FCZ: Miserabel in GenfNach 37 Sekunden fällt das erste Tor – und danach bleibt es schlimm
Der FC Zürich ist gegen Servette überfordert vom Tempo und der Finesse des Gegners. Er kann froh sein, dass er nur 0:4 verliert.

Es ist erst Pause in Genf, doch Becir Omeragic ist längst genervt. Der FCZ-Verteidiger sagt: «So kann es nicht weitergehen.» 0:2 liegt der FC Zürich zurück. Das klingt nicht gut und ist doch das Beste nach diesen ersten 45 Minuten. Ohne die Paraden von Goalie Brecher und die Genfer Abschlussschwächen hätte es bis zur Pause auch ein 0:4 oder 0:5 sein können.
Schon der Start ins Spiel ist miserabel, nach 37 Sekunden liegen die ohne den geschonten Dzemaili angetretenen Zürcher zurück. Condé, der eigentlich für defensive Sicherheit im Mittelfeld stehen sollte, lanciert mit einem fatalen Rückpass Servettes Bedia. Der Stürmer von der Elfenbeinküste hat wenig Mühe, alleine vor Goalie Brecher zu treffen. Und so ähnlich geht es weiter. Nicht, dass der FCZ dem Gegner noch einmal mit einem solchen Patzer hilft. Aber er ist einfach in allen Bereichen schwächer. Er kann sich kaum einmal geordnet nach vorne spielen. Und wenn er verteidigen müsste, ist er immer wieder überfordert von Tempo und Finesse des Gegners.
Die Spielzüge der Genfer sehen spielend leicht aus. Und sie kommen zu einer Chance nach der anderen. Nach dem ersten Treffer bringen Kutesa zweimal, Stevanovic, Pflücke und Bedia ihre Abschlüsse nicht ins Ziel, weil Brecher immer wieder abwehren kann. Doch dann unterläuft wieder Condé ein Fehler – es ist sein letzter in der Partie, weil er kurz danach durch Selnaes ersetzt wird. Der 22-Jährige verliert vor der Mittellinie den Ball, Servette lanciert den Konter, Pflücke trifft zum 2:0, 38 Minuten sind da gespielt.
Bis zur Pause hat Kutesa noch zwei gute Möglichkeiten, zweimal rettet Brecher. Er ist der mit Abstand Beste seines Teams, das Servette in der Defensive riesige Räume anbietet und dem in der Offensive kaum etwas gelingt. Der 19-jährige Hodza fällt mit zwei Distanzschüssen wenigstens etwas positiv auf, das gilt nicht für den eigensinnig auftretenden Okita. Zweimal verpasst es der Stürmer, besser stehende Teamkollegen einzusetzen. Doch nicht er wird zusammen mit Condé in der 42. Minute ausgewechselt. Marchesano muss den Platz für Simic verlassen.
Zu hundert Prozent müssten sie sich steigern, sagt Omeragic in der Pause auch noch beim TV-Sender Blue, «wir sind in jedem Zweikampf zu passiv und machen es dem Gegner zu einfach». In der zweiten Halbzeit dauert es trotzdem wieder nur 70 Sekunden, bis es für sein Team brenzlig wird. Dieses Mal kommt Pflücke zum Abschluss. Er verzieht – im Gegensatz zu Bedia in der 54. Minute. Nach dem Distanzschuss des Stürmers stehts aus Zürcher Sicht 0:3, wobei dieses Mal auch Brecher nicht gut aussieht.
Der Match erinnert an den enttäuschenden FCZ-Auftritt in Luzern vor knapp zwei Wochen. Damals gingen die Zürcher 1:4 unter. In Genf liegen sie nach 58 Minuten nicht 0:4 zurück, weil Bedia die Latte statt das Tor trifft. Was ihm aber nicht gelingt, schafft der eingewechselte Touati in der 85. Minute.
0:4 in Genf gegen ein Team, das zuletzt in neun Partien nur einmal gewinnen konnte: Das Resultat steht für die weiterhin missliche Lage des FCZ. Der Vorsprung auf das Tabellenende beträgt nur vier Punkte, das letztplatzierte Winterthur tritt allerdings erst am Donnerstagabend in Luzern an. Und am Sonntag kommts dann im Letzigrund gegen Sion zum nächsten grossen Duell im Kampf gegen den Barrageplatz.
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