Die TermineDichtes Schach-Programm
Was im Eliteschach in den kommenden Monaten an Turnieren ansteht.
Der Übergang von «vor Corona» zum Leben in der Pandemie war so heterogen, wie es nun der Weg zurück in den Zustand sein dürfte, den man irgendwann wieder als «normal» bezeichnen wird. Die unterschiedlichen Tempi und Reaktionen konnte man auch im Schach gut mitverfolgen. Als sich das Unheil abzuzeichnen begann, hatten Weltmeister Magnus Carlsen und sein Team sehr rasch und innovativ reagiert und auf online umgestellt, ziemlich spät und nur widerwillig der Weltschachbund Fide.
Die meisten Verbands- und Privatanlässe wurden abgesagt, für einige Fixpunkte des Turnierkalenders wie in Biel hatten standhafte Direktoren Zwischenlösungen konzipiert, etwa die Einführung von Scheiben über der Brettmitte zum Schutz vor Übertragungen von Keimen durch Tröpfchen. Für diesen Sommer hat Biel auch die 54. Auflage seines Festivals angekündigt, lässt gewisse Modalitäten aber noch offen. Fest steht der Zeitraum vom 24.7 bis 4.8. und dass neben dem traditionellen GM-Turnier Anlässe für alle Altersgruppen und Kategorien angeboten werden, wobei freilich mit Platzbeschränkungen zu rechnen ist. Eine rasche Anmeldung wird deshalb empfohlen.
Weitere Klassiker
Für Anfang Juli stehen die traditionellen Weltcupturniere für die Männer und die Frauen auf dem Spielplan, die der Weltschachbund Fide in Sotschi am Schwarzen Meer vom 10. Juli bis 3. respektive 6. August ausrichtet. Am Start für die Schweiz ist dort auch GM Sebastian Bogner. Die Team-WM der Frauen wird vom 26.9. bis 3.10. im spanischen Sitges bei Barcelona ausgetragen, die Grand-Swiss Open für die Männer und für die Frauen finden vom 25.10. bis 8.11. auf der Isle of Man statt, und als Höhepunkt beginnt am 24. November in Dubai der WM-Match zwischen Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi.
Ebenfalls klassisch am Brett sitzen die Spieler im Zyklus der «Grand Chess Tour», die der texanische Sponsor Rex Sinquefield dieses Jahr erneut lanciert. Das erste dieser Turniere trägt den Namen «Superbet Chess Classic» und dauert vom 5. bis 14. Juni. Gespielt wird in Bukarest mit der üblichen Bedenkzeit. Beginn der Runden ist jeweils um 14 Uhr. Am Start sind sieben aus den Top 10 der Weltrangliste. Nur Ding Liren fehlt sowie, nicht überraschend, Carlsen und sein WM-Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi, deren Match im November in Dubai ansteht.
Krankheitshalber auch nicht nach Rumänien reisen konnte der ungarische Topspieler Richard Rapport. Ersetzt hat ihn der 19-jährige Bogdan-Daniel Deac, der die Nummer 2 Rumäniens ist und mit 14 auch bereits Grossmeister geworden war. Gespielt wird im Sheraton, die Preissumme beträgt 325’000 Dollar. Zuschauer sind nicht zugelassen.
Rapid-Serien
Nach dem Auftakt in Rumänien stehen bei der «Grand Chess Tour» Rapid- und Blitz-Events an, zuerst in Paris vom 16. bis 23. Juni und in Kroatien vom 5. bis 12. Juli, darauf vom 9. bis 26. August in St. Louis am Mississippi, der Heimatstadt des Sponsors. Bereits kommenden Donnerstag wird die sogenannte Challengers Chess Tour wieder aufgenommen, ein von Wladimir Kramnik und Judit Polgar angeregter und online gespielter Schnellschach-Anlass für Talente aus der ganzen Welt mit originellem Konzept.
Sowohl Kramnik wie Polgar stellten für diese fünfteilige Reihe je ein gemischtes Team mit zehn Spielern und Spielerinnen sowie drei Coaches zusammen. Die Jugendlichen tragen u.a. vier Turniere aus, wobei dem jeweiligen Sieger ein Startplatz im dann gerade aktuellen Rapid-Turnier der Carlsen-Tour zugestanden wird. Das erste Anfang April dominierte der 15-jährige Inder Ramesbabu Praggnanandhaa, kurz «Pragg» genannt. Sein darauf folgender Auftritt Anfang Mai im Feld der Top-Grossmeister erstaunte alle. Die siebte Etappe in der Carlsen-Tour startet am 26. Juni.
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