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Neue Motoren ab 2026
Die Formel 1 will mit Strom und Hausmüll fahren

Nach der aerodynamischen Revolution in der Saison 2022 beschenkt sich die Formel 1 2026 mit neuen Motoren.
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Marokko hatte in den Fünfzigerjahren einen Formel-1-Fahrer. Ansonsten spielte das nordafrikanische Land keine Rolle in der Königsklasse. Bis vor wenigen Tagen ein Dokument bei einer marokkanischen Behörde aufgetaucht ist, das einen der wichtigsten Deals der kommenden Jahre belegt: Porsche soll demnach 50 Prozent von Red Bull übernehmen und für zehn Jahre gleichberechtigter Partner und Motorenlieferant sein.

Das Geschäft unterliegt dem Kartellgesetz und muss neben den europäischen Behörden 20 weiteren Ländern vorgelegt werden, zum Beispiel Marokko. Und weil dort solche Dokumente veröffentlicht werden müssen, wurden die Details von Porsches Einstieg in die Formel 1 publik.

Der Einstieg ist seit längerem bekannt. Genauso wie das Interesse von Audi, ebenfalls in der Formel 1 mitzumischen, am wahrscheinlichsten mit einem Deal mit dem Schweizer Team Alfa Romeo. Noch hat keine der beiden VW-Töchter den Schritt in die Formel 1 bestätigt. Das gründet auch in den langen Verhandlungen um das neue Motorenreglement.

Momentan fährt Max Verstappen den hauseigenen Motor, in dem auch das Know-how von Honda verbaut ist. Ab 2026 wird der Red Bull von einem Motor angetrieben werden, den Red Bull zusammen mit Porsche entwickelt.

Am Dienstag hat der Motorsport-Weltrat dieses Reglement verabschiedet. Es zielt unter anderem darauf ab, den Einstieg für neue Konstrukteure attraktiv zu machen. Der Weg für Porsche und Audi ist also frei. Sie haben nach Bekanntgabe des neuen Reglements 15 Tage Zeit, ihren Einstieg in die Formel 1 offiziell anzumelden.

100 Prozent nachhaltiges Benzin fordert Teams heraus

Im Wesentlichen gelten ab 2026 folgende Regeln: Strom liefert die Hälfte der Motorkraft. Das Benzin für die andere Hälfte besteht zu 100 Prozent aus nachhaltigen Komponenten. Das könnte zum Beispiel Biomasse oder Hausmüll sein, wie der Automobilweltverband FIA schreibt. Oder anders gesagt: Ein Formel-1-Bolide darf keine fossilen Brennstoffe mehr verbrennen, die nicht ohnehin in die Atmosphäre gelangen würden.

Ein Mercedes-Mechaniker rollt am GP von Shanghai 2017 ein Fass Formel-1-Kraftstoff in die Garage. Ab 2026 muss dieser zu 100 Prozent aus nachhaltigen Komponenten hergestellt sein.

In der laufenden Saison 2022 fahren die Autos mit einem Benzin, das 10 Prozent nachhaltiges Ethanol enthalten muss. Hywel Thomas, Managing Director bei Mercedes, sagt auf dem Portal Speedweek.com: «Wir haben 10 Prozent Ethanol im Kraftstoff. Das klingt nicht unbedingt nach einer grossen Änderung. Aber es ist eine ziemlich bedeutende Veränderung in der Art und Weise, wie der Kraftstoff und die Antriebseinheit zusammenwirken.»

Der Umstieg auf 100 Prozent nachhaltigen Kraftstoff ab 2026 ist demnach eine der grössten Aufgaben für die Teams.

Reaktion auf EU-Beschluss

FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem sagt: «Die FIA treibt Innovation und Nachhaltigkeit weiter voran. Das Motorenreglement von 2026 ist das prominenteste Beispiel für diese Mission. Die Einführung fortschrittlicher Motorentechnologie zusammen mit synthetischen nachhaltigen Kraftstoffen steht im Einklang mit unserem Ziel, den Nutzern von Strassenfahrzeugen Vorteile zu bieten.»

Die Entwicklung der Formel 1 entspricht der Zukunft der Autoindustrie. So hat die Europäische Union im Juni 2022 beschlossen, dass ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden dürfen.

Und weil das neue Motorenreglement vorsieht, noch mehr Teile wie etwa die Einspritzdüsen zu standardisieren, werden die Kosten für die Teams weiter gesenkt. Die Formel 1 wird grüner und günstiger. Nur am Spektakel darf sich aus ihrer Sicht nichts verändern. Deswegen sagt FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem schon jetzt: «Wir sind zuversichtlich, dass die neuen Regeln auf der Begeisterung aufbauen werden, die unsere Änderungen im Jahr 2022 ausgelöst haben.»

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