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Geldberater: Der Marktschrei(b)er
Der Warenprüfer SGS schaltet auf Wachstum

SGS-Techniker kontrolliert einen Windpark: Dem Genfer Unternehmen gelang es, im dritten Quartal den pandemiebedingten Umsatzrückgang zu bremsen.
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SGS: Kaufen

Der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS hat sich mit einem erfreulichen Zwischenbericht und der ersten grösseren Akquisition seit langem in Erinnerung gerufen. Dem Genfer Unternehmen gelang es, im dritten Quartal den pandemiebedingten Umsatzrückgang zu bremsen. Einzelne Segmente verzeichneten sogar einen Zuwachs. Gleichzeitig griffen die Kostensparmassnahmen, was zu einer Margenverbesserung führte. Die Übernahme von Synlab Analytics & Services mit 200 Millionen Euro Umsatz ist deutlich grösser als die üblichen Arrondierungsakquisitionen. Das Unternehmen ist profitabel. SGS stärkt mit dem Zukauf das Geschäft in so wichtigen Bereichen wie Umwelt und Nahrung. Das Thema «Externes Wachstum» dürfte generell verstärkt in den Fokus rücken. Die Bilanz des Unternehmens ist stark, und in Sachen Ertragssteigerung sind weitere Schritte gemacht. Mehrere Analysten, so von Von­tobel und Royal Bank of Canada, erhöhten ihre Kursziele. Die Aussichten auf eine positive Weiter­entwicklung sind intakt. Kaufen

Barry Callebaut: Kaufen

Etwas habe ich in dieser Krise gelernt: Eine Tafel Schokolade hilft, um durch die schwierige Zeit zu kommen. Diese Erfahrung hat auch Barry Callebaut gemacht, der weltgrösste Produzent von Schokolade und Kakao. Ganz schadlos kam auch er nicht durch die letzten Monate, aber die Nachfrage von grossen industriellen Kunden wie Nestlé, Unilever oder Hershey war erstaunlich robust. Grösser war der Rückgang bei den margenstarken Gourmet- und Spezialitätenprodukten, mit denen etwa Hotels, Restaurants oder Confiserien beliefert werden. Doch dieses Segment ist für lediglich 10 Prozent des Verkaufsvolumens verantwortlich. Ich bin zuversichtlich, dass es mit der Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs rasch wieder auf die Beine kommt. Lagern andere Süss­warenhersteller Teile ihrer Pro­duktion an Barry Callebaut aus, hat die Krise gar eine positive Seite. Die soliden Finanzen sind ebenfalls ein Wettbewerbsvorteil. Das Geschäftsmodell von Barry Callebaut ist schwankungsanfälliger als das anderer Lebensmittelproduzenten. In einem Aufschwung, der nach Covid zu erwarten ist, hat der Konzern dementsprechend mehr Potenzial. Zuletzt kosteten die Aktien rund 2000 Franken. Bis zu Kursen von 2200 Franken sage ich: Kaufen

Logitech: Kaufen

So schnell kann der Wind in Pandemiezeiten drehen. Bis noch vor einer Woche galten die Aktien des PC-Zubehör- und Gaming-Spezialisten Logitech eindeutig als Corona-Gewinner – und mit einem Plus von damals 80 Prozent gehörten sie zu den stärksten Schweizer Aktien im laufenden Jahr. Doch als Anfang Woche bekannt wurde, dass früher als erwartet ein Covid-Impfstoff zur Verfügung stehen könnte, verabschiedeten sich die Anleger in Scharen. An nur einem Tag ver­loren die Logitech-Titel fast ein Fünftel ihres Werts und haben sich seither nur wenig erholt. Für mich eine Überreaktion. Natürlich war der Kursanstieg der letzten Monate etwas gar steil. Und ein solch fulminantes Wachstumsquartal wie das dritte wird Logitech auch mit dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft wohl nicht mehr hinlegen können. Doch für mich haben die Papiere ihre Reize nicht verloren, im Gegenteil. Der Homeoffice-Trend wird auch ohne Pandemie bestehen bleiben, Desktop-Arbeitsplätze haben noch lange nicht ausgedient. Und der globale Videogame-Boom wird sich viele Jahre fortsetzen – beides Gebiete, in denen Logitech hervorragend positioniert ist. Zudem sind die Aktien mit einem für das kommende Geschäftsjahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24 im Vergleich zu anderen Schweizer Mid Caps durchaus moderat bewertet. Ich würde aufstocken. Kaufen

EFG International: Halten

Bei EFG International werden die Stühle gerückt. Mitgründer Spiros Latsis macht Platz für seinen Sohn John und will bei der nächsten regulären Generalversammlung nicht mehr für die Wahl in den Verwaltungsrat antreten. Latsis junior avanciert damit zum wichtigsten Vertreter der Familie. Mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent ist er der Hauptaktionär der Privatbank. Ich bin davon nicht überrascht. John Latsis ist kein Unbekannter bei EFG. Er sitzt bereits seit 2018 im Verwaltungsrat der Privatbank. Es zeichnet sich also eine geordnete Stabübergabe ab. Wobei Latsis senior als Verwaltungsratspräsident der grössten EFG-Aktionärin wohl auch in Zukunft das ­letzte Wort haben wird. Seine Bedeutung für die Privatbank zeigt sich nicht zuletzt auch an den millionenschweren Managementtransaktionen, mit denen er in Verbindung gebracht wurde und die den Aktienkurs von EFG im ersten Halbjahr entscheidend gestützt hatten. Einen derartigen Schub könnten die Aktien schon wieder ge­brauchen; nach einem Sommerhoch notieren die EFG-Titel rund 10 Prozent unter ihrem Wert vom Januar. Anleger brauchen bei der Privatbank Geduld. Deshalb bleibe ich trotz günstiger Bewertung der Titel bei meiner Zurückhaltung. Halten

Diese Kolumne wird von den Redaktorinnen und Redaktoren der «Finanz und Wirtschaft» verfasst. Sie haben sich verpflichtet, nicht in den entsprechenden Titeln aktiv zu sein. Wer die Tipps dieser Kolumne umsetzt, tut das auf eigenes Risiko. Die SonntagsZeitung übernimmt keine Verantwortung.

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