Die Freude am Kochen für Kinder
Unsere YoungMum-Bloggerin Silvia Makowski verrät in diesem Beitrag, wie Kinder mit wenig Aufwand gesund bekocht werden können.
Liebe YoungMum- Leserinnen und Leser, heute möchte ich Euch einige einfache Kinderrezepte zum Nachkochen vorstellen. Meine Kinder haben ausser fertigem Apfelmus noch nie Gläschennahrung bekommen und ich wende viel Zeit und Energie auf, um sie ausgewogen zu ernähren. Was hab‘ ich davon? Die Gewissheit, dass meine Kinder verschiedene Nährstoffe erhalten, sich gesund entwickeln, verschiedene Geschmacksrichtungen kennenlernen und früh lernen, gesundes Gemüse zu essen.
Da aber nicht jede Mama zu ähnlichen Taten motiviert ist oder vielleicht nicht die nötige Zeit aufwenden kann, möchte ich einige Rezepte mit Euch teilen, welche einfach und gut sind. Was braucht es dazu? Fortgeschrittenes Einkaufs- und Kühlschrankmanagement und Freude am Kochen.
Das Dilemma
Kürzlich sagte mir eine Bekannte, dass es am besten sei, alles möglichst einfach zu halten und ja keinen zu grossen Aufwand für die Kinder zu betreiben, das mache alles nur schwieriger. Häufig bin ich hin- und hergerissen. Einerseits sind meine Kinder sehr wählerisch und haben Mühe, zu einer gegebenen Zeit zu essen.
Andererseits gebe ich mir ja auch so wahnsinnig viel Mühe und koche häufig mehrere Gerichte, wenn ich zuhause bin, damit wenigstens eines den Geschmack der Kinder trifft und sie das bekommen, was sie für eine gesunde Entwicklung brauchen. Wie gewöhne ich meine Kinder an ein anderes Verhalten, ohne zu riskieren, dass sie hungrig herumlaufen und im schlimmsten Fall sogar abnehmen? Nehme ich mir die Zeit, ein aufwendiges Gericht zu zaubern und trichtere dieses Menü dann hartnäckig in den nächsten 30 Minuten mit allen möglichen Ablenkungskünsten ins Kind oder sage ich einfach: «Heute gibt es Nudeln. Wenn du jetzt nicht essen willst, dann eben nicht.»?
Die Freude am Kochen
Als noch relativ unerfahrene Mutter möchte ich auf keinen Fall riskieren, dass meine Kinder unterernährt sind, auch wenn die letztere Übung dazu dienen würde, dass sie irgendwann vielleicht richtig hungrig werden und dann von selbst kommen und essen. Mein Gefühl sagt mir, dass das bei meinen Kindern nicht funktioniert! Und da ich ja im Grunde genommen ein sehr arbeitswütiger Mensch bin und keine Arbeit scheue, die gemacht werden muss, ist es für mich nicht nur eine Selbstverständlichkeit jeden Tag ein schönes zweigängiges, kleinkindertaugliches Gericht zu zaubern, sondern auch eine Freude. Denn was ist schöner, als zu sehen, wie die eigenen Kinder mit Appetit feines Gemüse wie Randen, Brokkoli und Süsskartoffeln verschlingen?
Einige Gerichte
Die folgenden Gerichte haben sich bewährt, die Kinder mögen sie im Grossen und Ganzen und sie sind schnell zubereitet:
Geflügelhackbällchen mit Dillsause
Für die Hackbällchen:
500gr Geflügelhackfleisch
Eine Zwiebel
Eine in Mich eingeweichte, harte Semmel
Etwas Salz
Ein Ei
Für die Sauce:
Ein Bund gehackter Dill (hab' ich immer im Tiefkühler)
Mehl oder Maizena
Rahm
Etwas Butter
Das Hackfleisch, Ei, eine geriebene oder ganz fein gehackte mittelgrosse Zwiebel und das eingeweichte, in der Hand zerdrückte und ausgepresste Brötchen mit etwas Salz in einer Schüssel vermischen und mit der Hand durchkneten, kleine Hackbällchen formen und in leicht gesalzenem Wasser 10 Minuten kochen. Die Bällchen aus dem Wasser nehmen, den Kochsud aber nicht weggiessen – das ist die Basis für die Sauce! Etwas Sud für nächstes Mal abfüllen oder wegkippen und ca. 200 - 300ml Sud in der Pfanne lassen, Rahm einrühren, etwas Maizena in einer mit kaltem Wasser gefüllten Espressotasse anrühren und unter ständigem Rühren mit dem kochenden Sud vermischen. Dill hinzugeben und nochmal kurz aufkochen. Ein Stück Butter dazugeben und, kurz abschmecken und fertig! Die Hackbällchen kann man übrigens prima einfrieren.
Linsensuppe
Ca. 1 Liter Wasser
2 Handvoll rote Linsen (müssen nicht aufgeweicht werden bei Schnellkochtopf)
Eine Packung Schinkenwürfel
2 Karotten, in kleine Stücke geschnitten
Eine 1cm-Scheibe Sellerie, in kleine Stücke geschnitten
Eine halbe Lauchstange, in kleine Stücke geschnitten
Nach Bedarf und Verfügbarkeit: ein ca. 5cm Stück Petersilienwurzel, klein geschnitten
Majoran
Etwas Bouillon
Wie oben beschrieben alles in einen Schnellkochtopf geben und 15min kochen.
Fisch aus dem Ofen mit Reis
2-3 Fischfilets (z.B. Zander, Lachs oder Dorade)
250ml Vollrahm
1-2 Knoblauchzehen, ausgedrückt
Salz und Pfeffer
Basmatireis
Fisch in eine ofenfeste Form geben, mit Salz und Pfeffer würzen, 1-2 Knoblauchzehen ausdrücken und Vollrahm darüber giessen. 40 Minuten bei ca. 160 Grad garen. Das gibt eine unerwartet gute Sauce! Dazu Reis servieren. Meine Tochter Charlotte liebt dieses Gericht!
Eine Weisheit zum Schluss
Als meine erste Tochter zur Welt kam und alles noch ganz neu und fremd war, ging ich 2 Mal zur Mütterberatung in meiner Gemeinde. Das erste Mal mit allgemeinen Fragen, das zweite Mal um das Kind kurz zu wägen. Schon immer habe ich auf Ratgeber verzichtet und auf mein Bauchgefühl und gesunden Menschenverstand gehört. Trotzdem hat mir die Frau von der Mütterberatung beim ersten Gespräch etwas Wichtiges mit auf den Weg gegeben: ein Kind wird in eine Familie hineingeboren und somit auch in bestehende Gewohnheiten.
Es wäre unnatürlich, auf Biegen und Brechen z.B. Schwimmkurse für Babys zu besuchen, obwohl dazu eigentlich die Zeit fehlt oder wir selber selten ins Schwimmbad gehen. Das Kind müsse sich an unsere bestehende Familie anpassen. Wer wenig Wert auf gesunde Ernährung oder Gesundheit im Allgemeinen legt und sich von Fastfood ernährt, wird die Motivation an selbstgemachten Babybreien vermutlich schnell aufgeben und wird sein Kind vermutlich ebenfalls mit Fastfood, also in meinen Augen mit Gläschennahrung und Happy Meals ernähren.
Gesundes Kochen für Kinder ist also mehr als nur ein Vorsatz, es ist ein Lifestyle. Ich kann es jedem empfehlen, die Extrameile zu gehen und sich anzueignen, gewisse Gemüsesorten immer im Kühlschrank zu haben, wenn nötig Einkaufs- und Kochlisten zu erstellen und dem täglichen Essen zuhause mit der Familie den wohlverdienten hohen Stellenwert einzuräumen.
Herzlichst, Youngmum
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