BVB-Boss Watzke pfeift auf Solidarität in der Bundesliga
Die Corona-Epidemie schweisst viele Leute zusammen. Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund tut sich aber schwer damit.
Der Aufschrei war gross in Deutschland, als Hans-Joachim Watzke am letzten Wochenende in der ARD-«Sportschau» zum Thema «Solidarität unter den Clubs» Aussagen machte. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund meinte unter anderem, dass finanziell gesunde Vereine nicht jenen Clubs mit weniger grossen Konti unter die Arme greifen könnten. Einige Tage später wiederholte Watzke seine Aussagen in diversen deutschen Medien.
In der Diskussion über einen Solidaritätsfonds zur Unterstützung der von Ausnahmefällen finanziell bedrohten Clubs scheint dem 60-Jährigen die Feinfühligkeit abhanden gekommen zu sein. Er bekräftigte seine Aussagen am Samstag im Spiegel-Magazin sogar. «Auch wenn es mal schonungslos ist, ein Stück unempathisch rüberkommt oder weh tut, werde ich immer das sagen, was ich empfinde», sagte Watzke.
Teilverzicht und Rückbesinnung
Immerhin einsichtig zeigt sich Watzke, was das eigene Gehalt betrifft. Wegen der angespannten Lage verzichtet der BVB-Geschäftsführer momentan auf einen Teil seines Lohns. Ebenso der ehemalige Meisterspieler und jetzige Management-Mitarbeiter Sebastian Kehl. «Ich möchte einfach meinen Teil dazu beitragen, dass wir alle über den Tellerrand schauen, unsere soziale und gesellschaftliche Verantwortung in Zeiten der Corona-Krise wahrnehmen», sagte Kehl in einem Interview der «Welt» am Samstag.
Den Dortmunder Machern dürfte auch nicht entgangen sein, dass der BVB einst selbst mit den Finanzen zu kämpfen hatte. 2004 war das, als Watzke und Kehl noch nicht in den heutigen Ämtern waren. Damals half ausgerechnet der grosse Rivale aus München. Bayern-Präsident Uli Hoeness lieh Borussia Dortmund zwei Millionen Euro, damit ein Teil der Spielergehälter bezahlt werden konnte. Auch jenes von Kehl.
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