Super LeagueDer wilde Abend im Letzigrund: GC vom 0:2 zum 3:2
Die Zürcher und St. Galler bieten beste Unterhaltung – auch ein 5:7 wäre möglich gewesen.
Tsyi Ndenge ist in den vier Jahren als Fussballer in der Schweiz nicht als Torschütze aufgefallen. Er ist ja auch sonst kaum aufgefallen, Ndenge, der 25-jährige Deutsche mit den kamerunischen Wurzeln, hatte in seiner Luzerner Zeit mit vier langwierigen Verletzungen zu kämpfen und darum selten gespielt.
Im Sommer kam er als Testspieler zu GC, überzeugte, erhielt einen Vertrag, und jetzt erlebt er Ungewohntes: Er ist Match für Match dabei, «es fühlt sich generell gut an, wieder Teil einer Mannschaft zu sein», sagt er. An diesem Samstag wird die Geschichte noch besser für ihn. Er schiesst zwei Tore und führt GC zum 3:2 gegen St. Gallen.
In der ersten Halbzeit läuft die Nachspielzeit, als er aus 20 Metern herrlich in die entfernte Ecke trifft. Es ist der Ausgleich nach einer wilden ersten Halbzeit. In der 69. Minute landet ein Prellball vor seinen Füssen, er muss den Ball aus drei Metern nur noch über die Linie drücken. Es ist das 3:2. Und der Sieg für GC in einem Spiel, das genauso gut 5:7 hätte enden können.
GC tut so, als wäre das Verteidigen total überschätzt
Die Zürcher belohnen sich grosszügig in einem Spiel, das sie so beginnen, als wäre Verteidigen eine völlig überschätzte Kunst. Sie hätten «total geschlafen», sagt Ndenge. Die St. Galler setzen gleich konstant Druck auf und kommen zu Chancen en masse. Nach zwölf Minuten könnten sie mit vier Toren führen, sie lassen es bei einem 2:0 bewenden.
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Zuerst tänzelt Latte Lath an Bolla und Kawabe vorbei, tunnelt Margreitter und schlenzt den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte. Dann profitiert Schubert von einem Ballverlust des ungenügenden Abwehrchefs Margreitter. Die St. Galler beginnen sich zurückzuziehen und geben dem Spiel eine neue Dimension: Sie lassen GC aufkommen und beginnen selbst nachlässig zu verteidigen.
Momoh profitiert davon und erzielt nach einem herrlichen Angriff das Anschlusstor. Momoh vergibt den Ausgleich. St. Gallen reagiert und vergibt die nächsten Chancen, aber St. Gallen öffnet in der Abwehr Räume. Ndenge gelingt darum das 2:2.
St. Gallen stellt sich bloss – Rot für Zigi
Die zweite Halbzeit bleibt intensiv, die Gäste sind lange näher dran am dritten Treffer. Immer wieder ist es Von Moos, der dank seiner Energie Akzente setzt. Stillhart und Schubert treffen nicht. Die St. Galler werden hektischer und schaffen es einmal mehr nicht, ihre Gefühle zu kanalisieren.
Auf der Tribüne schwankt Präsident Matthias Hüppi zwischen Verärgerung und Verzweiflung. Seine Mannschaft könnte über Nacht Leader sein. Stattdessen stellt sie sich in der Nachspielzeit noch bloss. Goalie Zigi lässt sich von Pusic provozieren und tritt ihm von hinten in die Beine. Er sieht die Rote Karte wie diese Saison auch schon Görtler und Schmidt.
GC dagegen jubelt über einen Sieg, der glückhaft ist, aber auch Ausdruck der Moral und Zähigkeit. Drei Spiele, sieben Punkte – wer hätte das gedacht?
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