0:3 gegen Vitoria Guimaraes«Wir sind nur einen Tag tot» – danach soll die christliche Auferstehung folgen
In der 3. Qualifikationsrunde der Conference League verliert der FC Zürich zu Hause gegen Guimaraes. Ein Spieler hat Trainer Ricardo Moniz überhaupt nicht gefallen.
Nach der ersten Halbzeit scheint noch alles offen. Nach der zweiten Halbzeit wirkt Europa so fern, als hätte der FCZ gerade einen vereinsinternen Brexit durchgeführt. Die Wende in diesem Spiel nimmt spätestens ab der 54. Minute ihren Lauf.
Die Zürcher können sich nach einem Eckball nicht richtig befreien, es folgt die nächste Flanke, Chaos im Strafraum, ein strammer Querpass, und zum Schluss schiebt der alleinstehende Ricardo Mangas zur 1:0-Führung für Vitoria Guimaraes ein. Es sollen noch zwei weitere portugiesische Treffer folgen, und so verliert der FC Zürich das Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde der Conference League zu Hause gegen Vitoria Guimaraes 0:3. Das Rückspiel wird folglich zu einer Herkulesaufgabe.
Ist das nun die Antwort auf die Frage: Wie gut ist der FCZ wirklich? Das wäre natürlich zu kurz gegriffen. Doch was in dieser zweiten Halbzeit auffällig ist: Die Gäste aus Portugal haben mehrere Gänge, während beim FCZ an diesem Abend der Schaltknüppel relativ schwer beweglich zu sein scheint. Zwar bringt Ricardo Moniz zur Halbzeit mit Jonathan Okita einen Offensivspieler für den Mittelfeldspieler Ifeanyi Mathew. Diesen Schachzug bereut der FCZ-Trainer weniger als 20 Minuten später und nimmt Okita wieder vom Platz.
«Beim ersten Tor tut Okita absolut nichts und lässt die Flanke zu. Das ist nicht akzeptabel», sagt FCZ-Trainer Moniz. «Ich kann es nicht akzeptieren, dass ein Spieler zuerst hier weg will, ich ihm beide Hände reiche, seine Qualitäten sehe, und er uns so verarscht. Fertig.» Bumms. Diese Worte habe auch Okita nach seiner Auswechslung zu hören bekommen, so Moniz. Klare Worte des Niederländers.
Der Zerfall in der zweiten Hälfte
Neben Okita sind an diesem Abend auch noch weitere Akteure auf dem Feld abwesend – allerdings aufgrund von Krankheit. Antonio Marchesano, Calixte Junior Ligue und Fernand Goure fallen allesamt aus. Doch es sind nicht die Einzelspieler, die den Sieg oder die Niederlage unter sich ausmachen. Es sind zwei Kollektive, die sich unterschiedlich schnell ihrem Gegner anpassen können. Das eine, Vitoria Guimaraes, braucht 45 Minuten, das andere, der FC Zürich, hat es auch nach 90 Minuten noch nicht geschafft.
Das Heimteam schafft es auch nicht, in den entscheidenden Situationen nahe genug beim Gegenspieler zu sein. Mounir Chouiar verteidigt in der 88. Minute maximal halbherzig und lässt somit die Flanke von der rechten Seite zu. Im Zentrum steht Cheick Conde zu weit von seinem Gegenspieler Nelson Oliveira entfernt, der Mariano Gomez an die Hüfte köpfelt, von wo der Ball den Weg ins FCZ-Tor findet.
Dass sich die Portugiesen in der 93. Minute noch einmal locker durchkombinieren können und kaum auf Gegenwehr stossen, ist pure Zürcher Fahrlässigkeit. Mit einem solchen Zerfall hätten nach der ersten Halbzeit nur die wenigsten gerechnet. Denn auch wenn das Spiel des Heimteams zu diesem Zeitpunkt nicht wunderbar anzusehen ist, wirkt es zumindest geordnet, gewillt und der Affiche einigermassen entsprechend.
Doch Moniz meint zum Schluss: «Wir sind nur einen Tag tot. Wir müssen in drei Tagen wieder spielen und nächste Woche auch. Wir sind keine Aufgeber, wir müssen immer positiv bleiben.»
Es könnte wahrlich eine christliche Auferstehung in drei Tagen sein. Zwar ist dann nicht Ostermontag, sondern Sonntag – und das Heimspiel gegen Lausanne steht an. Doch das Rückspiel in Guimaraes am kommenden Donnerstag wird wohl auch mit göttlicher Hilfe zu einer unlösbaren Aufgabe.
Aus, aus, aus. Der FCZ kann nicht mehr reagieren und verliert gegen Guimaraes zu Hause 0:3. Das Rückspiel wird somit zur schier unlösbaren Aufgabe.
Und wieder ein Tor. Oliveira taucht alleine vor Brecher auf und schiebt locker ein. Das ist nun ganz ganz bitter und auch in der Höhe etwas unverdient.
Nachspielzeit fünf Minuten
Ganz bitter für den FCZ. Auswärts beim heimstarken Guimaraes einen 2:0-Rückstand aufholen wird eine Herkulesaufgabe. Oder können sie hier noch den Anschluss erzielen?
Und der nächste Treffer fällt
Die Zürcher können nach einem Eckball nur ungenügend befreien, die nächste Flanke kommt und findet den Kopf von Oliveira. Dieser köpft den Ball an die Hüfte von FCZ-Verteidiger Gomez und von da findet dieser den Weg ins Tor. Guimaraes baut die Führung aus. 0:2.
Abschluss Guimaraes
Kaio César versucht sich von der rechten Seite, Brecher kann unkonventionell abwehren. Die Portugiesen aber mit mehr Spielanteilen jetzt wieder.
Emmanuel erkämpft sich einen Freistoss
Der Flügelspieler wird auf der linken Seite, nahe der Eckfahne, zu Boden gerissen. Gute Position für einen Freistoss, doch der anschliessende Kopfball fliegt übers Tor. Kann der FCZ noch eine Schippe drauflegen zum Schluss?
Emmanuel rutscht weg
Der Flügel könnte aus guter Position abziehen, doch sein Standbein rutsch weg und so fliegt der Ball ins Nirgendwo.
Katic rettet
Wieder einmal rettet Katic in dieser Saison. Diesmal mit dem Kopf nach einem Schuss von der Strafraumgrenze. Das war sehr wichtig.
Katic per Kopf
Ein Freistoss aus dem Mittelfeld findet den Kopf von Katic, doch der Bosnier köpft über das Goal.
Es bleiben rund 20 Minuten
Die Zürcher müssen nun voll auf die Offensive setzen, doch sie tun sich schwer und sind nach dem Gegentreffer kaum je vor dem portugiesischen Goal aufgetaucht. Guimaraes zeigt in dieser zweiten Halbzeit aber auch eine Leistungssteigerung, der FCZ noch nicht.
Ramirez verlässt bei Guimaraes das Feld, Oliveira kommt für ihn.
Okita übertrifft Leidner
Doron Leidner hatte auch schon einen Kurzeinsatz für den FCZ gegen Yverdon. Da wurde er etwas mehr als 20 Minuten nach seiner Einwechslung wieder ausgewechselt. Okita durfte heute nur 17 Minuten spielen. Man kann gespannt sein auf die Gründe des Trainers für diesen Wechsel.
Doppelwechsel FCZ: Labinot Bajrami und Armstrong Oko-Flex kommen in die Partie, Perea und Okita gehen vom Feld. Ganz ein bitterer Abend für Okita, der nach etwas mehr als 15 Minuten vom Feld muss. Hat sich Moniz hier verpokert oder was sind die Gründe?
Guimaraes-Verteidiger Borevkovic grätscht seinen Gegner um und kriegt Gelb.
Beinahe das nächste Goal
Ramirez taucht alleine vor Brecher auf, doch der FCZ-Goalie rettet und auch der Nachschuss wird stark von Brecher pariert. Das hätte gut und gerne das 2:0 sein können.
Die Zuschauerzahl
9’367 Fans sind hier im Letzigrund zugegen und sehen in der zweiten Halbzeit ein klar überlegenes Guimaraes, das nun weiter drückt. Der FCZ sucht hier händeringend nach Lösungen und findet sich in der Defensive wieder.
Die Portugiesen drücken hier in der zweiten Halbzeit auf das erste Tor, versuchen sich mit Flankenbällen und der FCZ kann sich nicht befreien. So landet ein zweiter Ball auf dem Fuss eines Portugiesen, der im Strafraum querpasst und Mangas muss alleinstehend nur noch einschieben. 0:1 für Guimaraes.
Emmanuel fällt, der Pfiff bleibt aus
Gutes Dribbling von Emmanuel auf der rechten Seite, der Gegner hält ihn, doch der Schiedsrichter pfeift nicht. Von der Medientribüne aus hat dies wie ein Foul ausgesehen. Aber es hat auch Gründe warum ich hier sitze und nicht auf dem Feld pfeife.
Die Portugiesen kommen
Schuss? Flanke? Egal, FCZ-Goalie Brecher muss sich strecken und lenkt den Ball mit einer schönen Parade übers Goal. Der anschliessende Eckball wird von Kryeziu geklärt.
Zuerst wird hier aber noch gewechselt: Jonathan Okita kommt und Ifeanyi Mathew verlässt den Platz. FCZ-Trainer Moniz setzt nun auf die Offensive.
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