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Ukrainische ESC-Kandidatin
Das Drama um Alina Pash

Alina Pash bei der ukrainischen ESC-Vorausscheidung in Kiew.

Acht Jahre habe Alina Pash auf ihren Traum hingearbeitet, heisst es. Am vergangenen Wochenende kam die ukrainische Sängerin diesem Ziel sehr nahe: Die 28-Jährige, die 2015 bei der ukrainischen Version von «X-Factor» den dritten Platz belegte, gewann die nationale Vorausscheidung für den Eurovision Song Contest (ESC) mit ihrem Lied «Shadows of Forgotten Ancestors». Damit wäre sie berechtigt gewesen, im Mai am Halbfinal- und Finalwettbewerb in Turin teilzunehmen.

Aber jetzt ist alles anders, denn Pash hat ihre Teilnahme am ESC zurückgezogen. Der Grund: Sie wolle den «schmutzigen Kampf», der um sie ausgebrochen sei, nicht mitspielen, schrieb die Sängerin auf Instagram. Dabei sprach sie von einem «virtuellen Krieg und Hass», beides wolle sie nicht länger aushalten. Ausserdem habe sie keine Armee von PR-Leuten, Managern und Anwälten, um den ihr gegenüber geäusserten Bedrohungen etwas entgegenzusetzen. Was war geschehen?

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Kurz nach Alina Pashs Kandidatur für die ESC-Vorausscheidung, die der öffentlich-rechtliche Sender Suspilne organisierte, wurde bekannt, dass die Sängerin 2015 auf der Halbinsel Krim Konzerte gegeben hatte. Das ist nicht strafbar (die Krim ist seit 2014 von Russland besetzt). Es ist Ukrainerinnen und Ukrainern jedoch untersagt, via russisches Staatsgebiet auf die Halbinsel zu gelangen.

Und genau da fängt die Verwirrung um Pash an: In einer Talkshow hatte die Sängerin zunächst gesagt, sie sei per Flugzeug via Moskau auf die Krim gereist (was illegal gewesen wäre), später dementierte sie ihre Aussage und behauptete stattdessen, sie habe den Bus über den ukrainischen Landweg benutzt.

Sollte Alina Pash eine Russland-Sympathisantin sein?

Der TV-Sender Suspilne wurde daraufhin misstrauisch. Er liess nach der Vorausscheidung die zuvor schon angeforderten Reisedokumente von Pash nochmals überprüfen, die ESC-Verträge für die Sängerin wurden vorläufig nicht unterzeichnet.

Ein Vorgang, der in der Ukraine hohe Wellen schlug. Trotz der aktuellen Bedrohung durch Russland wurde auf Social Media mehr über den ESC als über die reale Kriegsgefahr durch den Nachbarstaat diskutiert. Sollte Pash eine Russland-Sympathisantin sein? Und warum wusste der ukrainische Grenzschutzdienst nichts von ihren Dokumenten?

Nun ist die Sängerin dem Untersuchungsergebnis mit ihrem Instagram-Post zuvorgekommen. Schweren Herzens ziehe sie ihre Kandidatur beim ESC zurück, schrieb sie. «Ich befolge die Gesetze der Ukraine, ich versuche, die Traditionen und Werte der Ukraine in die Welt zu tragen. Was sich bei dieser Geschichte herausstellte, ist überhaupt nicht das, was ich in meinen Song gesteckt habe.» Und nun?

Chaotische ESC-Vorausscheidung

Wie man hört, ist der TV-Sender Suspilne berechtigt, eine andere Kandidatur für den ESC vorzuschlagen. Die logische Wahl wäre das Kalush Orchestra, welches mit seinem Song «Stefania» nur einen einzigen Punkt hinter Pash zurückblieb.

Allerdings lief die ESC-Vorausscheidung am Fernsehen derart chaotisch ab, dass auch da Gerüchte über eine mögliche Manipulation aufkamen. Die Sendung, in der nur gerade acht Songs präsentiert wurden, dauerte vier Stunden. Das Finalergebnis musste nach einem Ausfall des elektronischen Zählsystems von Hand berechnet werden. Notariell beglaubigte Zwischenergebnisse blieben unter Verschluss. Mit der Folge, dass das Kalush Orchestra drohte, die Organisatoren zu verklagen. 

Gut möglich also, dass es wieder so läuft wie 2019, als sich die Sängerin Maruv wegen angeblicher politischer Instrumentalisierung zurückzog. Der ESC fand dann ohne die Ukraine statt.

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