bieler Beinstellen dieses Abends bestraft wurde. Die Zürcher schickten noch einmal das Beste aufs Eis, was der Sport hierzulande zu bieten hat. Das Überzahlspiel ist aber ein Spiegelbild der aktuellen Verfassung. Viele potenzielle Leader sind in Rikard Grönborgs Team, alle mit hohen Ansprüchen, inklusive demjenigen nach viel Eiszeit. Was aber fehlt, ist jemand, der bereit und fähig ist, als Häuptling Verantwortung zu übernehmen. Ladehemmung hat vor allem die Offensive. Bei den vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen totalisierten sie vier Tore. Gemessen am Potenzial ein Hohn. In Zürich-Nord drohen ungemütliche Tage.
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