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FCZ spielt unentschieden
Chilla macht einen drauf

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Plötzlich trottet Chilla, die Hündin, über den Fussballplatz. Und Cillo, den Präsidenten, trifft oben in der Loge fast der Schlag. Chilla und Cillo, das muss man wissen, gehören zusammen, sie leben beide im Haushalt der Familie Canepa.

Dass dem FCZ-Präsidenten ziemlich unwohl wird, hat damit zu tun, dass zugleich der FC Zürich und der FC Sion auf dem Rasen ein professionelles Fussballspiel abhalten, ein ziemlich unpässlicher Zeitpunkt also für einen Hundespaziergang. Chilla sucht im Stile eines ballfernen Zehners die Eckfahne auf, und Canepa rennt darauf von seiner Loge über die Tribüne auf den Rasen, als hätte er den Benny-Hill-Song im Ohr.

Weil das aber dauert, übt sich Blaz Kramer, gewöhnlich Stürmer, als Hundefänger. Er macht einen Schritt auf das Hundevieh zu, dieses antwortet mit einer Finte – und die Hatz ist verloren. Der Schiedsrichter Lukas Fähndrich, gewöhnlich ein strenger Mann, weiss für einen Moment weder ein noch aus – und hilft sich mit einem Lachen.

Chilla oder Kookie?

Auf der Pressetribüne bricht derweil heilloses Durcheinander aus. Ist das nun Chilla, die 11 Monate alte und von Canepas Ehefrau Heliane getaufte Hündin? Jenes Tier also, das in seinen jungen Monaten schon mal den Canepas das Steak vom Teller frass. Oder handelt es sich eher um die 11-jährige und ebenfalls weisse Kookie, die vor Jahren einmal im Letzigrund aus der Tiefgarage ausgebüxt war, damals aber noch vor der Spielfeldlinie haltmachte? Mit Blick auf die Physiognomie des Kopfes kann ein Journalist dann das Rätsel ziemlich anschaulich (und überzeugend) lösen. Er kommt zum Schluss: Das muss die Chilla sein, eindeutig.

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Canepa ist mittlerweile unten auf dem Rasen angekommen und kann mit zwei, drei kurzen Kommandos die trefflich erzogene Hündin in den Spielertunnel geleiten. Fast schon schade, es sind die kurzweiligsten Minuten eines sehr enttäuschenden Fussballspiels.

Canepa stellt sich nach der Partie einige Fragen. Zum Beispiel wie Chilla aus der geschlossenen Türe der Loge entwischen konnte. Wie sie darauf den Weg auf das Spielfeld gefunden hat. Und wie der FCZ dieses Spiel nicht gewinnen konnte. «Ich bin ein bisschen frustriert», sagt der Präsident, der mit seiner Frau auch schon Katzen und Fische hielt, dies hier noch der Vollständigkeit halber.

Der Penalty als Schlüsselmoment

Canepa ist also leicht verschnupft angesichts der Darbietung, man kann ihn verstehen, denn Sion wäre zu bezwingen gewesen. Trotzdem kann der FCZ von Glück reden, dass er am Ende doch noch einen Punkt gewinnt. Er gerät früh in Rückstand und schenkt Sion zusätzlich einen Penalty. Der ehemalige FCZ-Spieler Anto Grgic tritt diesen aber dermassen schlecht, dass Torhüter Yanick Brecher den Ball entschärfen kann. Der Schlüsselmoment des Spiels.

Blaz Kramer verpasst erst eine riesige Chance, dann trifft er zum Ausgleich.

Kurz darauf zieht Blaz Kramer auf das Sion-Tor und trifft mit seinem Schuss den Pfosten. Der Abpraller landet vor seinen Füssen, und der Slowene schafft es, das leere Tor aus sechs Metern zu verfehlen. Oben in der Loge schnellt Ancillo Canepas Puls ein erstes Mal in die Höhe.

Kramer lenkt dann wenig später eine Flanke von Antonio Marchesano ins Sittener Tor ab, was zugleich der Schlussstand ist. Denn der FCZ ist darauf unfähig, mit klugen Kombinationen in den gegnerischen Strafraum zu dringen, obwohl man sich genau das vorgenommen hatte. Der Plan war, dass sich beim Spielaufbau Toni Domgjoni zwischen die Innenverteidiger stellt und ihnen hilft, Lösungen zu finden. Weil das aber nicht klappen will, greift man zunehmend auf die Variante «weite Bälle» – dies mit sehr bescheidenem Erfolg.

Der FCZ tritt mit dem Remis an Ort und Sion liegt nun auf dem ungemütlichen Barrage-Platz. Gesprochen hat man aber an diesem Nachmittag nur von Chilla, der Hündin.

Hier gibts die Partie FCZ - Sion zum Nachlesen im Liveticker.

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