AboBenjamin von Stuckrad-Barre im Interview«Diese Missbrauchserfahrung ist wahr»
Sein #MeToo-Roman hat im Frühling einen Hype ausgelöst. Jetzt spricht Stuckrad-Barre über einen sexuellen Übergriff mit 19 und erzählt, was ihn an der Tyrannenfigur reizt.
Benjamin von Stuckrad-Barre, «Noch wach?» war ein Medienereignis diesen Frühling. Obwohl Sie nur dem «Spiegel» ein Interview gegeben haben, hat es sich mit 250’000 Exemplaren astronomisch gut verkauft. Sind Sie überrascht?
Erst mal ist das einfach erfreulich. Es gab ja wirklich alles von Hymnen bis hin zu masslosen Beleidigungen. So oder so hat der Roman aber vor allem schnell ein Publikum gefunden, echte Leserinnen und Leser. Und das zunächst ohne weitere Interviews, Podcasts oder Fernsehauftritte. Ich wollte nichts erklären, wollte vor allem kein moralisches Erbauungsmärchen. Das ist überhaupt nie mein Ansatz gewesen.