MedienberichtBilden US-Spezialkräfte heimlich Truppen in Taiwan aus?
Der Medienbericht über Truppenausbildungen könnte die Spannungen zwischen China, Taiwan und den USA weiter anheizen.
Seit Monaten bilden US-Spezialkräfte heimlich Truppen in Taiwan aus. Wie ein Pentagon-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag sagte, trainiert ein Kontingent von etwa 20 US-Soldaten seit weniger als einem Jahr taiwanische Armee- und Marineangehörige. Der Beamte, der anonym bleiben wollte, bestätigte damit weitestgehend einen Bericht des «Wall Street Journal». Der Vorgang könnte die militärischen Spannungen zwischen China, Taiwan und den USA weiter anheizen.
Taiwans Verteidigungsministerium wollte den Bericht nicht kommentierten. Das US-Verteidigungsministerium stritt die Informationen nicht ab, wollte sie aber auch nicht bestätigen. Ministeriumssprecher John Supple erklärte: «Unsere Unterstützung für und unsere Verteidigungsbeziehungen mit Taiwan bleiben auf die aktuelle Bedrohung durch die Volksrepublik China ausgerichtet».
USA sind wichtigster Verbündeter
Bereits vor einem Jahr hatte die taiwanische Presse unter Berufung auf das Marinekommando der Inselregierung berichtet, dass Marinesoldaten und Spezialkräfte der USA in Taiwan eingetroffen seien, um taiwanische Streitkräfte zu schulen. Diese Berichte wurden allerdings später von den taiwanischen und US-Behörden dementiert.
Die militärischen Spannungen zwischen Peking und Taipeh hatten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Peking sieht Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Zuletzt drangen Kampfflieger Pekings mehrfach in die Luftverteidigungszone Taiwans ein.
Die USA sind der wichtigste Verbündete Taiwans und haben ihre Waffenlieferungen in den vergangenen Jahren verstärkt. US-Kriegsschiffe durchqueren im Zuge militärischer Übungen immer wieder die Strasse von Taiwan, was zu Verärgerung in China führt.
AFP/chk
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