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Hart umkämpfte US-Wahl
Das passiert bei einem Unentschieden zwischen Trump und Biden

Liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen: US-Präsident Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden.
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270 Elektorenstimmen: Das ist die magische Zahl, die es zu erreichen gilt. Wer diese Marke als erstes knackt, wird US-Präsident für die nächsten vier Jahre. Aber was passiert, wenn weder Amtsinhaber Donald Trump noch sein demokratischen Herausforderer Joe Biden die nötige Mehrheit der Wahlmänner-Stimmen erreichen?

Dieses Szenario ist weiterhin möglich. Und zwar dann, wenn Biden in Georgia doch noch gewinnen und gleichzeitig die anderen hart umkämpften Staaten an Trump verlieren würde. Die Folge wäre ein Patt – 269:269.

Momentan vereinigt Biden laut Hochrechnungen von CNN 253 Elektoren auf sich. Trump hat 213 auf sicher, aber eigentlich sind es mehr: Denn nach Auszählung praktisch aller Stimmabgaben in Maine ist klar, dass sich der Republikaner einen der vier Elektoren dort holt. Und Alaska (3 Wahlleute) hat zwar noch nicht ausgezählt, fällt aber ohne Zweifel auch an ihn.

Damit hat Trump de facto 217 Elektoren im Trockenen, bleiben 68 übrig: aus Arizona, Georgia, Nevada, North Carolina und Pennsylvania. In all diesen Bundesstaaten gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In Georgia rückt Biden Trump immer näher, nachdem er einen grossen Rückstand aufgeholt hat. Die Kandidaten trennen nur 0,4 Prozentpunkte. US-Medien rechnen damit, dass Biden den traditionell republikanischen Staat noch gewinnen könnte.

In Georgia geht es um 16 Elektoren. Triumphiert Biden hier, käme er nach jetzigem Stand auf 269 Stimmen. Damit hätte er exakt die Hälfte der Wahlleute auf seiner Seite und ein Unentschieden wäre möglich, wenn sich Trump die anderen umkämpften Staaten holen würde.

Falls keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit im sogenannten Electoral College zustande bringt, muss laut dem 12. Verfassungszusatz das US-Repräsentantenhaus den Präsidenten wählen. Es wird nach Bundesstaaten abgestimmt, jeder der 50 hat eine Stimme. Für eine Mehrheit braucht es also 26 Staaten.

Das Repräsentantenhaus wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch künftig von einer demokratischen Mehrheit dominiert, was für Biden sprechen würde – allerdings sieht es anders aus, wenn man sich die Staaten separat anschaut: Die Republikaner halten laut «USA Today» in mehr Staaten die Mehrheit als die Demokraten. Diese stellen zwar teilweise nur wenige Abgeordnete, aber in diesem Fall würde ja jeder Staat nur eine Stimme haben. Trump wäre also im Vorteil, falls sich an den Verhältnissen nichts mehr ändert.

Eine Wahl des US-Präsidenten durch das Repräsentantenhaus kam in der Geschichte der USA bislang zweimal vor: 1800 und 1824. Ob es dieses Mal tatsächlich wieder soweit kommt, wird sich am Freitag entscheiden. Wann genau, ist unklar.