AboMarion Cotillard im Interview«Das hier ist unsere Welt und nicht die der Konzerne»
Die französische Oscarpreisträgerin war eine der Ersten, die sich aus Solidarität mit iranischen Frauen die Haare abgeschnitten haben. Ein Gespräch über Aktivismus, Verzweiflung und den Willen, die Welt zu verändern.
Madame Cotillard, wenn man an den Zustand der Welt denkt, kann einem traurig zumute werden. Sie haben jüngst den Dokumentarfilm «Bigger Than Us» produziert, der sieben junge Menschen vorstellt, die sich dafür engagieren, dass alles besser wird. Sind Sie optimistisch?
Ich glaube, wir haben keine Zeit mehr, traurig zu sein. Wir sind über einige Punkte hinaus, von denen es kein Zurück mehr gibt. Einiges lässt sich nicht mehr ändern. Als ich die Geschichte von Memory gehört habe, hat mich das wirklich umgehauen. Diese kleine Person, sie heisst Memory Banda, hat in ihrer Heimat Malawi erwirkt, dass das Alter für die Zwangsverheiratung gesetzlich von 15 auf 18 Jahre heraufgesetzt wurde.