Zwischenfall vor Insel UfenauHelikopter verlor Ladung – Ursache gefunden
Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle hat eine Untersuchung abgeschlossen. Bei einem Helikopterflug auf die Insel Ufenau kam es zu einem gefährlichen Vorfall.
Transporte zur Insel Ufenau per Helikopter sind keine Seltenheit. In diesem Jahr standen Flüge für die Renovation der Kirche St. Peter und Paul an. Baumaterialien zur «Insel der Stille» zu transportieren, ist auf anderem Weg nämlich kaum möglich. Anfang Juni kam es bei einem solchen Transportflug zu einem gefährlichen Zwischenfall, wie aus einem Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervorgeht.
Ein Helikopter startete am 2. Juni gegen 9 Uhr auf dem Industrieareal im Unterdorf von Pfäffikon Richtung Ufenau. Beim kommerziellen Lastenflug fiel ein Teil der Gerüstelemente rund 150 Meter vom Ufer entfernt ins Wasser. In einem Stahlrahmen, einer sogenannten Barelle, wurden 45 jeweils etwa 9 Kilogramm schwere Alu-Gerüststangen transportiert. 17 dieser Stangen stürzten in den See. Nach dem Abheben habe ein Augenzeuge beobachtet, wie die beiden Stahlrahmen ins Schwingen gerieten, einmal heftig gegeneinanderprallen und sich ein Teil der Elemente löste, heisst es im Bericht.
Die Schwingung der Rahmen sei wohl auf die Angriffsfläche der Elemente zurückzuführen, hält die Sust fest. Einmal in Schwingung versetzt, sei eine solche Ladung für den Piloten kaum mehr zu kontrollieren und stelle eine grosse Gefahr für die Bodenmannschaft am Abladeort dar.
Viel Glück beim Vorfall
Beim Vorfall wurden glücklicherweise weder Personen verletzt, noch entstand am Helikopter ein Sachschaden. Der Vorfall ist besonders auch deshalb gefährlich, weil sich vor der Insel Ufenau regelmässig viele Schiffe und Ruderboote tummeln.
Beteiligt am Transportflug waren ein Pilot und drei Personen am Boden. Der Vorfall ereignete sich beim elften von insgesamt fünfzehn geplanten Flügen. Wie die Sust nun bekanntgab, ist der Vorfall «auf eine ungeeignete Zusammenstellung von ungenügend gesicherten Mehrfachlasten» zurückzuführen. Die Transportfirma sei bei der Ladungssicherung mit den Transportgeschwindigkeiten von 75 Stundenkilometern ein unnötig hohes Risiko eingegangen, um die Zahl der Flüge zu reduzieren.
Mit diesem Untersuchungsergebnis hat die Sust den Fall zu den Akten gelegt.
Annäherung mit Kampfjets
Es ist nicht der erste Zwischenfall bei Transportflügen zwischen Pfäffikon und der Insel Ufenau. Bereits 2018 untersuchte die Sust einen Vorfall mit einem Helikopter der gleichen Firma. Damals näherten sich ein Helikopter und zwei Kampfjets der Luftwaffe über der Insel. Immerhin war beim Zwischenfall 2018 kein Ausweichmanöver notwendig.
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