Ancillo Canepa zum SaisonstartDer FCZ braucht 5 Millionen vom Bund
Der Präsident der Zürcher in Stichworten zur neuen Saison, die am Samstag mit dem Spiel bei Meister YB beginnt.
Die Saison begannen die Zürcher mit dem blamablen Aus im Cup in Chiasso. «Das hat mich auch frustriert», sagt Präsident Ancillo Canepa an diesem Freitag, als er zusammen mit dem neuen Sportchef Marinko Jurendic und Trainer Ludovic Magnin zum Pressetermin bittet. «Eine Tür in den Europacup ist damit zu», sagt er. Denn der FCZ hat für diese Saison ein Ziel: Das ist die Rückkehr in einen europäischen Wettbewerb.
Canepa zum Saisonziel:
«Vor drei Wochen hatten wir einen privaten Anlass und Zielsetzungsworkshop. Einerseits mussten die Spieler einen Rückblick auf die vergangene Saison halten und sie analysieren: Was war gut, was war weniger gut? Und andererseits mussten sie überlegen, welche Ziele sie haben: Was will jeder Einzene individuell erreichen? Was will er mit der Mannschaft erreichen? Und was sind die Massnahmen, die jeder Einzelne dazu beitragen kann.
Ziele zu kommunizieren, das ist immer so eine Sache. In der Super League gibt es zwei Clubs, deren Ziel der Meistertitel ist. Dann gibt es wahrscheinlich einen Club, das ist normalerweise der Aufsteiger, der sagt: Er will oben bleiben. Und dann gibt es sieben weitere Clubs, und alle sieben werden wahrscheinlich das Ziel haben, europäisch zu spielen. Das ist sicher auch beim FCZ so. Das ist unser roter Faden. Wir sind und bleiben ambitioniert.
Aber, aber! Wir haben nicht nur ein quantitatives Ziel, sondern auch ein qualitatives. Dafür haben wir sehr viel gearbeitet zusammen mit Marinko Jurendic und dem neuen Chef für Ausbildung und Entwicklung, Heinz Moser. Für uns ist es wichtig, dass wir im Bereich Ausbildung, Talentmanagement und Scouting einen Schritt vorwärts machen. Wir sind da schon recht gut, aber es gibt noch immer Verbesserungspotenzial.»
… zu Trainer Ludovic Magnin:
«Die Frage nach dem Trainer ist eine beliebte Journalistenfrage, wenn man ein paar Spiele verloren hat. Wir beurteilen den Trainer nicht nur nach den Ergebnissen, sondern vor allem auch, wie er unter der Woche, von Montag bis Freitag, arbeitet. Wie ist sein Training? Wie geht er mit der Mannschaft um? Es geht um Innovation, Arbeitseinsatz, Erfahrung. Und die Intelligenz spielt eine grosse Rolle. Von daher sind wir mit Ludovic sehr zufrieden. Nicht zu vergessen: Mit ihm wurden wir Cupsieger, mit ihm erreichten wir die Sechzehntelfinals in der Europa League.
Manchmal kann er Tore nicht selber verhindern. Die Corona-Krise und die Quarantäne, die wir hatten, konnte er auch nicht verhindern. Die Rückrunde ist verschissen gelaufen, Entschuldigen Sie diesen Ausdruck. Aber in der Vorrunde hatte wir eine Serie hingelegt, mit der wir führend waren. Wir versuchen, die Problematik differenziert anzuschauen.»
… zur Qualität des Kaders:
«Vom Niveau her hat es im Vergleich zum Beginn der letzten Saison ein bisschen dazugewonnen. Was Grinta und Mentalität betrifft, sind wir dank der Transfers, die wir gemacht haben, auf einem hohen Niveau. Ich denke an Lasse Sobiech, der ist ein ganz toller Typ. Aber auch an einen so jungen Spieler wie Wilfried Gnonto, der abgeht wie eine Rakete. Wir haben einen guten Schritt nach vorne gemacht, die Mannschaft rückt immer näher zusammen. Sie hat mehr Automatismen. Ich bin überzeugt davon, dass wir eine bessere Ausgangslage haben als vor zwölf Monaten.»
… zu den Bundeskrediten:
«Alle Clubs der Super und der Challenge League hatten während vier, fünf Monaten praktische keine Einnahmen und trotzdem fixe Kosten bei Infrastruktur, beim Personal. Die Entschädigungen für Kurzarbeit halfen uns sicher. Jedem Club geht es gleich: Das Problem ist die Liquidität. Darum ist wichtig, dass wir auf einem guten Weg sind, was die Bundeskredite betrifft. Ich betone: Kredite! Das sind keine Subventionen, keine Geschenke. Das Geld müssen wir irgendwann zurückzahlen. Das Thema ist jetzt im Parlament behandelt worden, und es sieht so aus, dass im Oktober, November die Bundesgelder fliessen. Sie sind für alle überlebensnotwendig. Wir brauchen einen mittleren einstelligen Millionenbetrag. 5 Millionen Franken? Das ist nicht ganz falsch.»
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