AboJournalist Fredy Wettstein«Die Angst, dass kein nächster Satz kommt, war immer im Kopf»
Fast 30 Jahre lang war Fredy Wettstein Chef der Sportredaktion des «Tages-Anzeigers» und der «SonntagsZeitung». Im Interview spricht der Küsnachter über die emotionale Zeit in der Corona-Krise, Schreibblockaden und seinen Blog.

Keine Fussball-EM, keine Olympischen Spiele, kaum Events: Wie sehr schmerzt Sie als langjähriger Sportredaktor die Corona-Krise?
Es wird einem bewusst, dass nicht alles, was wir für selbstverständlich hielten, auch selbstverständlich ist. Vor allem in einem Teil des Profisports wird augenfällig, in welcher abgehobenen Parallelwelt er lebte. Es kann doch nicht sein, dass eine halbe Fussball-Liga pleitegeht, wenn ein Teil der TV-Gelder ausbleibt. Ich hoffe schon, dass da eine gewisse Einsicht einkehrt. Persönlich lehrt mich die Krise, dass es Wichtigeres gibt als den grossen Sport.