Porträt einer IkoneDie vielen Seiten von Ivana Trump
Sie war Model, Geschäftsfrau und treibende Kraft hinter dem heutigen Donald Trump. Geboren ist sie in einem kommunistischen Land. Nun ist Ivana Trump mit 73 Jahren gestorben.
Sie war eine «wundervolle, schöne und unglaubliche Frau», die ein «grossartiges und inspirierendes Leben» geführt hatte, schreibt der ehemalige US-Präsident Donald Trump über seine verstorbene Ex-Frau. Mit «The Donald», wie Ivana Trump ihn nannte, hatte sie drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch sie war viel mehr als nur Donald Trumps erste Ehefrau und Mutter seiner drei ältesten Kinder.
Die Unternehmerin
1977 heiratete Ivana Marie Zelníčková Donald Trump. In der Folge übernahm sie zahlreiche Posten im Firmenkonglomerat ihres Mannes und spielte eine zentrale Rolle bei seinen Geschäften. Sie arbeitete unter anderem im Trump Tower in Manhattan und amtierte als «Vizepräsidentin für Inneneinrichtungen». Beim Umbau des alten Commodore Hotel zum Grand Hyatt wählte Ivana Trump «jedes Kissen, jeden Tisch und Stuhl und jede Messingsäule aus», wie sie der «Vanity Fair» sagte. Sie managte ausserdem das von Donald Trump gekaufte Plaza-Hotel – während sie drei Kinder erzog.
Als Vorstandschefin von zwei Trump-Casinos flog sie viermal pro Woche mit einem schwarzen Privathubschrauber nach Atlantic City, gekennzeichnet war dieser mit einem fetten «IVANA» Schriftzug. Doch Ivana Trump war auch unabhängig von ihrem berühmten Ehemann erfolgreich. Sie verkaufte Kleidung unter ihrem Namen und schrieb mehrere Bücher, darunter den Ratgeber «Das Beste kommt noch. Scheidung bewältigen und das Leben wieder geniessen» und «Raising Trump» über ihre Kinder. 1996 trat sie kurz im Film «Der Club der Teufelinnen» auf.
Die Sportlerin
Ivana Marie Zelníčková wuchs unter kommunistischer Herrschaft in der damaligen Tschechoslowakei auf. Während ihrer Kindheit in Zlín lernte sie schon mit vier Jahren bei ihrem Vater Ski fahren. Im Alter von zwölf Jahren entschied sie sich für eine Karriere als Skifahrerin. Sie schaffte es bis in das Junioren-Nationalteam ihres Landes und bereiste viele verschiedene Länder.
Ihr Ex-Mann Donald Trump behauptete sogar, dass Ivana Trump eine Ersatzfahrerin für das olympische Team gewesen sei. Belege dafür gibt es keine. Als sie 18 Jahre alt wurde, lernte sie den Skifahrer George Syrovatka kennen und zog zu ihm nach Prag, wo sie an der Karls-Universität studierte. Dort absolvierte sie einen Master in Sportwissenschaften. Während dieser Zeit fing Ivana Trump mit dem Modeln an, ein Talent, das später dazu führte, dass sie ihren ersten Ehemann kennen lernte.
Ihre Beziehungen
Viele werden Ivana Trump stets als die verstorbene erste Ehefrau von Donald Trump in Erinnerung haben – doch der Ex-Präsident war nur einer von vier Ehemännern. Im Alter von 22 Jahren heiratete Ivana 1971 in Prag ihren ersten Mann, Alfred Winklmayr. Das Model und der österreichische Skilehrer waren zwei Jahre lang verheiratet. Der «Washington Post» zufolge beschrieb Ivanas Anwalt die Verbindung 1990 als eine «Ehe aus dem Kalten Krieg», die «nie vollzogen wurde».
Dass es sich hierbei nur um eine Zweckehe handelte, bestätigte Trump später in ihren Memoiren. So habe sie Winklmayr nur geheiratet, um dem Kommunismus in der Tschechoslowakei zu entkommen und im Westen in Freiheit leben zu können. 1972 erhielt Trump ihren österreichischen Pass, im selben Jahr wanderte sie nach Kanada aus, wo sie sich dann 1973 scheiden liess.
Im Alter von 26 Jahren lernte Ivana in einem Restaurant in New York ihren künftigen Ehemann Donald Trump kennen. Wie sie später erzählte, hat der damalige Immobilienmogul ihr und ihren Freundinnen dabei geholfen, im überfüllten Lokal einen Tisch zu bekommen, und danach auch noch die Rechnung für das Abendessen übernommen. «Ich habe noch nie einen Mann kennen gelernt, der für etwas bezahlt und keine Gegenleistung verlangt hat», sagte sie dem Magazin «LiveSigning». «Ich hatte ja keine Ahnung.» Nachdem das Paar 1977 geheiratet hatte, wurde es in den 1980er-Jahren Teil der New Yorker High Society. Allerdings liessen sich die beiden im März 1992 scheiden, als bekannt wurde, dass der Geschäftsmann eine Affäre mit Marla Maples hatte, die er später heiratete.
Im Jahr 1995 heiratete Ivana Trump den italienischen Unternehmer und internationalen Geschäftsmann Riccardo Mazzucchelli. Laut «People» machte er ihr zunächst mit einem 10-karätigen Diamanten einen Heiratsantrag, den Trump jedoch ablehnte. Jahre später schenkte er ihr einen massiven burmesischen Saphir, den sie schliesslich annahm. Dennoch hielt die Ehe lediglich zwei Jahre. «Ich habe Ivana sehr geliebt», sagte Mazzucchelli nach der Scheidung. «Und ich glaube, ich habe mein Bestes getan. Ich habe mehr für sie getan, als Donald jemals getan hat.»
2008 verliebte sich Ivana Trump in den wesentlich jüngeren italienischen Schauspieler Rossano Rubicondi und heiratete ihn in Donald Trumps Luxusresort Mar-a-Lago in Florida. Die beiden nahmen 2018 bei einer italienischen Version der Tanzshow «Dancing with the Stars» teil, trennten sich jedoch ein Jahr später aufgrund ihrer Fernbeziehung. Vergangenes Jahr starb Rubicondi im Alter von 49 Jahren.
Nach vier gescheiterten Ehen sagte Ivana gegenüber «Page Six», dass sie nicht mehr auf der Suche nach einem weiteren Ehemann sei und sich nicht mehr verabrede. Dieser Teil ihres Lebens sei «vorbei». «Ich will einfach frei sein und hingehen, wohin ich will, mit wem ich will. Ich möchte eine freie Frau sein.» Stattdessen verbringe sie lieber Zeit mit ihren Enkelkindern.
Die Unterstützerin
In der britischen Talkshow «Loose Woman» lobte Ivana Trump ihren Ex-Mann als «Verfechter von allem, woran ich glaube. Er ist Republikaner, und das bin ich auch. Er hat so viel erreicht, vor allem bei der Einwanderung.» In einem Interview mit «CBS Sunday Morning» sagte sie, dass, obwohl sie und Donald Trump geschieden seien, ihr Ex-Mann immer noch «eine grosse Rolle» in ihrem Leben spiele. «Er bittet mich immer noch um Rat, ja.» Sie sagte ihm, als er bei Twitter noch nicht gesperrt war, was er posten solle und was nicht.
Nachdem Donald Trump 2020 versucht hatte, die Präsidentenwahl für ungültig erklären zu lassen, machte Ivana Trump deutlich, wie wenig sie davon hielt. «Er muss hingehen und sagen, dass er verloren hat. Aber er hasst es, ein Verlierer zu sein, da bin ich mir sicher», sagte sie dem Magazin «People».
Von ihrer Tochter Ivanka war sie überzeugt, dass diese die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten werde. «Sie ist verdammt klug, sie ist schön, sie ist immer auf dem Laufenden. Wie viel mehr kann man haben?», sagte sie in der britischen Talkshow «Loose Woman».
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