Polizeieinsatz in EinfamilienhausZwei Frauen Opfer eines Tötungsdelikts in Bülach – Mann verhaftet
In Bülach wurden am Montag eine Schweizerin und eine US-Amerikanerin tot aufgefunden. Die Kantonspolizei war mit einem grösseren Aufgebot vor Ort.
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- Die Polizei wurde am Montagmorgen alarmiert.
- Vor Ort wurden zwei Frauen tot aufgefunden, ein 72-jähriger Mann wurde verhaftet.
- Die Opfer und der mutmassliche Täter stehen wohl in familiärer Beziehung.
- Ermittlungen laufen, die Unschuldsvermutung gilt bis Verfahrensabschluss.
Auf dem Gebiet der Stadt Bülach wurde am Montagmorgen ein grösserer Polizeieinsatz beobachtet. Die Kantonspolizei bestätigte das, konnte vorerst aber nichts zum Grund des Einsatzes sagen. Das Einsatzgebiet lag im Süden der Stadt, nahe der Grenze zum Nachbarort Bachenbülach und in der Nähe des McDonald’s.
Am Nachmittag teilte die Polizei mit: Zwei Frauen wurden tot aufgefunden, ein älterer Mann mit Schweizer Pass wurde festgenommen. Bei den Opfern handelt es sich um eine 68-jährige Schweizerin und eine 49-jährige US-Amerikanerin.
Gemäss einer ortsansässigen Person war um etwa 7.30 Uhr eine Blaulicht-Sirene zu hören. Es seien mehrere Einsatzwagen vor Ort gewesen, darunter auch ein Fahrzeug von der Grösse eines Kastenwagens. An der Schleufenbergstrasse wurde ein Gebiet abgesperrt. Die Strasse ist inzwischen wieder freigegeben.
Ein Nachbar im Haus oberhalb des Tatorts ist am Morgen von seiner Schwester geweckt worden. «Sie hat Schreie gehört und dachte erst, dass ich Netflix schaue», erzählt Edin C. Danach sei alles sehr schnell gegangen. Jemand vom Haus unterhalb des Tatorts habe die Polizei gerufen, und diese sei innert kürzester Zeit gekommen.
«Gegen 7.15 Uhr meldeten Anwohner der Notrufzentrale von Schutz & Rettung Zürich eine blutende und um Hilfe rufende Person auf dem Balkon eines Reiheneinfamilienhauses», ergänzt Kapo-Sprecher Florian Frei die Schilderung des jungen Nachbarn. Die polizeilichen Einsatzkräfte seien daraufhin umgehend ausgerückt und hätten im Haus den 72-jährigen Schweizer angetroffen, der darauf verhaftet wurde. Der Verhaftete sei dringend tatverdächtig.
«Ich kannte den Mann, die beiden Frauen aber nicht», so Edin C. In der Nachbarschaft mit vielen Einfamilien- und Reiheneinfamilienhäusern kennt man sich, wie weitere Anwohnende bestätigen, die nicht namentlich genannt werden möchten. Sie sprechen von einem Ehepaar, das in jenem Hausteil wohne und vermuten, dass es sich beim jüngeren Opfer um die Schwiegertochter handeln könnte.
Der Schock sitze tief, sagt eine von ihnen. Man könne noch gar nicht richtig einordnen, was passiert sei. Von ihrem Hausteil aus sieht sie direkt zum etwas tiefer liegenden Haus hinunter, in dem sich die Tat ereignet hatte.
Familiärer Zusammenhang möglich
Gemäss ersten polizeilichen Erkenntnissen stehen die Opfer und der mutmassliche Täter in einer familiären Beziehung zueinander. Die genauen Umstände sowie die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen, die durch die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität geführt werden. Dazu sicherten das Forensische Institut Zürich und das Rechtsmedizinische Institut der Universität Zürich vor Ort Spuren.

Der beschuldigte Mann wird gemäss Mitteilung der Kantonspolizei der Staatsanwaltschaft zugeführt. Bis zum rechtskräftigen Verfahrensabschluss gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung.
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