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Bundesrätin hält an Hornverbot auf dem Zürichsee fest

Die Schiffe auf dem Zürichsee dürfen beim An- und Abfahren nicht hornen – es sei denn, sie müssen vor einer Gefahrensituation warnen.
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Die Aufregung war gross, als die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) im Juli vor einem Jahr ihre Tradition beenden musste. Das kurze Hornen beim An- und Ablegen der Schiffe wurde durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) verboten. Das BAV reagierte damit auf die Lärmklage eines Seeanwohners aus Stäfa.

In derselben Gemeinde formierte sich daraufhin Widerstand: Der Stäfner Andreas Waber lancierte eine Online-Petition zum Erhalt des kurzen Schallsignals. Das Ziel von 8000 Unterschriften wurde vor wenigen Wochen erreicht. Im Juli hat Waber die Petition dann an Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) geschickt.

Nun liegt die Antwort der BAV-Vorsteherin vor. «Ich sehe keine Möglichkeit, andere als die bereits zugelassenen Schallzeichen in der Schifffahrt einzuführen oder zu bewilligen», schreibt Leuthard. In anderen Worten: Das traditionelle kurze Hornen bleibt verboten.

Hornen wie auf der Strasse

Weiter heisst es in ihrer Antwort, dass «Schallzeichen – wie im Strassenverkehr – nur dann gegeben werden dürfen, wenn es die Sicherheit der Schifffahrt und der übrigen Benutzer erfordert.» Die Bestimmungen seien in der Schifffahrt international harmonisiert. Würde die Schweiz eigene Regeln erlassen, wäre dies nicht zweckmässig, schreibt die Verkehrsministerin.

Petitionär Andreas Waber hatte der Bundesrätin vorgeschlagen, auf dem Zürichsee ein Viertelsekunden langes Hornsignal zu bewilligen. Ein solches «Aufmerksamkeits-Signal» würde Badende, Pedalofahrer oder Freizeitkapitäne warnen, die sich in der Nähe von Anlegestellen aufhalten, so Wabers Auffassung. Doch Leuthard argumentiert, ein solches Zeichen stünde in Konkurrenz zum «kurzen Ton». Dieses Zeichen dauert circa eine Sekunde und bedeutet so viel wie «Ich richte meinen Kurs nach Steuerbord».

Keine Emotionen in Bern

Über die Antwort der Bundesrätin dürften die 8121 Unterzeichnenden wenig erfreut sein. Andreas Waber war für die Zürichsee-Zeitung gestern nicht erreichbar. Auf der Website der Petition brachte er seinen Unmut jedoch zum Ausdruck, indem er schrieb: «In Bern sieht man das Ganze völlig emotionslos und man schert sich keinen Deut um Tradition.»