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Das Speeddating in der Kirche zog über 50 Singles an

Ihr Speedating-Event stoss auf grossen Anklang: Das Pfarrteam Stäfa (Monika Götte (links), Michael Stollwerk und Diana Trinkner; Nicht im Bild: Christian Frei)
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Herr Stollwerk, Sie sind am Montag für Ihre Pfarrkollegin Diana Trinkner am Speeddating-Anlass eingesprungen. Wie lief es?Michael Stollwerk:Sehr gut. Es kamen über 50 Leute. Die Stimmung war gelöst. Geplant war der Anlass eigentlich bis 21 Uhr. Um 22 Uhr waren aber die meisten noch da, und als ich um 22.45 Uhr ging, gab es immer noch Vereinzelte, die zusammensassen.

Die Teilnehmer waren zwischen 24 und 85 Jahre alt. Der Frauenanteil betrug zwei Drittel. Haben die Frauen um die Männer gebuhlt?Nein, es hat sich vielmehr eine interessante Dynamik entwickelt: Von der Partnersuche hin zum Kontaktknüpfen mit Gleichgesinnten. Eine alleinstehende Frau, die beispielsweise gerne mit jemandem Spaziergänge im Wald machen würde, braucht dafür nicht unbedingt einen männlichen Partner. Es gab auch Teilnehmer, die als Singles ganz zufrieden sind, sich aber Gesellschaft wünschen.

Mit dem Verkuppelungs-Anlass verschenken Sie eine Trauung, deren Datum bereits feststeht. Die Hochzeit soll am 18. August 2018 in der Stäfner Kirche gefeiert werden. Glauben Sie wirklich daran, dass dann ein Paar, das sich beim Speeddating kennengelernt hat, heiraten wird?Vielleicht wird es auch erst am 19. September 2019 soweit sein (lacht). Im Ernst, das können wir natürlich nicht sagen. Aber an der Veranstaltung war man sich einig: Sollte sich ein Paar finden, müssten alle Anwesenden eingeladen werden.

Welche Feedbacks haben Sie von den Teilnehmern erhalten?Sehr positiv kam an, dass wir mit dem Anlass explizit Singles angesprochen haben. Alleinstehende würden sonst von der Kirche vergessen, hiess es zum Beispiel. Auch der Rahmen wurde begrüsst. Und dass man an der Veranstaltung die Gelegenheit hatte, Menschen mit ähnlichen Wertvorstellungen zu treffen.

Aber der Anlass richtete sich ja nicht explizit an Gläubige.Das ist korrekt. Aber gut einem Drittel der Teilnehmer war das trotzdem ein wichtiges Anliegen.

Woher wissen Sie das?Wir haben im Programmteil ein Spiel gemacht: Die Teilnehmer haben mit grünen beziehungsweise roten Karten Aussagen bewertet. Darunter solche wie «In meinem Haushalt hat es Vierbeiner» oder eben «Ich fühle mich mit der Kirche verbunden».

Wie erklären Sie sich den Erfolg der Veranstaltung?Geholfen hat sicher die Berichterstattung im Vorfeld. Andererseits gibt es viele Alleinstehende, die sich einen Partner wünschen. Ich persönlich bin überrascht, dass wir damit soviel Resonanz erzeugt haben. Als Diana Trinkner die Idee im Pfarrteam einbrachte, war ich skeptisch. Dass so etwas in der Grossstadt funktionieren könnte, war mir klar. Aber bei uns in Stäfa? Ich wurde eines Besseren belehrt.

Werden Sie den Anlass wiederholen?Das ist offen und mit der Kirchenpflege zu besprechen. Aber wir haben für dieses Jahr noch andere verrückte Ideen.

Woran denken Sie?Im November veranstalten wir einen Reformationsball. Wir möchten im Rahmen des grossen Reformationsfestivals am rechten Zürichsee alle Sinne ansprechen. Dazu gehört auch Bewegung. Zum Tanzen sind selbstverständlich auch alle Singles eingeladen.